Trotz Zins- und Zeitenwende: Sparkasse Hanau hält Kurs

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Die Sparkasse Hanau hat im Jahr 2022 die Bilanzsumme von 5,77 Milliarden Euro auf 5,87 Milliarden Euro gesteigert, wie das Kreditinstitut mitteilt. Zudem weist die Sparkasse wie im Vorjahr einen Jahresüberschuss von neun Millionen Euro aus.

Guido Braun, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, zeigte sich zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022 – trotz der großen Herausforderungen durch Ukraine-Krieg, hoher Inflation und den starken Zinsanstieg.

Dieses Geschäftsergebnis geht insbesondere auf höhere Erträge im Kundengeschäft zurück, wobei das Ergebniswachstum vor allem durch das Kreditgeschäft getragen wird. So erhöhten sich die Forderungen an Kunden von 3,58 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 3,68 Milliarden Euro im Jahr 2022. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2022 rund 870 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 270 Millionen Euro ausgereicht. Dabei profitiert das Kreditinstitut von der guten Entwicklung im Geschäftsgebiet, insbesondere von der positiven Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Hanau und im Altkreis Hanau.

Die Sparkasse hält an ihrem Plan fest, das Wertpapiergeschäft weiter auszubauen. „Wegen der hohen Inflationsrate und des daraus resultierenden negativen Realzinses suchen unsere Kunden nach Möglichkeiten, ihr Geld rentabel anzulegen. Wertpapiere und Fonds sind hier eine hervorragende Alternative zu klassischen Sparkonten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Obwohl die Rezessionsgefahr in Deutschland weiterhin besteht, ist sie nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor einigen Monaten. Die staatliche Unterstützung des Konsums hat in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Ankurbelung der Wirtschaft gespielt. In Zukunft wird es aber schwieriger sein, diese Politik aufrechtzuerhalten.

Die Transformation hin zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Wirtschaft wird zusätzliche Kosten verursachen und stellt eine große Herausforderung für den gesellschaftlichen Konsens dar. „Diese Transformation erfordert einerseits Investitionen in erneuerbare Energien, grüne Technologien und den Ausbau der Infrastruktur, andererseits bietet sie auch die Möglichkeit, neue Technologien und Geschäftsfelder zu erschließen“, erklärte der Sparkassen-Chef.

Ein weiteres Problem ist der angespannte Immobilienmarkt, bei dem es nach wie vor an bezahlbarem Wohnraum mangelt. „Hier ist es entscheidend, dass die Regierung mit geeigneten Maßnahmen und Programmen aktiv wird, um bezahlbaren Wohnraum für die Bürger zu schaffen“, so Braun.

Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, hob hervor, dass „die Sparkasse seit Jahren ein verlässlicher Partner für die Menschen in der Region und die heimische Wirtschaft ist. Die Erwartung der Menschen an ihre Sparkasse ist gerade auch in unsicheren Zeiten wie diesen nachvollziehbar hoch. Ich bin überzeugt, dass wir hier in der Region eine moderne und zukunftsfähige Sparkasse brauchen, die mit der Zeit geht und jederzeit die beste Beratung über alle Wege sowie faire Produkte und Dienstleistungen für die Menschen und die Unternehmen anbietet. Und genau das macht die Sparkasse Hanau“, so Kaminsky.

Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, pflichtete dem bei und wies auf das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse hin. Demzufolge hat das Institut im vergangenen Jahr 503 Vereine, Initiativen und Institutionen mit rund 865.000 Euro in Form von Spenden und durch Sponsoring unterstützt.