Aktien als Anlagealternative in Zeiten von Inflation

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Ganz im Zeichen der anhaltend hohen Inflation stand das Aktienforum, zu dem die Sparkasse Hanau zusammen mit der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) eingeladen hatte.

Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, erklärte in seiner Begrüßung, dass auf absehbarer Zeit aufgrund der Inflation der Stellenwert von Geldanlagen in Aktien weiter hoch bleibe. „Wichtig dabei ist, die Geschäftsmodelle der Unternehmen zu kennen“, so Köck. Das sei auch der Grund, warum Vertreter zweier bedeutender Traditionsunternehmen wie BASF und SAP einen nicht ganz alltäglichen Einblick in ihre Unternehmen gewährten.

Andrea Wentscher, Investor Relations Manager Privatanleger bei BASF, erläuterte die Wachstumsstrategie der BASF. Das Portfolio des Konzerns reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredelungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Batteriematerialien und Katalysatoren. BASF hat es sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2023 einen Umsatz auf Vorjahresniveau von rund 87 Milliarden Euro zu erreichen. Das operative Ergebnis soll in diesem Jahr bei rund fünf Milliarden Euro liegen. Allerdings sei diese Zielerreichung mit Unsicherheiten behaftet, vor allem durch die Herausforderungen durch den Ukrainekrieg, die hohe Inflation sowie die hohen Energiepreise.

Daher hat die BASF, die vier Prozent des gesamten deutschen Gases verbraucht, Maßnahmen ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Diese Kosteneinsparprogramme betreffen vor allem Europa und den Verbundstandort Ludwigshafen. In Europa sollen bis Ende 2024 etwa 500 Millionen Euro eingespart werden, am Standort Ludwigshafen bis Ende 2026 rund 200 Millionen Euro. Gleichzeitig will der Chemiekonzern weiter wachsen. Die BASF hat im chinesischen Zhanjiang einen neuen Standort in Betrieb genommen. Der Grund: China ist der Wachstumsmotor für die weltweite Chemieproduktion und drei Viertel des Wachstums werden bis 2030 aus China kommen.

Ein weiterer Wachstumsmarkt für die BASF ist die Produktion von Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge. So hat das Unternehmen kürzlich eine Produktionsanlage für Kathodenmaterialien in Schwarzheide eröffnet.

Johannes Buerkle, Investor Relations Officer bei SAP, erläuterte die strategische Ausrichtung des Konzerns. SAP sei Marktführer auf dem Gebiet der Unternehmenssoftware.
Die Software von SAP hilft Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse zu steuern und den gesamten Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens sicherzustellen – vom Einkauf bis zur Logistik, vom Einkauf und der Buchhaltung bis zur Produktion. Die Software verbindet die Geschäftsbereiche eines Unternehmens miteinander, so dass sie zentral überwacht und gesteuert sowie Daten unternehmensweit in Echtzeit ausgetauscht werden können.

Die Software ist standardisiert, lässt sich aber an die individuellen Anforderungen von Unternehmen anpassen. Sie kann vor Ort oder auch in der Cloud installiert werden.
Künftiges Wachstumspotenzial bietet der Cloud- und Software-Bereich. Die Clouderlöse sollen von 11,4 Milliarden Euro in 2022 auf 21,5 Milliarden Euro in 2025 steigen. Es ist geplant, dass das Betriebsergebnis im gleichen Zeitraum von 8,0 Milliarden Euro auf 11,5 Milliarden Euro zulegt.

Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, blickte in seinem Vortrag auf die Entwicklung der Kapitalmärkte im vergangenen Jahr.

Aufgrund der hohen Inflation begann die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022, die Zinsen wieder zu erhöhen, und so Köck: „Die EZB wird den Leitzins weiter erhöhen“. In dieser Situation bieten Aktien langfristig einen Schutz vor Inflation und ermöglichen so auch einen nachhaltigen Vermögensaufbau.

Als Beispiel führte Köck den S&P 500 an, der von 1950 bis heute jährlich um rund elf Prozent zulegte, trotz zahlreicher Krisen und Rückschläge. „Dies gelang, weil Unternehmen auf Krisen reagiert und sich neu ausgerichtet haben“, erklärte Köck.

Als Anlagealternative präsentierte der Sparkassenmanager einen von mehreren Fonds aus der Produktpalette der Sparkasse, die sich auf dividendenstarke Aktien fokussieren. Dies sei auch notwendig, um die Inflation zu schlagen. Zudem sei es wichtig, dass sich Anlegerinnen und Anleger ein Portfolio zusammenstellen, das ihrer Risikoneigung entspreche, so Köck zum Abschluss seines Vortrages.

Auf dem Foto v.l.: Andreas Schmidt, Mitglied des Vorstands der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK), Andrea Wentscher, Investor Relations Manager Privatanleger bei BASF, Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, und Johannes Buerkle, Investor Relations Officer bei SAP