(pm/ea) – Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne in Hanau hat der Bau eines hocheffizienten Blockheizkraftwerks (BHKW) begonnen.
Das Gemeinschaftskraftwerk (GKH) der Stadtwerke Hanau und Mainova gewährleistet die künftige Versorgung der Stadt mit umweltschonender Fernwärme, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Nach dem frühen Kohleausstieg in Hanau ersetzt es den Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger. Die Inbetriebnahme soll in der Winterperiode 2024/25 erfolgen.
Das GKH besteht aus drei wasserstofffähigen Gasmotoren mit einer thermischen sowie einer elektrischen Gesamtleistung von jeweils 30 Megawatt zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom mittels hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Zum Bau und Betrieb des gemeinsamen Kraftwerks wurde 2021 die Gemeinschaftskraftwerk Hanau GmbH & Co. KG gegründet, an der Mainova zu 50,1 Prozent sowie die Stadtwerke Hanau zu 49,9 Prozent beteiligt sind.
Technische Daten
Das GKH besteht aus:
• 3 BHKW à ca. 10 MW Leistung = ca. 30 MWel/th
• 2 Heißwasserkesseln mit je 8 MW Leistung (als Reserve)
• 2 Pufferspeicher (Druckwärmespeicher), ca. 40 MWth
• 3 Fernwärmepumpen
Über die Fernwärme in Hanau
Das 72 Kilometer lange Hanauer Fernwärmenetz versorgt Haushalte und Unternehmen über rund 1.300 Anschlüsse mit rund 160 Gigawattstunden (GWh) Wärme im Jahr. Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Konventionelle Kraftwerke erzielen einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent, damit gehen 60 Prozent des Energieträgers ungenutzt verloren. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung hingegen wird der Energieträger zu mehr als 80 Prozent genutzt. Dadurch werden klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich reduziert.
Auf dem Foto (von links): Martin Giehl (Vorstand der Mainova AG), Martina Butz (Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau), Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Dr. Constantin H. Alsheimer (Vorstandsvorsitzender der Mainova AG) mit symbolischen Fernwärme-Rohren vor der Baustelle des Gemeinschaftskraftwerks Hanau. Im Hintergrund das Kraftwerk Staudinger.
Foto: Stadt Hanau / Moritz Göbel