„Hanau fordert von Ihnen persönlich klare Zeichen“

(pm/ea) – In einem offenen Brief fordert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky den Vorsitzenden der Geschäftsführung der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH, Miguel Müllenbach, auf, Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft der Galeria-Filiale in Hanau steht.

In dem Brief heißt es:

Sehr geehrter Herr Müllenbach, heute, vier Tage vor Heiligabend, wende ich mich mit dem dringenden Appell direkt an Sie: Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Galeria-Filiale im Herzen der Hanauer Innenstadt, im Namen der Bürgerinnen und Bürger, im Namen der Brüder-Grimm-Stadt und ganz persönlich fordere ich Sie auf, noch in dieser Woche Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft unseres Warenhauses steht, für das Sie Verantwortung tragen.

Ein klares Zeichen gebe ich Ihnen aus Hanau: Krise können wir. Nicht nur theoretisch, sondern sehr praktisch.

Dass die Innenstädte in Deutschland mitten im Schicksalsjahrzehnt stecken, bildet das fatale Fundament, nicht nur für unsere Stadt. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie, seit Februar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der mindestens die Energiekrise mit sich bringt. Hanau verarbeitet zudem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft das rassistische Attentat vom 19. Februar 2020. Die Ausgangssituation ist alles andere als einfach – aber wir in Hanau stellen uns. Unsere Haltung dabei ist, optimistisch, mutig, kraftvoll und offen anzupacken.

Diese Transparenz, sehr geehrter Herr Müllenbach, vermisse ich von Ihnen. Wir in Hanau wissen, dass die Innenstadt seit Jahrhunderten eine Marktplatz-Funktion hat. Die Agora ändert sich immer wieder in Aussehen und Ausprägung, gleich ist, dass Menschen sich treffen. Um zu handeln, zu erleben, zu genießen, zu leben, zu arbeiten. Gleich ist, dass nur Menschen für Veränderungen sorgen können. Mit dem großen Stadtumbau haben wir unserer Innenstadt ein neues Gesicht gegeben, der vielbesprochenen Aufenthaltsqualität Orte und Inhalte gegeben – und kurz vor Beginn der Pandemie, im Herbst 2019, die nächste Weiche auf „Zukunft Hanau“ gestellt. Gemeinsam mit Komplizen aus Handel und Gastronomie, mit Bürgerinnen und Bürgern haben wir unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH das mittlerweile in Deutschland vielbeachtete, gelobte und mit Millionenbeträgen von Bund und Land Hessen geförderte Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ aufgesetzt und ausgerollt. Und tun es noch.

Die Aufgabe, den Einkaufs- und Erlebnisort Innenstadt mit Emotionen weiter attraktiv zu halten, bleibt im Schicksalsjahrzehnt eine Herkulesaufgabe, die nur gemeinsam zu stemmen ist. Dafür müssen wir im Gespräch bleiben, ins Gespräch kommen. Das tun wir mit bestehenden Partnerinnen und neuen Partnern. Der Laden-Leerstand in Hanau geht gegen Null, mutige Händlerinnen und Händler bieten neue Konzepte an, bei unseren Pop-Up-Stores ist Musik drin – die Menschen danken es mit dem Besuch und Einkauf in der Hanauer Innenstadt – auch in

Ihrer Galeria-Filiale, die als Ankerpunkt direkt am Marktplatz seit Jahrzehnten beheimatet ist, für Frequenz sorgt und von der neuen Frequenz partizipiert. Wir arbeiten mit Ihrer örtlichen Geschäftsleitung sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Denn wir wissen: Ein Kaufhaus funktioniert ohne vitale und agile Stadt nicht. Wir sind so selbstbewusst, festzuhalten: Hanau ist nicht irgendein Standort in Ihrem Konzern. In Hanau haben und hätten Sie die Chance, gemeinsam mit der Stadt, gemeinsamen mit den Akteuren der Innenstadt und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galeria zu zeigen, wie das Kaufhaus der Zukunft funktioniert.

Wir reden nicht nur, wir handeln. Sehr geehrter Herr Müllenbach, von Ihnen haben die Menschen, die seit vielen Jahren treu an Ihrem Standort Hanau arbeiten, noch nichts gehört. Es sind Existenzfragen, die für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht geklärt sind. Wird 2022 zum traurigsten Weihnachtsfest für sie? Die Wünsche fürs neue Jahr Luftblasen? Vier Tage vor Weihnachten bitten wir Sie, Ihre Intransparenz, die die Nerven der Betroffenen zum Zerreißen spannt, aufzugeben. Dass Weihnachtsgeschäft „mitzunehmen“ und danach die Schließung zu verkünden, wäre der traurige Höhepunkt der andauernden Hängepartie. So weit darf es nicht kommen.

Ich fordere von Ihnen Klarheit – und gehe gerne in Vorleistung: Hanau steht zum Hause Galeria-Karstadt-Kaufhof. Wir stehen solidarisch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich biete Ihnen an, direkt und sofort mit Ihnen ins Gespräch zu gehen, wie wir Sie als Stadt Hanau unterstützen können, Ihr und unser Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt zu erhalten. Denn ich bin sicher, dass das Kaufhaus in seiner Grundausprägung eine wichtige Ankerfunktion im sicheren Hafen Hanau hat.

Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Hanau und im Namen der Stadt Hanau stehe zu einem Gespräch mit Ihnen bereit.“

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