„Landwirtschaft im Blickfeld“: Mais mit unberechtigt schlechtem Image

(ms/ea) – Auch in Erlensee bauen Landwirte Mais an. Derzeit wird oder ist er bereits ausgesät. Ortslandwirtin Anke Eyrich informiert über die vielseitige Verwendung von Mais, der unberechtigt ein schlechtes Image hat.

Er dient als Futterpflanze, zur Gewinnung von Bioenergie oder wird als Körnermais auf verschiedene Arten genutzt. Mais kann die über die Düngung zugeführten Nährstoffe sehr effizient nutzen und hinterlässt bei angepasster Düngung ganz geringe Restmengen im Boden, sodass das Grundwasser geschont wird. Die Pflanzen weisen im Vergleich zu zum Beispiel Grünland eine sehr hohe Wassereffizienz auf. Auch werden im Maisanbau nur geringe Mengen an Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.

Der Mechanismus im Säkasten (im Bild in der Mitte) wird vom Särad (links) bei der Fahrt angetrieben und legt die Maiskörner einzeln in einer Tiefe von ca. 6 cm im Boden ab:

Die „Stange“ im Vordergrund ist ein sogenannter Spuranreißer. Er ritzt beim Fahren eine Rille in den Boden an der man sich beim Säen der jeweils nächsten Reihe orientieren kann, um die immer gleichen Abstände der Reihen zu erhalten:

Die älteren Sägeräte arbeiten 4 reihig. Neuere Maschinen säen 12, 16 oder noch mehr Reihen zugleich:

Der größte Vorteil den die Maispflanze bietet, ist jedoch ihr besonderer Stoffwechsel. Sie kann als C4-Pflanze in ihrer kurzen Wachstumszeit bis zur Ernte im September/Oktober enorme Mengen an Biomasse bilden und damit auch CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und binden. Entsprechend viel Sauerstoff wird dabei gebildet. Ein Hektar Mais bindet ungefähr 14 Tonnen CO2 und setzt ca. 9 Tonnen Sauerstoff frei. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von 50-60 Menschen.

Wenn der Boden warm und feucht ist, gehen die ersten Pflänzchen schon nach 6-7 Tagen auf:

Der in unserer Region angebaute Mais ist übrigens zum Verzehr als Gemüsemais nicht besonders geeignet, da die angebauten Sorten keine Zuckermaissorten sind. Der Mais, der auf unseren Feldern wächst schmeckt nicht süß, da seine Kohlenhydrate nicht als Zucker sondern als Stärke eingelagert werden. Er schmeckt eher mehlig.

„Vom Feld mopsen lohnt also nicht!“, so Anke Eyrich abschließend.

Fotos: Anke Eyrich

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