Trotz Corona-Pandemie: Sparkasse Hanau hält Kurs

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Die Sparkasse Hanau hat im Jahr 2020 die Bilanzsumme um neun Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesteigert, wie das Kreditinstitut mitteilt. Zudem weist die Sparkasse wie im Vorjahr einen Jahresüberschuss von neun Millionen Euro aus.

Guido Braun, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, zeigte sich zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2020 – trotz der aktuellen Corona-Pandemie, der regulatorischen Herausforderungen und der weiterhin extrem niedrigen Zinsen.

Dieses Geschäftsergebnis geht insbesondere auf höhere Erträge im Kundengeschäft zurück. So ist die Zahl der Girokonten erneut deutlich angestiegen: Die Sparkasse hat im Jahr 2020 rund 5.900 neue Girokonten eröffnet.

Getragen wird das Ergebniswachstum auch durch das Kreditgeschäft. So erhöhten sich die Forderungen an Kunden von 3,12 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 3,37 Milliarden Euro im Jahr 2020. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2020 rund 1.500 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 410 Millionen Euro ausgereicht. Dabei profitiert das Kreditinstitut von der guten Entwicklung im Geschäftsgebiet, insbesondere von der positiven Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Hanau und im Altkreis Hanau.

Weiterhin erfolgreich verlief das Depotgeschäft. So stieg das Geldvermögen (Spareinlagen und Depotvolumen) der Privatkunden im Jahr 2020 um rund 300 Millionen Euro auf rund 4,57 Milliarden Euro. Die Sparkasse beabsichtigt, das Wertpapiergeschäft weiter auszubauen. „Wegen des Negativzinsniveaus suchen unsere Kunden nach Möglichkeiten, ihr Geld rentabel anzulegen. Wertpapiere und Fonds sind hier eine hervorragende Alternative zu klassischen Sparkonten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende.

Zudem wird die Sparkasse auch künftig ihr digitales Angebot konsequent ausbauen, um die veränderten Kundenbedürfnisse stärker mobil und online bedienen zu können. Besonders in der Pandemie hat die Digitalisierung der Kunden einen deutlichen Schub erhalten. Denn viele Kunden haben in den vergangenen Monaten persönliche Kontakte vermieden. Dafür hat die Sparkasse Beratungen per Telefon und Video deutlich ausgebaut. So verzeichnete die s-direkt fast elf Prozent mehr Anrufe als im Jahr 2019.

Auch bei der Kontoführung schreitet die Digitalisierung weiter voran: Im Privatgirobereich werden inzwischen rund 61 Prozent der Konten online geführt, im Geschäftsgirobereich sind es sogar rund 81 Prozent. Besonders Jugendliche nutzen die Vorteile der digitalen Welt: Über 82 Prozent der 18- bis 30-Jährigen führen ihr Konto online.

Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, hob hervor, dass „die Sparkassen mit ihrem auf die örtliche Bevölkerung und die lokale mittelständische Realwirtschaft ausgerichteten Bankgeschäft die Versorgung mit Bankdienstleistungen sicherstellen“, so Stolz. Dabei hätten sich die Sparkassen hohes Vertrauen bei den Menschen erarbeitet.

Der Verwaltungsratsvorsitzende wies auch auf das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse hin. Demzufolge hat das Institut im vergangenen Jahr rund 370 Vereine, Initiativen und Institutionen mit rund 650.000 Euro in Form von Spenden und durch Sponsoring unterstützt.

Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, wies auf die besonderen Herausforderungen der Sparkasse in der Corona-Pandemie hin. „In der jetzigen Zeit hat der Arbeits- und Gesundheitsschutz für Mitarbeitende und Kunden höchste Priorität“, erläuterte Kaminsky. So wurden frühzeitig angemessene Schutzmaßnahmen ergriffen und über einige Wochen kleinere Filialen aus Vorsichtsgründen geschlossen. Kundenservice und Kundenbetreuung konnten trotzdem telefonisch oder per Videokonferenz-Tools gesichert werden. Der Arbeitsschutz wurde bestmöglich gewährleistet, beispielsweise durch das Splitten von Teams, räumliche Umzüge, das Installieren von Plexiglastrennscheiben oder die Einführung von Wegeleitsystemen. Das mobile Arbeiten erhielt 2020 eine außergewöhnliche Dynamik: Inzwischen bestehen mobile Arbeitsmöglichkeiten für rund 220 Mitarbeitende (circa 33 Prozent).