Landwirte sprechen von sehr angenehmen Dialog mit Hofreiter und zeigen sich mit gesamtem Ablauf voll zufrieden

(ms/ea) – Über den auf privater Basis von Landwirten aus der Region organisierten Traktoren-Korso durch Erlensee und dem parallel stattgefundenen Gespräch mit dem grünen Bundestagsabgeordneten Dr. Anton Hofreiter zeigten sich die Landwirte absolut zufrieden, wie am Samstag von Max Köhler gegenüber Erlensee Aktuell berichtet wurde.

Max Köhler, der gemeinsam mit Kevin Wagner, Bernd Ruth, Ben Wieser, Philip Holzner und Justus Kunkel, die Organisation innehatte, freute sich zunächst über eine sehr große Teilnehmerzahl am Korso. Man gehe von bis zu 300 Fahrzeugen aus.

Zunächst sammelten sich alle Teilnehmer und interessierten Bürger an einem Mahnfeuer auf einem Gelände zwischen Erlensee und Bruchköbel, von wo aus der Korso startete.

In Einvernehmen mit den Sicherheitsbehörden sei die Strecke durch Erlensee geplant worden. Dazu gehöre auch, dass bis zu 10 Traktoren vor die Erlenhalle vorfahren konnten und dessen Fahrer in Dialog mit Hofreiter treten konnten.

Der gesamte Ablauf sei einvernehmlich geplant und auch so durchgeführt worden. Geäußerte Kritik, dass Landwirte von der Polizei an der Durchfahrt gehindert worden seien, wies er als „Quatsch“ zurück. Er zeigte sich mit dem gesamten Ablauf absolut zufrieden und sprach auch von einem angenehmen Dialog mit dem Bundestagsabgeordneten Hofreiter.

Es sei zudem den Landwirten auch nicht direkt nur um Zusagen zum Thema Agrardiesel gegangen, sondern man wollte auf die generellen Probleme der deutschen Landwirtschaft aufmerksam machen, die schon vor vielen Jahren begonnen hätten.

In dem Gespräch, dass im Großen Saal der Erlenhalle im Beisein von Pressevertretern stattfand, wurde auch ein bestehendes Verständnis-Defizit im Verhältnis zwischen „Politik und Basis“ angesprochen.

„Die aktuellen Bauernproteste sind ein Schrei nach Hilfe, ein Versuch, auf die extrem schwierige, teilweise untragbare Situation aufmerksam zu machen, in der sich die deutsche Landwirtschaft beziehungsweise wir Landwirte uns befinden. Wir haben keinerlei Planungssicherheit mehr. Wir wissen heute nicht mehr, was morgen kommt. Wir leiden schon jetzt unter erheblichen Wettbewerbsnachteilen im Vergleich der EU-Länder. Während unsere europäischen Kollegen unter weniger strengen Vorschriften und Auflagen arbeiten, werden wir hier in Deutschland von einer regelrechten Bürokratielawine erstickt. Wir müssen uns mit immer neuen Regularien, hohen Kosten und einem Mangel an Unterstützung durch die Politik herumschlagen. Dazu kommt noch die schlechte Kommunikation zwischen politischer Führung und Berufsverbänden. Dabei geht es nicht nur um Agrardiesel oder die KFZ-Steuerpflicht für Agrarfahrzeuge. Das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Es geht um viel mehr: Ich nenne nur einige Beispiele: Vier Prozent Flächenstilllegung, Mindestlohn, Wegfall der Pauschalierung, strengere Düngeverordnung (Stichwort: rote Gebiete, Nitrat), verschärfte Pflanzenschutzanwendung (Stichwort: Wegfall von Wirkstoffen, Einschränkungen in der Anwendung), Streichung von Investitionsförderungen und natürlich Bürokratie, Bürokratie, Bürokratie“, so Max Köhler in seinem Eingangsstatement.

Einen großen Raum in dem Gespräch nahm die fehlende Konkurrenzfähigkeit der deutschen Landwirtschaft gegenüber der Konkurrenz aus dem Ausland ein, die unter anderem mit billigem Heizöl fahren und ihre Produkte billiger auf dem deutschen Markt verkaufen könnten. Konkret wurde hier als Beispiel der Anbau von Blaubeeren genannt: Gegen die aufgrund der dortigen Gesetzgebung viel billiger produzierenden Betriebe aus Portugal, die ihre Ware in Deutschland anbieten, habe der deutsche Landwirt keine Chance.

Viele weitere Beispiele aus der Praxis wurden genannt und schließlich das Fazit gezogen: „Wir sind mit Herzblut Landwirte, aber es wird jedes Jahr schwieriger. Bald müssen wir unsere Kinder warnen, den eigenen Hof später zu übernehmen“.

Hofreiter betonte, die Regierung bemühe sich, dass es besser werde: „Aber das gelingt nicht immer, das gebe ich zu“. Er beschrieb die aktuelle weltpolitische Lage und machte deutlich, dass „wir in total verrückten Zeiten“ leben.

Er versprach, sich den von den Landwirten angesprochenen Themen anzunehmen und nahm abschließend eine von den Landwirten vorbereitete schriftliche Zusammenfassung entgegen.

Auf dem Titelfoto: Die Landwirte des Organisations-Teams mit ihren Traktoren vor der Erlenhalle vor dem Gespräch mit Hofreiter

Fotos: Privat, Markus Sommerfeld

Bericht: Markus Sommerfeld

 

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