Sturmtief „Zoltan“: 164 Alarmierungen im Kreisgebiet

(pm/ea) – Das Sturmtief „Zoltan“ hat auch im Main-Kinzig-Kreis Spuren hinterlassen. Bis Freitagmorgen gingen bei der Leitstelle Main-Kinzig 164 Alarmierungen ein, wobei die Feuerwehren vor allem damit zu tun hatten, umgestürzte Bäume von Straßen und Grundstücken zu räumen. Nachfolgend die Berichte der Feuerwehren Bruchköbel, Hanau und Langenselbold:

Das Sturmtief „Zoltan“ sorgte am Donnerstagabend für mehrere Einsatzstellen im Bruchköbeler Stadtgebiet.

Ab 21:25 Uhr war die Feuerwehr für rund zwei Stunden unterwegs, um Straßen wieder passierbar zu machen oder Gefahren zu beseitigen. Bei drei Unfällen blieb es glücklicherweise bei Blechschäden.

Im Stadtgebiet stürzten durch Sturmböen zahlreiche Bäume um. Auf der Bundesstraße 45 ereigneten sich dadurch mehrere Unfälle, nachdem gleich drei Fahrzeuge mit umgestürzten Bäumen kollidiert waren. In allen drei Fällen blieben die Insassen unverletzt und kamen mit dem Schrecken davon. Zwei Fahrzeuge konnten die Fahrt im weiteren Verlauf fortsetzen, ein PKW musste aufgrund der Schäden abgeschleppt werden.

Im Kirleweg – auf der Zufahrt zur B45 – blockierten zwei Bäume die Fahrbahn. Hier hatten bis zum Eintreffen der Feuerwehr die Nachbarn bereits mit Kettensägen mit der Räumung der Straße begonnen. Die Feuerwehr führte die Arbeiten dann zu Ende. Ebenso auf der Friedberger Landstraße im Bereich der Dreispitzhalle, auch dort musste die Fahrbahn von Bäumen befreit werden. Im Verlauf des Abends kamen umgestürzte Bauzäune, lose Dachziegel und diverse Kontrollfahrten hinzu.

Im Feuerwehrhaus der Abteilung Innenstadt fand die Technische Einsatzleitung (TEL) kurz nach der Alarmierung zusammen, um sich auf eine mögliche Einsatzhäufung einzustellen. „Dieser Zustand trat jedoch nicht ein. Es blieb verhältnismäßig ruhig“, resümierte ein Sprecher der Feuerwehr. In den kommenden Tagen rät die Feuerwehr zu erhöhter Aufmerksamkeit im Straßenverkehr und in baumreichen Zonen. „Es muss weiterhin mit Gefahren durch Windschäden gerechnet werden, die bislang vielleicht noch nicht entdeckt wurden“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr abschließend.

 

Am Donnerstagabend fegten starke Windböen durch die Brüder-Grimm-Stadt Hanau und verursachten etliche Einsätze für Hanaus Feuerwehr.

Um 19:45 Uhr wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr zu gleich zwei Einsatzstellen parallel alarmiert. Diese wurden durch das Hilfeleistungsgruppenfahrzeug (HLF) und den Rüstwagen jeweils abgearbeitet. Prompt folgten gegen 20:15 Uhr die nächsten zwei Einsätze. In der Hirschstraße drohte eine Fensterbank abzustürzen. Die Einsatzstelle wurde durch die Drehleiter kontrolliert. Parallel hierzu ist das HLF zu einem Baum auf Mauer bzw. PKWs ausgerückt.

Gegen 21:25 Uhr nahm der Wind dann extrem zu, sodass die technische Einsatzleitung und die Freiwilligen Feuerwehren Mittelbuchen, Steinheim, Hanau-Mitte + Kesselstadt und die Drehleiter Großauheim alarmiert worden sind. Innerhalb weniger Minuten häuften sich die Einsatzmeldungen im Stadtgebiet Hanau. Sukzessiv wurden Einsatzaufträge durch die technische Einsatzleitung (TEL) an die alarmierten Einsatzkräfte vergeben.

Zwischen 21:25 und 00:30 Uhr wurden durch die Einsatzkräfte Hanaus 40 Einsatzstellen abgearbeitet. Das Hauptaugenmerk der Einsätze waren umgestürzte Bäume oder andere Verkehrshindernisse welche durch die Feuerwehr beseitigt werden mussten.

Im Bereich der Bertha-von-Suttner-Straße in Wolfgang wurde eine große Fichte entwurzelt welche auf drei parkende PKWs fiel. Ebenfalls drohte in derselben Straße eine weitere Fichte umzustürzen. In der Wassergartenstraße in Mittelbuchen wurden lose Dachziegel mit Hilfe der Drehleiter vom Dach entfernt und dem Eigentümer übergeben. In der Kastanienallee in Kesselstadt versperrte ein Baum eine Straße sowie eine Zufahrt für ein Garagenkomplex. Der Baum wurde mit zwei Kettensägen zerkleinert und am Straßenrand abgelegt. In der Karl-Brodrück-Straße im Stadtteil Steinheim fiel eine große Tanne auf die Straße welche ebenfalls mit Kettensägen zerkleinert wurde. Gegen 00:30 Uhr konnte die technische Einsatzleitung und die Freiwillige Feuerwehr ihre Arbeit beenden.

Im Einsatz waren rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hanau. Verletzt wurde niemand.

 

Am Donnerstag bescherte Sturmtief Zoltan der Feuerwehr Langenselbold einen einsatzreichen Abend.

Ab 18 Uhr wurde die Wehr der Gründaustadt zu insgesamt 16 Einsatzstellen infolge des Sturm alarmiert. Neben diversen umgefallenen Bäumen auf den Landstraßen rund um Langenselbold und im Stadtgebiet wurden die Wehrleute auch zur Unterstützung der Feuerwehr Ronneburg alarmiert. Dort stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus, wohin die Drehleiter entsandt wurde.

Fast zeitgleich meldete die Leitstelle, dass ein Baum auf ein Fahrzeug auf der Landesstraße 3189 zwischen Ronneburg und Büdingen gefallen sei und eine vierköpfige Familie im Fahrzeug eingeklemmt sein sollte. Auch hier rückten umgehend Einsatzkräfte aus Ronneburg und Langenselbold aus, gelangten jedoch aufgrund weiterer umgestürzter Bäume nicht bis zum verunfallten Fahrzeug. Die nachgeforderte Feuerwehr Büdingen konnte glücklicherweise schnell Entwarnung geben. So waren keine Personen im Fahrzeug eingeklemmt und auch niemand verletzt.

Auf dem Rückweg entfernten die Feuerwehrleute mehrere Bäume von den Verbindungsstraßen zwischen Langenselbold und Ronneburg, ehe mehrere Einsatzstellen im Stadtgebiet gemeldet wurden. Neben einem umgestürzten Bauzaun in der Carl-Friedrich-Benz-Straße und einem abgeknickten Telefonmast in der Straße „Am Seegraben“ sicherten die Einsatzkräfte ein abgerissenes Dachfenster in der Hanauer Straße und befreiten ein Fahrzeug, auf das ebenfalls ein Baum gefallen war. Auch die Zufahrt zum Restaurant Buchberggrill war zwischenzeitlich nicht passierbar und wurde durch die Einsatzkräfte wieder befahrbar gemacht. In der Kinzigstraße wurden gelöste Dachziegel gesichert und die zwischenzeitlich vollgesperrte Gelnhäuser Straße ebenfalls von einem größeren Baum befreit.

Für die Koordination der vielen Einsatzstellen wurde die Technische Einsatzleitung (TEL) alarmiert, welche die Meldungen der Leitstelle entgegennahm und für eine adäquate Abarbeitung sorgte. Nach fast sieben Stunden konnte auch der letzte Einsatz des Abends beendet werden, der zugleich den 250. Einsatz des Jahres 2023 darstellte.

Über den Abend hinweg waren rund 40 Einsatzkräfte aus Langenselbold mit sechs Fahrzeugen, sowie in der TEL im Einsatz. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Dennoch appelliert die Feuerwehr auch am Freitagmorgen zur Vorsicht, falls sich Sturmschäden erst bei Tageslicht zeigen und beispielsweise abgebrochene Äste oder gelöste Dachziegel herabfallen könnten.

 

Fotos: Feuerwehren Bruchköbel, Hanau und Langenselbold

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