Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 für die Stadt Hanau

(pm/ea) – Die Kriminalitätsbelastung ist im Jahr 2021 im Stadtgebiet Hanau im Vergleich zur Vorjahr leicht angestiegen und liegt nun auf dem zweitniedrigsten je gemessenen Wert, wie das Polizeipräsidium Südosthessen informiert.

Mit 6.588 Delikten wurden zwar 228 Straftaten mehr als noch im Vorjahr erfasst, gleichzeitig erreichte die Aufklärungsquote mit einem Wert von 76,7 Prozentpunkten einen Spitzenwert. Dies bedeutet ein deutliches Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Häufigkeitszahl (HZ) mit 6.782 Straftaten (Vorjahr 6.591) wieder. Die HZ gibt die Anzahl an Straftaten pro 100.000 Einwohnern innerhalb eines Jahres wieder.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität ist in der Stadt Hanau ebenfalls auf dem niedrigsten Wert seit 2001 und liegt bei 838 registrierten Fällen in 2021 (Vorjahr 1.058 Fälle). In die Kategorie Straßenkriminalität fällt eine Vielzahl von Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden. Hier hat sich insbesondere beim Straßenraub ein deutlicher Rückgang von 63,9 Prozent ergeben, was 23 Fällen entspricht. Der Straßendiebstahl (385 erfasste Fälle in 2021) war ebenfalls um 29,7 Prozentpunkten rückläufig, ein Minus von 163 Fällen.

Wohnungseinbrüche

Auch im Bereich der Wohnungseinbrüche zeichnet sich in der Stadt Hanau die landesweite Entwicklung ab. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Fallzahlen um 16,7 Prozent zurück auf 85 Fälle (2020: 102 Fälle). In diesen beiden Jahren kamen die Einbrecher oftmals über das Versuchsstadium nicht hinaus: in 47,1 Prozent aller Fälle mussten die Täter ihr Vorhaben aufgeben und verschwanden ohne Beute. Die Aufklärungsquote erreichte einen Wert von 17,6 Prozent; im Vorjahr lag sie bei 18,6 Prozentpunkten.

Diebstahl gesamt

Eine ähnliche Entwicklung wie im Bereich der Wohnungseinbrüche ließ sich im Bereich des Diebstahls insgesamt beobachten: ein stetiger Rückgang der Fallzahlen bei gleichzeitiger positiver Entwicklung der Aufklärungsquote. Mit 1.376 erfassten Fällen in 2021 sank die Zahl um 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem noch 1.762 Diebstähle bei der Polizei registriert wurden. Der Diebstahl unter erschwerten Umständen ging sogar um 26,7 Prozentpunkte zurück.

Raub und räuberische Erpressung

Ebenfalls deutlich rückläufig sind die Fallzahlen im Bereich der Raubstraftaten, bzw. den räuberischen Erpressungen. Gegenüber 2020 (54 Straftaten) wurden im aktuellen Betrachtungsjahr nur noch 29 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote erreicht mit 62,1 Prozentpunkten einen stabilen Wert im Langzeitvergleich. Gegenüber dem Gründungsjahr des Polizeipräsidiums Südosthessen stieg sie gar um 13,5 Prozentpunkte an. Der Diebstahl unter erschwerten Umständen ging sogar um 26,7 Prozentpunkte zurück.

Rauschgiftkriminalität

Ein spürbarer Rückgang ist im Jahr 2021 bei der Betäubungsmittelkriminalität zu verzeichnen. Wurden im Vorjahr in der Stadt Hanau noch 499 Fälle zur Anzeige gebracht, waren es im Betrachtungszeitraum noch 426 Straftaten. Da es sich bei diesem Deliktsfeld um ein klassisches Kontrolldelikt handelt, erklärt sich auch die anhaltend hohe Aufklärungsquote von 95,1 Prozent (im Vorjahr lag diese bei 96,6 %).

Körperverletzung gesamt

Erfreulich sind ebenfalls die Zahlen bei der Gesamtbetrachtung der angezeigten Körperverletzungen. Auch hier lässt sich seit mehreren Jahren ein Rückgang beobachten. Im Jahr 2021 wurde mit 484 Fällen erstmal die 500er-Marke unterschritten. Im Jahr zuvor waren es noch 534 Fälle. Mit einer Aufklärungsquote von 93,6 Prozent konnte in der Stadt Hanau der Spitzenwert aus dem Vorjahr (90,8%) noch übertroffen werden. Von der Gesamtzahl entfielen auf den Bereich der öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen 67 Fälle, von denen immerhin 80,6 Prozent aufgeklärt werden konnte.

Internetkriminalität

Seit dem vierten Jahr in Folge ist ein Anstieg im Bereich der Internet-Kriminalität zu vermelden. Die Fallzahlen stiegen von 411 im Jahr 2020 auf nunmehr 632. Im Jahr 2018 wurden in diesem Deliktsbereich noch 297 Straftaten erfasst. Insofern lässt sich nur bedingt ein Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen ableiten. Die vermehrte Nutzung des Internets dürfte hier eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung spielen. Erfreulicherweise konnte die Aufklärungsquote wieder verbessert werden und liegt nun bei 94,1 Prozent (Vorjahr 90,8%).

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Ein Anstieg von 35 Straftaten im Vergleich zur Vorjahr war in 2021 im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Wurden in 2020 noch 128 Fälle erfasst, liegt die Zahl nunmehr bei 163. Durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2017 werden nun auch sexuelle Belästigungen strafrechtlich gesondert erfasst; aktuell liegt der Anteil bei 22 Fällen und nahm im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu (9 Fälle).

Jugendkriminalität

Im Jahr 2021 wurden in der Stadt Hanau 1.019 Fälle von Jugendkriminalität erfasst (Vorjahr 787 Fälle).

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Annähernd gleich geblieben ist die Entwicklung im Bereich der Gewalt gegen Polizeibeamte. Mussten im Jahr 2020 noch 29 Fälle aufgenommen werden, liegt die Zahl im Jahr 2021 bei 32 Fällen. 2021 wurden insgesamt 58 Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer einer Straftat (Vorjahr 62).

Kriminalität im Kontext Zuwanderung

Ebenfalls ein Plus an bekannt gewordenen Fällen ist im Jahr 2021 bei der Kriminalität im Kontext von Zuwanderung. Insgesamt 317 Fälle wurden bei der Polizei registriert, was einer Zunahme von 22,4 Prozentpunkten entspricht. Der Schwerpunkt liegt wie in den Jahren zuvor auch bei Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetzt (132 Fälle – Vorjahr 89), gefolgt von Beförderungserschleichung (100 Fälle – Vorjahr 92 Fälle).

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