Fehler wird vielen fehlen

(ms/ea) – Getrübte Stimmung bei den Beamtinnen und Beamten der Polizeidirektion Main-Kinzig: Ihr Chef, Leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler, wird zum Jahresanfang in Wiesbaden einen neuen Dienstposten antreten. Im Erlensee Aktuell-Interview hat er noch einmal auf seine knapp fünfjährige Tätigkeit in Hanau zurückgeblickt.

Warum der Wechsel und wohin geht es?

Fünf Jahre hier in Hanau als Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig ist in meiner bisherigen Laufbahn die längste Zeit auf einem Dienstposten am gleichen Standort. Obwohl ich mich nach wie vor hier pudelwohl fühle, wird es Zeit für eine neue Herausforderung. Im Januar werde ich Abteilungsleiter Einsatz beim Hessischen Polizeipräsidium für Einsatz in Wiesbaden.

Aus Polizeikreisen ist zu vernehmen, dass man selbstverständlich großes Verständnis für ihre persönliche Entscheidung hat, Ihren Weggang aber doch sehr bedauert. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man von vielen hört „Fehler wird uns fehlen“.

Ich gehe ja auch mit einem lachenden und weinenden Auge. Der Dienstposten hier war genau mein Tätigkeitsfeld, was ich mir gewünscht habe. Die Beamtinnen und Beamten der Direktion, die flächenmäßig größte und einwohnerstärkste ist in ganz Hessen, sind mir ans Herz gewachsen. Eine starke, loyale Truppe, in allen Einsatzlagen hoch engagiert. Ich ziehe vor allen meinen Hut und bin auch stolz darauf, wie wir gemeinsam gearbeitet haben.

Was waren die besonderen Herausforderungen und Einsatzlagen, die Ihnen jetzt ganz spontan einfallen?

Die ganz verschieden gelagerten Einsätze waren jeder für sich eine Herausforderung. Ich denke da natürlich an den Anschlag in Hanau, aber auch an die Einsätze vor dem Hintergrund des Kurdenkonflikts und auch an die mit der gesamten Bandbreite der Querdenker-Demos. Dann der Kettensägemord in Steinau und jetzt das Tötungsdelikt an zwei Kindern in Hanau in diesem Sommer.

Wie sieht spontan Ihr Rückblick aus – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht?

Geärgert hat mich eine zum großen Teil negative Darstellung der Polizei in der Öffentlichkeit. Wenn 99 % der Beamtinnen und Beamten einen top Job machen, wird ausschließlich über die anderen 1 % so berichtet, dass letztendlich die gesamte Polizei auf Abwegen ist. Das wird den Kollegen nicht gerecht. Hier hätte ich mir auch mehr Rückendeckung der Polizeiführung für sie gewünscht.

Stolz bin ich auf durchgeführte Organisationsänderungen bei der Kripo, so konnten wir die Aufklärungsquote zum Beispiel bei den Wohnungseinbrüchen deutlich erhöhen. Jetzt bilden wir bei der Schutzpolizei zudem eine Regionale Ermittlungsgruppe, wobei ich auch hier auf eine höhere Effizienz und Steigerung der Aufklärungsquote hoffe.

Dann ist natürlich auch die Lösung des Konflikts am Kinzigbogen zu nennen, wo es massive Beschwerden der Anwohner gab durch nächtliche Treffen und Ruhestörungen der Autotuner-Szene. Hier konnte mit baulichen Maßnahmen, u.a. Installation einer Schranke, für Abhilfe gesorgt werden, seitdem ist Ruhe.

Was mich auch mit Stolz erfüllt ist, dass wir die erste Leiterin eines Kommissariats in meiner Direktion in ihr Amt einführen konnten. Anvisiert ist ebenfalls, dass wir im kommenden Jahr die erste Leiterin einer Polizeistation bekommen könnten, so dass wir dann endlich zwei Frauen in solchen Führungspositionen haben.

Sie waren ja bereits von 2007 bis 2009 Leiter der Führungsgruppe bei der Direktion und in dieser Zeit unter anderem Polizeiführer für den Hessentag in Langenselbold. Da schließt sich jetzt die Frage an, ob dieser Abschied von Hanau nun endgültig ist.

Vermutlich wird die Funktion, die ich im Januar in Wiesbaden antrete, meine letzte vor meinem Ruhestand sein.

Vermutlich heißt ja nicht 100-prozentig. Alles Gute für Ihre Zukunft und vielen Dank für das Gespräch.

(Die Fragen stellte Markus Sommerfeld)

Auf dem Foto: Leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler

Foto: Markus Sommerfeld

 

 

 

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