Am Donnerstag heulen die Sirenen

(pm/ea) – Am kommenden Donnerstag, 14. September, um 11 Uhr werden in den Kommunen des Main-Kinzig-Kreises die Sirenen den Warnton „Warnung der Bevölkerung“ auslösen. Dies ist zum bundesweiten Warntag ein Probealarm, mit dem die Funktionstüchtigkeit der Technik geprüft wird.

Im Ernstfall soll der Ton die Bevölkerung vor Katastrophenfällen warnen, zum Beispiel bei Starkregenfällen mit Überschwemmungen, Gefahrgut-Unfällen oder Störfällen in Industrieanlagen. „Auch wenn solche Situationen selten eintreten, kann im Notfall eine rechtzeitige Warnung Menschenleben retten und das Ausmaß des Schadens eingrenzen“, betont Landrat Thorsten Stolz. Auch schlafende Personen, die ihr Smartphone auf stumm geschaltet haben, müssen erreicht werden. Daher kommen Sirenen und moderne Mobilfunktechnik zum Einsatz. „All das muss regelmäßig getestet und ins Gedächtnis gerufen werden, damit es im Ernstfall seinen Zweck erfüllt“, so Stolz.

„Der Warnton ‚Warnung der Bevölkerung‘ ist erkennbar als ein auf- und abschwellender schriller Ton, der etwa eine Minute dauert“, erläutert Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Funktioniert das nicht, wird der klassische Feueralarm abgesetzt, ein 20 Sekunden langer Dauerton, der mit kurzer Unterbrechung dreimal in einer Minute abgesetzt wird. Was ist im Ernstfall bei einem solchen Alarm zu tun? „Wichtig ist, in ein Gebäude zu gehen, die Türen und Fenster zu schließen und für weitere Informationen das Radio oder Handy einzuschalten“, sagt Günther Seitz, Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr.

Seit dem vergangenen Jahr funktioniert auch der sogenannte „Cell Broadcast“: Damit wird auf alle Handys, die zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet sind, eine Nachricht gesendet. Selbst wenn man bei seinem eigentlichen Netzbetreiber gerade keinen Empfang hat, sollte es über ein anderes Netz, das in der Region aktiv ist, funktionieren, da ein Funkmast oft von mehreren Netzbetreibern genutzt wird. Die einzige Voraussetzung für den Empfang ist, dass man auf seinem Smartphone das neueste Update seines Betriebssystems installiert hat. Es bedarf somit keiner Warn-App auf dem Handy, allerdings kann man über solche Apps weitere Informationen erhalten.

Für Hessen gibt es beispielsweise „HessenWARN“ und vom Bund „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App). Über diese Apps kann man sich auch über vermisste Personen, Produktrückrufe, Schulinformationen oder Wetterwarnungen informieren lassen. Zusätzlich setzen Gemeinden unter anderem Medien, Social Media, Stadtanzeigetafeln oder Lautsprecher als Warnmittel ein.

Eine Vielzahl von Kommunen des Main-Kinzig-Kreises verfügt inzwischen über neue Sirenen, die der Bund zum Teil bezuschusst hat. Auslöser dafür war der Warntag im Jahr 2020: An diesem ersten bundesweiten Warntag seit der Wiedervereinigung hatten viele Sirenen nicht funktioniert und es war zu verzögerten Auslösungen an die Warn-Apps gekommen.

„Die neuen elektronischen Sirenen sind extrem laut und können von der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises beziehungsweise der Leitfunkstelle in Kassel, dem Land Hessen oder auch dem Bund angesteuert und ausgelöst werden“, erklärt Christian Hinrichs. „Da 2022 überwiegend alles gut geklappt hat, sind wir optimistisch, dass der Probealarm auch dieses Jahr reibungslos verläuft“, sagt Christian Hinrichs, stellvertretender Kreisbrandinspektor sowie Leiter des Sachgebiets „Abwehrender Brandschutz, Zivil- und Katastrophenschutz“. Ähnlich sieht es der Sachgebietsleiter der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises, Reiner Kaul: „Wir sind entsprechend vorbereitet und stehen in Kontakt mit den Kommunen, die uns gegebenenfalls Probleme im Nachgang mitteilen werden.“

Kreisbrandinspektor Markus Busanni betont: „Die Warnung der Bevölkerung ist nur ein Teil der Gesamtstrategie, sich auf Ausnahmesituationen vorzubereiten. Um bei einem Stromausfall informiert zu sein, kann man sich beispielsweise Radios mit Batteriebetrieb und Ersatzbatterien anschaffen. Sollten Lieferwege ausfallen, lebt man sorgloser, wenn man einen Vorrat an Lebensmitteln und wichtigen Verbrauchsgütern angelegt hat.“

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt einen Zehn-Tages-Vorrat. „Wenn es zu einem Notfall kommt, sollten wir wissen, was zu tun ist“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Der Warntag sensibilisiert und erinnert uns daran, dass wir für gewisse mögliche Ereignisse Vorsorge treffen sollten.“ Künftige bundesweite Warntage sollen immer am zweiten Donnerstag im September stattfinden.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) informiert auf seiner Webseite www.bbk.bund.de ausführlich über verschiedene Notsituationen und stellt Checklisten zur Verfügung. Dort kann auch das PDF „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ heruntergeladen oder als Infobroschüre bestellt werden.

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