Leserbrief: „Der Müll und die Stadt“

Klaus Dippel thematisiert in seinem Leserbrief das Thema „Müll in der Stadt“ und beklagt den Verfall der Sitten.

Wer hat sich nicht gewundert über die Suche der Stadt Hanau nach Paten für die Müllentsorgung. Kindergärten sollten vor Ihrer Türe kehren etc. Es gab vereinzelte Reaktionen von Bürgern die sich um den finanziellen Aspekt bemühten.

Ich würde nun gerne die Diskussion etwas weiten. Geld ist m.E. genug da. Mich treibt vielmehr schon seit Jahren die Frage nach dem „Warum“ um. Warum vermüllt unsere Heimatstadt zunehmend? Dass es so ist, kann man nach den Ausführungen von Herrn Henrich und Herrn Morlock als glaubhaft hinnehmen.

Nimmt man zum Zustand unseres Gemeinwesens noch den Artikel der Lokalpresse „Erlensee ruft nach mehr Polizei“ hinzu, dann kann man dort zitieren: „Zahl der Verkehrsdelikte um das Dreifache gestiegen“. Beide Problemfelder haben sich seit Ende der 90er Jahre dramatisch verschärft. Gibt es Zusammenhänge? Wenn man ins Grübeln kommt, hilft manchmal eine Runde mit dem Klappfahrrädchen. So habe ich es dann auch gemacht…..komme vom Hundertsten zum Tausendsten und sehe genauer auf die Straßen, über die ich täglich mit dem Auto hetze.

Ja, Hanau ist vermüllt! Und ja, die Infrastruktur ist teilweise gemeingefährlich (siehe das Foto vom Zebrastreifen. Wenn ich hier auf dem Weg zur Stammkneipe überfahren würde, käme sicher ein findiger Anwalt und würde behaupten: Ein Zebra ohne Streifen ist ein Pferd, und das Verkehrsschild ist eingewachsen…. ) Also gut, etwas Geld sollte doch locker gemacht werden.

Es gibt allerdings weitere Lebensumfelder, die sich wie Müll und Verkehrsdelikte schleichend zum Schlechten wenden. Übergriffe auf Sanitäter und Lehrer im Dienst, Rettungsgassen und Gaffer, Stauteilnehmer die die Kreuzung nicht freilassen, Krankenhaushygiene, bildungsferne Politiker. Alles „Kleinigkeiten“….und doch in Summe ein Verfall der Sitten auf breiter Front. Beim Radeln komme ich immer wieder zum gleichen Ergebnis: Es ist der fehlende Respekt. Es sind die von den 68ern verpönten sogenannten „Sekundärtugenden“ die den Unterschied machen zu den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Fleiß, Sauberkeit, Disziplin, Respekt und Ordnung, das ist es was fehlt in unserem Hanau.

Nun will ich nicht zu negativ enden. Einen kleinen Lichtblick habe ich auch gesehen auf meiner Rundfahrt. Eine kleine Baustelle, abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit ist seit meinem letzten Besuch erstaunlich gewachsen. Schon von weitem sieht man, dass hier fleißige, strebsame, ordentliche Mitbürger mit Respekt vor Schöpfung und Menschen bauen. Die Moschee in der Martin-Luther-King-Straße hat sich prächtig entwickelt. Vor diesem Gotteshaus wird sicher kein Müll lange liegen, und niemand muss per Zeitung Paten suchen.

Klaus Dippel, Ortssprecher AfD Hanau und Großkrotzenburg

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

Anzeige

Kanzlei Böhmer, Schwarz, Wagner informiert: „Kluge Testamentsgestaltung“

Ein Testament soll den Nachlass regeln, dabei will man „Ärger unter den Erben“ ebenso vermeiden wie die Zahlung von Erbschaftssteuern. Das klassische Berliner Testament, in dem sich Eheleute untereinander zunächst als Erben einsetzen und die gemeinsamen Kinder Erben des Längstlebenden werden, führt u. U. zu dem genauen Gegenteil.

Weiterlesen