Reisebericht von Werner Beier: „Wer die Pinguine gesehen hat, will auch noch die Eisbären sehen“

Im Rahmen der Serie „Reiseberichte der Erlensee Aktuell-Leser“ berichtet Werner Beier von seiner Reise in die Arktis. Heute Teil 2.

Noch einmal ein paar Informationen zum Schiff und der Reise. Eins hatte ich im ersten Bericht vergessen. Ich gendere nicht. Denn wenn ich hier zum Beispiel Wale sehe, weiß ich ja nicht, ob das ein Wal oder eine Wälin ist… Also wird mein Text mal die männliche, die weibliche oder die geschlechtsneutrale Form beinhalten.

Hier an Bord der MS Roald Amundsen gibt es rund 150 Besatzungsmitglieder aus 26 Nationen. Davon sind 27 Besatzungsmitglieder im sogenannten Expeditionsteam. Diese Frauen und Männer sind zum Teil Wissenschaftler auf den verschiedensten Gebieten. Angefangen von Meeresbiologen, Historiker, Ornithologe, Umweltwissenschaftler bis hin zum Archäologen. Wobei die Aufzählung nicht vollständig ist, da die Personen aus dem Team oft auch mehrere Themengebiete abdecken können.

Jeder von diesem Team kann nicht nur für sein Fachgebiet angesprochen werde, denn dieses Team ist ein echtes Team. Man unterstützt sich nicht nur, wenn es um Sprachbarrieren, die sofort abgebaut werden, geht, sondern holt ggf. den oder die Spezialisten, um die Fragen der Gäste so schnell wie möglich zu antworten. Ein toller Service, der hier gelebt wird.

Diese Reise ist nicht nur Sightseeing, sondern, wie der Name sagt eine Expeditionsreise. Täglich gibt es mehrere Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen. Was es alles an Themen geben wird, ist den Gästen nicht bekannt. Das Expeditionsteam stellt immer das Tagesprogramm abends für den nächsten Tag vor. Dies geschieht zum einen über den Fernseher in den Kabinen, an den Bildschirmen auf dem Schiff und über eine App, die hier im Schiff über WLAN läuft.

Die Reiseroute ist für eine wenige Punkte 100 % fix. Es ist aber und auch vieles von Wetter und Eisgang abhängig. So zum Beispiel gab es am zweiten See-Tag eine Informationsveranstaltung zu den Walen. Als Exponat waren Nachbildungen der Hörner von den Narwalen, die man mal in die Hand nehmen konnte.

Hurtigruten hat sich verpflichtet, seine Reisen so zu gestalten das sie sich an die Vorgaben der AECO (Association of Arctic Expedition Cruise Operators) hält und die Gäste verpflichtet dies auch zu tun. Die 8 Regeln sind:

Die Bordsprache der Gäste aus 16 Nationen, wobei die Deutschen die Mehrheit stellen, ist Englisch. Fast alle Vorträge werden aber simultan ins deutsche übersetzt. Einige werden sogar in Deutsch gehalten.

In vielen kleinen Dingen setzt die Reederei Hurtigruten die Nachhaltigkeit um.

Dass die Roald Amundsen ein Hybrid-Schiff ist, ist der eine Teil. Ein weiterer Teil ist, das die Dieselaggregate, die den Strom erzeugen, nicht mit dem billigen Schweröl, sondern mit dem Marinediesel laufen, der erheblich umweltfreundlicher ist.

Jeder Gast erhält eine Mehrwegflasche, um sich an entsprechenden Automaten Wasser zu zapfen. Damit entsteht kein Plastikmüll für Wasserflaschen. Jeder Gast kann entscheiden, ob seine Kabine jeden Tag oder nur alle 2 oder 3 Tage gereinigt wird. Für jeden Tag, wo die Kabine nicht gereinigt wird, zahlt Hurtigruten 50 Cent in Umweltorganisationen. Wenn man das auf das Schiff hochrechnet und jeder macht mit das nur alle 2 Tage die Kabine gereinigt wird, kommt auf diese Reise mehr als 1000 Euro zusammen.

Die See-Tage werden genutzt, um den Gästen in den verschiedensten Themen Hintergrundwissen zu vermitteln. Die Vorbereitungen für die Landgängen wurden da auch umgesetzt. Jeder Teilnehmer erhält eine rote Windjacke, die man behält. Ebenso werden entsprechende Stiefel ausgeliehen, damit man die Anlandungen besser bewältigen kann. Auch muss man seine Kleidung und Rucksäcke absaugen, damit man sie an den Landgängen benutzen darf. Denn es sollen keine fremden Samen in die Natur gebracht werden.

Anbei ein paar Eindrücke von diesen zwei Tagen

Hier die Taufe von Neptun, wenn man zum ersten Mal den nördlichen Polarkreis überquert. Die Taufe besteht darin, das man eine Suppenkelle voll Eiswasser in den Nacken gekippt bekommt.

Anbei ein paar weitere Eindrücke von diesen Tagen

Das war die erste Eisscholle, die wir gesehen haben. Und dann werden viele folgen.

Wir haben den ersten Wal gesehen. Nach Aussage von Fachleuten war dies ein Grönlandwal.

Um mal zu zeigen wie ein Tag aussieht, wenn man hier viel mitnehmen will, habe ich den Dienstag, den wir uns mit den verschiedensten Vorträgen sehr kurzweilig gestaltet haben, hier aufgezeigt. Ich sage mal Urlaubsstress, der sehr positiv ist, pur. So haben wir uns den Tag gestaltet. In der freien Zeit dazwischen die gute Luft genossen und, was man nicht abstreiten kann, auch gut gegessen.

09:30 bis 10:15 Die Geschichte des Nordwest-Passage bis 1809
11:00 bis 11:45 Die Technik des Schiffes
14:00 bis 14:45 Meereis und wie es entsteht
15:30 bis 16:15 Einführung in Inuit Nunangat
16:30 bis 17:15 Goldwaschen
20:15 bis 21:00 Roald Amundsen erzählt die Geschichte, wie er den Südpol erreichte

Natürlich gab es an diesem Tag auch noch andere Workshops, wie Vogelbeobachtung, Mitarbeit an dem NASA-Programm der Wolkenbeobachtung und Kreativ Workshop zu zwei Terminen.
Alles in allem kann hier jeder auf seiner Weise viel erleben. Wir haben diese Reise gebucht, nicht nur um die Schönheit und Endlosigkeit der Arktis zu erleben, sondern auch was mitzunehmen in Sachen Wissen über „Land und Leute“, was die Natur natürlich einschließt.

Jetzt noch ein paar kleine Eindrücke.

Übermorgen werden wir den ersten Landgang machen und sind gespannt, was man das alles erlebt.

Wenn der interessierte Leser oder die Leserin meines Reisberichtes Fragen hat, kann er oder sie diese an redaktion@erlensee-aktuell.de gerne stellen. Erlensee Aktuell leitet sie mir weiter und ich werde versuchen, sie zu beantworten, bzw. die Antworten hier auf dem Schiff zu erfragen.

Auf dem Titelfoto: Walrosse waren auch schon nahe am Schiff

Fotos: Werner Beier

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