Leserbrief: Werner Scherer antwortet auf Stadtrat Herbert Lange

In einem Leserbrief antwortet Werner Scherer auf den Leserbrief „Gegen den einseitigen Blick – ein Nachruf zu einer denkwürdigen Stadtverordnetenversammlung in Erlensee“ von Stadtrat Herbert Lange.

Sehr geehrter Herr Lange,

Ja, ja, ja und ja. Sie haben ja so recht!

Ja, Erlensee braucht ein Verkehrskonzept, dass allen Verkehrsteilnehmern gerecht wird. An die Arbeit!

Ja, alle Verkehrsteilnehmer haben das Recht auf gesicherte Wege!

Ja, Fahrrad anstatt PKW zu nutzen ist gut für die Klimabilanz!

Hätten Sie sich nicht, wie Sie schreiben, „durch den Fahrraddschungel gekämpft, sonden sich etwas Zeit genommen uns zuzuhören, so hätten Sie gemerkt, dass sich die in Ihrem Leserbrief gestellten Forderungen weitgehend mit unseren decken. Sehr klar wurde von uns z. B. angesprochen, dass kombinierte Rad/Fußwege eine für beide Verkehrsteilnehmer unbefriedigende Lösung darstellen. Leider wurde genau diese Lösung von der Stadt Erlensee in letzter Zeit sehr oft verwirklicht. Dies auch bei Straßenbauprojekten, bei denen reichlich Platz vorhanden war. Hier sei nur der Weg zwischen Autohof und Neubaugebiet Büchensaal genannt. Dort kommen nicht nur Rad- und Fußweg, sondern auch noch die Wartenden an der Bushaltestelle an einem Punkt zusammen. Natürlich gibt es in Erlensee Bereiche, in denen es die Platzverhältnisse nicht leicht machen, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen. Aber das kann kein Gund sein, dort keine Lösungen zu suchen. Gerade dort, wo es möglich ist, sollten aber Verkehrskonzepte geplant werden, die den Bedürfnissen möglichtst vieler Verkehrsteilnehmer gerecht werden. Fangen wir doch beim neuen Wohn-/Gewerbegebiet Beune 2 an. Bauen wir hier gleich Radwege, die sowohl von den Gehsteigen als auch von den Autofahrbahnen getrennt sind. Verbinden wir das ganze mit dem Radweg von / nach Bruchköbel, verlängern wir es hinter dem Toom- Baumarkt bis zum „Hessel“. Dann noch einen Radstreifen bis zum „Aldi Kreisel“ und wir haben mit relativ geringem Aufwand viel geschaffen.

„Erlensee fährt Rad“ ist übrigens kein Verein, sondern ein loser Zusammenschluss von Bürgen*innen. Ich finde unter den gegebenen Voraussetzungen die Tatsache, dass so viele Menschen zusammen kamen, beachtenswert. Sie hätten die Gelegenheit gehabt, mit diesen in Dialog zu treten. Unsere Aktion war zeitlich so durchgeführt, dass sie die Stadtverordnetenversammlung nicht behinderte. Vielmehr war Sie ein Ausdruck der so oft vermissten Bürgerbeteiligung.

Und wenn vor der nächsten Stadtverordnetenversammlung sich ein Initiative für die Belange von Fußgängern einsetzt, werde ich das auch unterstützen. Denn ich bin auch Fußgänger, Autofahrer und Bürger Erlensees, der auf Belieferung unserer Geschäfte z. B. durch Lkw angewiesen ist. Wir wünschen uns eine Verkehrsplanung, die alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigt. In der Initiative „Erlensee fährt Rad“ haben wir uns das Ziel gesetzt, Öffentlichkeit für die Belange der Fahrradfahrer zu schaffen.

Sie haben die Möglichkeit, unsere Initiative nicht als Kritik, sondern als Chance zu sehen. Chance für neue Ideen in der Verkehrspolitik, Chance für mehr Bürgerbeteiligung, Chancen für eine noch lebenswertere Stadt, Chancen für ein klimaneutrales Erlensee. Wir kämpfen für das gleiche Ziel, das werden wir nur miteinander und nicht gegeneinander erreichen.

Werner Scherer
Erlensee

 

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

 

 

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