Wie geht es weiter mit der Christkönigskirche in Erlensee?

(ms/ea) – Wegen festgestellter Schäden an der Holzdecke wurde die Christkönigskirche der kath. Kirchengemeinde Christkönig Mitte Dezember geschlossen. Über das Ausmaß des Schadens und das weitere Vorgehen informierte Pfarrer Andreas Weitzel am Sonntagnachmittag im Norbert-Weidlich-Haus, welches derzeit als „Ersatzkirche“ dient.

In der Mitteilung vom 15. Dezember 2023 hieß es „…musste die Christkönigskirche wegen festgestellter Schäden im Deckenbereich aus Sicherheitsgründen ab sofort bis auf Weiteres geschlossen werden… Da das genaue Ausmaß der Schäden erst noch festgestellt werden muss, ist die Dauer der Schließung derzeit nicht absehbar“.

Mittlerweile ist das Ausmaß des Schadens bekannt, wann die Kirche wieder geöffnet werden kann aber derzeit noch völlig unklar.

Pfarrer Andreas Weitzel erinnerte zu Beginn der Informationsveranstaltung an die Anfänge der katholischen Kirchengemeinde zunächst im Gasthaus „Zur Sonne“ bei Dickhaut in Langendiebach, wo sonntags Heilige Messen gefeiert wurden, bis zur Fertigstellung der heutigen Pfarrkirche Christkönig im Jahr 1958.

Pfarrer Norbert Weidlich (1958-1987), Pfarrer Günter Brennfleck (1987-2017) und Pfarrer Andreas Weitzel (seit 2017) konnten in der jeweiligen Zeitspanne mit dem Engagement und der Mitarbeit vieler Pfarrgemeindemitglieder neben der Kirche und dem Glockenturm das in der heutigen Form bekannte Gelände mit Pfarrhaus, Pfarrzentrum und Kindergarten nicht nur entstehen sondern durch mehrere Renovationen und Erneuerungen erhalten und ausbauen. Über die vielen Jahre entstand so eine lebendige Pfarrgemeinde.

Auf den beiden Fotos aus dem Jahr 1960 ist die Decke zu sehen, wie sie sich nach Fertigstellung der Kirche darstellte:

Die offensichtlichen Holzbalken sind jedoch eine Konstruktion, die innen einen Hohlraum aufweisen. Insgesamt kann laut Pfarrer Andreas Weitzel von einer Dekorationsdecke gesprochen werden, die nach seinen Worten eigentlich nicht hätte belastet werden dürfen.

Sein in etwa maßstabsgetreuer Nachbau zeigt die Situation:

Unter der Betondecke, welche die Außenhülle bildet, befinden sich Stahlträger, an denen die „Dekorationsdecke“ angeschraubt wurde. Auf dem aktuellen Foto sind die Träger zu erkennen, darunter eine Dämmung mit Glaswolle, die zum Teil Schimmelbefall aufweist. Die Dämmung wurde 1982 eingebracht, als die Holzdecke, die jetzt Schäden aufweist, angebracht wurde.

Die Holzdecke wurde an Latten genagelt, die an den oben beschriebenen Dekorationsbalken unten befestigt wurden.

Diese Holzdecke ist – insbesondere über dem Altarbereich – sichtbar abgesackt. Durch eine Öffnung der Decke im dortigen Bereich konnte das Ausmaß der Schäden erkannt werden.

Das Absacken der Holzdecke ist im rechten Bereich des Fotos deutlich zu erkennen.

Die rote Linie verdeutlicht das Ausmaß des Absackens.

Das Schadensbild in Nahaufnahme:

„Auch über der Orgel wurde ein Durchhängen der Holzdecke beobachtet“, wie Pfarrer Andreas Weitzel zur Schadensbeschreibung abschließend feststellte.

Nach Begutachtung durch einen Architekten steht fest, dass die komplette Holzdecke abgenommen werden muss. Die Außenhülle der Kirche, also auch das betonierte Kirchendach und auch die Stahlträger, weisen keinerlei Schäden auf.

Der Architekt wird nun eine Kostenschätzung vorlegen, die eine Grundlage bilden wird für weitere Entscheidungen des Verwaltungsrats der Kirchengemeinde und insbesondere der Bauabteilung des Bistums in Fulda.

Bei der Informationsveranstaltung am Sonntag wurde von den Teilnehmern vorgeschlagen, eine neue Zwischendecke in größerem Abstand zur jetzigen Decke einzubauen. Auch wurde ein Umbau des Kirchenraums diskutiert, der eine Verkleinerung vorsehen soll.

Derzeit ist jedoch noch völlig unklar, wie hoch die Kosten für die Entfernung der Holzdecke sein werden und wann die Kirche wieder betreten werden darf.

„Was ist möglich und was ist nötig? Mein Wunsch ist es, auf jeden Fall den Kirchort Erlensee zu erhalten“, so Pfarrer Andreas Weitzel abschließend.

Bericht: Markus Sommerfeld

Fotos: Vortrag Pfr. Andreas Weitzel, Markus Sommerfeld

 

 

 

 

 

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