„Immer unter Kontrolle“: Trinkwasser-Beprobung vom Brunnen bis ins Haus

(ms/ea) – Unser Lebensmittel Nummer 1, das Trinkwasser, durchläuft eine ganze Menge Stationen, bis es schließlich frisch und rein aus dem Wasserhahn sprudeln darf. Auf seinem Weg zu den Kunden wird das nasse Gut streng überwacht. Erlensee Aktuell hat bei den Kreiswerken diesbezüglich nachgefragt.

Kreiswerke-Pressesprecherin Miriam Franz hat die Kontrollmechanismen wie folgt ausführlich beschrieben:

Die Grundlage für diese engen Kontrollmechanismen bilden eine Reihe von Verordnungen:

  • für Trinkwasser: die „Trinkwasserverordnung“
  • für Rohwasser, also unbehandeltes Wasser vor der Aufbereitung: die „Rohwasseruntersuchungsverordnung“, bzw. die „Verordnung über die Untersuchung des Rohwassers von Wasserversorgungsanlagen“
  • weitere Untersuchungen wie Betreiberuntersuchungen oder Eigenüberwachungen liegen ebenfalls in der Verantwortung des Versorgers.

Für die Kreiswerke Main-Kinzig beginnen die Probenentnahmen für Erlensee in den Gewinnungsanlagen (Brunnen) am Wasserwerk Rückingen. Am Wasserwerkseingang wird das Rohmischwasser der sieben Rückinger Brunnen entnommen. Bei Bedarf können zudem an sämtlichen Grundwassermessstellen, die sich im Umfeld der Brunnen befinden, Wasserproben gezogen werden. Im Wasserwerk durchläuft das nasse Gut nun mehrere Aufbereitungsschritte: Enteisenung, Entmanganung und Entsäuerung. Dabei kann jeder einzelne Schritt ebenfalls qualitativ mittels Probenahme und Analytik überwacht werden. Um die Trinkwasserqualität sicherzustellen, wird dem Trinkwasser zum Abschluss prophylaktisch Chlordioxid als Desinfektionsmittel in geringer Menge zugegeben. Auch dieser Prozess wird fortwährend auf seine Konzentration sowie eventuell auftretende Reaktionsprodukte überwacht.

Übrigens: Im Wasserwerk Rückingen beziehen die Kreiswerke zu ihrem regional geförderten Wasser auch Trinkwasser aus der Fernwasserleitung des Wasserverbands Kinzig (WVK) – der so genannten Vogelsberg-Spessart-Leitung. Im Werk befindet sich an der Einlaufleitung eine Zähleinrichtung. Hier kann der Regionalversorger ebenfalls die Qualität des gelieferten Wassers überprüfen. Das ankommende Nass hat bereits Trinkwasserqualität.

In der Speicheranlage des Wasserwerks, dem Tiefbehälter, vereinigt sich schließlich das aus dem Gewinnungsgebiet der Kreiswerke Main-Kinzig geförderte Wasser mit dem Fremdwasser. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, die Wasserqualität dieses „Endprodukts“ durch so genannte Schöpfproben direkt aus den Kammern heraus zu überwachen. Üblicherweise erfolgt die Kontrolle jedoch an einem Probenentnahmehahn am Behälterauslauf. In der hier vorliegenden Trinkwasserqualität, die sich durch streng vorgegebene Parameter auszeichnet, wird das Wasser nun ins Versorgungsnetz eingespeist und nimmt so seinen Weg zu den Kunden.

Die Qualität des Trinkwassers im Versorgungsnetz wird ebenfalls regelmäßig an definierten Entnahmestellen überprüft. Hinsichtlich der Untersuchungsumfänge und -häufigkeit bildet die „Trinkwasserverordnung“ hierfür die Grundlage. Die Ergebnisse werden dem Gesundheitsamt jeweils zeitnah kommuniziert. Selbstverständlich gilt dies ebenso für Qualitätsabweichungen, zum Beispiel Grenzwertüberschreitungen. Sollten Abweichungen auftreten, so müssen in Absprache mit dem Gesundheitsamt zunächst weitere Kontrollen durchgeführt und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, damit die Trinkwasserqualität umgehend wieder hergestellt werden kann.

An das Wasserversorgungsnetz Erlensee ist ebenfalls der Ortsteil Niederrodenbach angebunden. Hier fungiert der Hochbehälter Niederrodenbach als Zwischenspeicher. Auch hier wird die Trinkwasserqualität regelmäßig überprüft.

Um die fach- und sachgerechte Probenahme zu gewährleisten, ist eine spezielle Ausrüstung erforderlich. Regelmäßige Schulungen qualifizieren zudem das eingesetzte Personal des Regionalversorgers.

„Denn die professionelle Entnahme ist das A und O für eine belastbare, nachgelagerte Analytik“, so Walter Bach vom Fachbereich „Planung und Betrieb Wassernetz“ bei den Kreiswerken Main-Kinzig. Standardanalysen wie die Bestimmung des Chlorgehalts, der Eisen- und Mangankonzentration oder der Wasserhärte können die Profis der Kreiswerke selbst im Rahmen der Eigenüberwachung vornehmen. „Belastbare Analyseergebnisse liefert jedoch das Labor“, so Walter Bach abschließend.

Alle Analyseergebnisse für das Versorgungsgebiet der Kreiswerke Main-Kinzig gibt´s auf der Unternehmens-Website: http://www.kreiswerke-main-kinzig.de/privatkunden/trinkwasser

Foto: ©jozsitoeroe – stock.adobe.com

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