Januar deutlich zu nass und durchschnittlich temperiert

(ms/ea) – Der Januar zeigte sich an der Wetterstation Erlensee mit 82 l/m² deutlich zu nass. Aufgrund der neuen Referenzperiode 1991-2020 war der erste Monat des neuen Jahres mit 2,5 °C gerade einmal 0,1 °C wärmer als der Durchschnitt der letzten 30 Jahre.

Legt man die bisher gültige Vergleichsperiode von 1961-90 als Maßstab an, so hätte der Wärmeüberschuss 1,8 °C betragen, denn das Temperaturmittel ist von 0,7 °C (1961-90) auf 2,4 °C (1991-2020) angestiegen.

Über die Auswirkungen der nun gültigen Referenzperiode auf die Daten von Erlensee wird noch einmal gesondert informiert.

Auffallend im Januar waren zwei mildere Abschnitte um den 20. und um den 29. des Monats herum, die Temperaturen im zweistelligen Plusbereich bescherten. Das Maximum wurde mit 12,2 °C am 21. verzeichnet. Am 11. wurde mit -5,8 °C die tiefste Temperatur im Januar gemessen.

Knapp die Hälfte des Monatsniederschlags fiel in der letzten Januarwoche, wobei am 28. mit 22 l/m² die höchste Tagesmenge des Monats registriert wurde. Insgesamt war der Januar um 31 l/m² zu nass. Im Vergleich mit der alten Referenzperiode wäre der Monat um 38 l/m² zu nass ausgefallen, da sich der Januarniederschlag in den letzten 30 Jahren erhöht hat und somit das Mittel jetzt um 7 l/m² höher liegt.

An 7 Tagen konnte zum Morgentermin eine Schneedecke verzeichnet wurden, die am 17. mit 4 cm die maximale Höhe im Januar erreichte.

Die starken Niederschläge verbunden mit einem deutlichen Temperaturanstieg und der damit verbundenen Schneeschmelze in höheren Lagen führten am Monatsende zu einer Hochwasserlage, die in Erlensee jedoch glimpflich ablief.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem grauen und nassen Januar mit Dauerwinter in den Bergen

Im Januar 2021 karrten Tiefdruckgebiete immer wieder Niederschläge, vorübergehend ungewöhnlich milde Luft und phasenweise kräftigen Wind über das Land hinweg. Am 21. tobte ein Sturmfeld von „Goran“ über der Nordwesthälfte Deutschlands. Vor allem in den Bergen herrschte meist Winterwetter wie aus dem Bilderbuch. Davon konnte der Wintertourismus leider nicht profitieren – die Corona-Pandemie sorgte oft für gesperrte Pisten und einsame Wanderwege. Auch abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus. Der Januar endete schließlich mit Tauwetter im Süden und einem gleichzeitigen Frostluftvorstoß im Norden. Unter dem Strich war der Monat zu warm, niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm.

Oft mäßig kalt, kurz ungewöhnlich mild und ein Luftmassenduell zum Monatsende

Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar 2021 mit 0,6 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,3 Grad. Mäßig kalte Witterungsphasen prägten mit frostigen Nächten die erste Monatshälfte. Dabei wurde am 11. in Oberstdorf mit -19,5 °C der tiefste Wert gemessen. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte kurzzeitig eine ungewöhnliche Milderung. Mit stürmischen Winden kletterten die Höchstwerte teils über 15 °C. Die höchste Temperatur meldete am 22. Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg im Breisgau mit 15,6 °C. Letztlich erfolgte zum Monatsende ein Kräftemessen zwischen milderer Luft im Süden und Frösten im Norden, die allmählich landesweit zum Monatswechsel die Vorherrschaft übernahmen.

Viel Niederschlag mit schneereichem Süden und finalem Tauwetter im Südwesten

Im Januar 2021 fiel mit 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 61 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 10 l/m². Viele Wolken brachten schon fast turnusmäßig Niederschläge. Während es im Flachland dabei nur kurz weiß wurde, gab es in den Bergen durchweg Schnee. Im Schwarzwald sowie im Allgäu türmte sich die Schneedecke auf über 100 cm auf. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge von über 300 l/m² war der Schwarzwald im Januar zugleich die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Zum Monatsausklang verursachten kräftigere Regenfälle und einsetzendes Tauwetter Hochwasser im Westen und Süden. Parallel dazu gab es im Norden Schneefälle.

Ein äußert sonnenscheinarmer Januar

Mit 30 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar 22 Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit über 40 Stunden im Süden. Besonders in der Mitte des Landes blieb sie dagegen mit rund 10 Stunden äußerst rar.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Hessen erreichte eine Temperatur von 0,9 °C (-0,4 °C) und rund 80 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Neben vielen Wolken schien die Sonne knapp 20 Stunden (36 Stunden). Damit war Hessen die sonnenscheinärmste Region. Gießen meldete gerade einmal 10 Stunden Sonnenschein. Auf glatten Straßen kam es am 13. in vielen Gebieten zu zahlreichen Unfällen.

 

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

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