Januar zu warm und zu nass

(ms/ea) – Der Januar war nach den Daten der Wetterstation Erlensee trotz der kalten Monatsmitte zu warm und zu nass.

Mit 2,7 °C lag die Monatsmitteltemperatur 0,3 °C über dem Klimamittel 1991 – 2020 und 2,0 °C über dem von 1961 – 1990.

Am 21. wurde mit -9,9 °C die tiefste Temperatur in diesem Monat gemessen, während es einen Tag später bis zu 9,9 °C „warm“ wurde. Ein Temperatursprung von 19,8 °C innerhalb von 24 Stunden. Der Schnee schmolz in wenigen Stunden komplett ab. Am 19. wurde noch eine Schneedecke von 5 cm Höhe gemessen.

Wenig später, am 24. war es mit 13,1 °C schon frühlingshaft.

Mit einer Niederschlagssumme von 75 l/m² wurde das Mittel 1991 – 2020 um 24 l/m², das Mittel 1961 – 1990 um 31 l/m² übertroffen. Die größte Tagesmenge wurde mit 21 l/m² am 17. gemessen. Der zunächst als Regen fallende Niederschlag ging dann zunehmend in Schnee über, der abends eine Schneedecke bildete, die sich vier Tage lang hielt und auch im weiteren Verlauf noch anwuchs.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem milden und niederschlagsreichen Januar

Zwischen einem teilweise frühlingshaften Beginn und auch einem milden Drittel enthüllte der Januar 2024 ein zweiwöchiges Winterintermezzo, mit Frostperioden, Schneefällen und einer markanten Grenzwetterlage, die mit gefährlicher Glätte einherging. Nach Rückzug der Niederschläge strahlte die Januarsonne in einem Maße, wie seit zwei Monaten nicht mehr.

Temperaturkontraste: Januarwinter eingebettet in frühlingshaft milder Luft

Das Temperaturmittel lag im Januar 2024 mit 1,5 Grad Celsius (°C) um 2,0 Grad über dem Wert (-0,5 °C) der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung 0,6 Grad. Nach einem milden Monatsauftakt präsentierte sich die zweite und dritte Januarwoche teils sehr winterlich. Das Temperaturminimum wurde am 20. in Leutkirch-Herlazhofen, Allgäu, mit -19,5 °C gemessen. Schnell zogen die Temperaturen wieder an und während der zweiten „Frühlingswelle“ fanden die Spitzen am 24. bei weit verbreiteten 13 bis 15 °C ihren Zenit. Das Alpenvorland legte sogar noch eine Schippe drauf: begünstigt durch leichte Föhneffekte datierte Piding, Berchtesgadener Land, mit 17,8 °C den bundesweiten Höchstwert.

Gebietsweise längere Zeit Schnee, vorübergehend sogar Glatteisregen in der Mitte

Der Januarniederschlag 2024 zeigte mit rund 74 Litern pro Quadratmeter (l/m²) eine Zunahme von gut 20 Prozent gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (65 l/m²) ergab das Plus fast 15 Prozent. Kräftige Regenfälle kennzeichneten den Monatsbeginn, wobei am 2. an der Station Kirchberg/Niederbayern-Zell (Bayerischer Wald) die höchste Tagesmenge von 65,6 l/m² registriert wurde. Der anschließende Wandel in Schnee hinterließ landesweit eine temporäre weiße Decke. Gebiete mit den meisten Schneetagen waren der äußerste Norden, das Alpenvorland sowie die südlichen und zentralen Mittelgebirge. In den Bergregionen wurden mit über 200 l/m² auch die höchsten kumulierten Monatsmengen ermittelt. Im Übergang zwischen Winter- und Frühlingsluft ereignete sich am 17. in der Landesmitte eine zusätzliche Niederschlagsart: gefrierender Regen, der nicht nur gefährliche Glätte, sondern auch beeindruckende Eisornamente hervorzauberte.

Nach grauen Vormonaten: 5. sonnigster Januar seit 1881

Mit 70 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 60 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (52 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 35 Prozent Damit war der Januar 2024 der 5 sonnigste seit 1881. Im Südwesten brachte die Sonne örtlich sogar eine Spitzenleistung von 100 Stunden hervor. Zum Monatsfinale wurde mancher Tags sogar landesweit die astronomisch maximal mögliche Sonnenscheindauer von bis zu 9 Stunden erreicht.

 

Rückblick für Hessen:
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Der 1,3 °C (-0,4 °C) milde Januar brachte in Hessen nicht nur einen Wechsel zwischen Vorfrühling und Winter, sondern auch eine gefährliche Grenzwetterlage. Am 17. sorgte eine solche in der Mitte und im Norden für eine üppige Schneedecke von 10 bis 20 cm, im Westerwald und Rothaargebirge auch über 20 cm. Dagegen fiel im Süden gefährlicher Glatteisregen. Strenge Fröste von teils unter -15 °C zwischen dem 19. und 21. standen am 24. plötzlich Höchstwerten von fast 15 °C gegenüber. Nach dem trüben Dezember und November 2023 kam mit dem Januar 2024 auch endlich wieder reichlich Sonnenschein. Fast 75 Stunden wurden in den letzten 31 Tagen gemessen – ein Plus von knapp 100 Prozent gegenüber dem Mittelwert von 36 Stunden. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 73 l/m² (63 l/m²).

Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld

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