Leserbrief: „Fehlende Mittel für das Erlenseer Hallenbad und gleichzeitige Ablehnung meines Kaufinteresses an einem Gebäude im Fliegerhorst“

Harald Munk, seit einigen Jahren Besitzer der Alten Wache im Fliegerhorst, thematisiert in seinem Leserbrief die Ablehnung seines Kaufinteresses an einem weiteren Fliegerhorstgebäude zur Schaffung eines Existenzgründer-, Kleinunternehmer- und Selbständigenzentrums, obwohl Finanzmittel für den Weiterbetrieb des Hallenbades in Erlensee fehlen.

Vor einigen Jahren habe ich das Gebäude der Alten Wache im Fliegerhorst gekauft, dieses saniert und zu neuem Leben erweckt. Mein Angebot, einen Teil des Gebäudes gegenüber der Alten Wache – das frühere MP-Gebäude – zu kaufen, wurde abgelehnt. Die Begründung: Man wolle das Gebäude nur als Ganzes vermarkten und nicht lediglich einen Teil davon.

Hier ist allerdings anzumerken, dass das Gebäude seit Jahren als zwei getrennte Abschnitte unabhängig voneinander im Immobilienportal des Zweckverbandes angeboten wird und ich mich bereits seit Monaten auf den vorderen Teil bewerbe. Jetzt mitzuteilen, man wolle – trotz der getrennten Ausschreibung – das Gebäude nur als Gesamtkomplex verkaufen, ist für mich nicht nachvollziehbar und steht im krassen Widerspruch zu den seit Jahren bestehenden Angaben im Immobilienportal. Über die wahren Gründe, mein Kaufinteresse bislang abzulehnen, kann ich an dieser Stelle nur rätseln.

Ich möchte mir daher mit diesem Leserbrief erlauben, einen Vorschlag zur Finanzierung des Hallenbades in Erlensee und der nachhaltigeren Finanzierung der kommunalen Haushalte in den Kommunen Erlensee und Bruchköbel zu unterbreiten. Meine einfache Idee: Unnötige Kosten einsparen und finanzielle Lasten langfristig auf mehr Schultern verteilen.

Seit nunmehr über sechs Monaten versuche ich einen Investitionsvorschlag für einen großen, gut abtrennbaren Teil eines zusehens verfallenden Gebäudekomplexes auf dem Fliegerhorst Langendiebach den Entscheidungsträgern der beiden Städte Erlensee und Bruchköbel zu unterbreiten. Es geht hierbei um die Schaffung eines Existenzgründer-, Kleinunternehmer- und Selbständigenzentrums.

Das Gebäude gehört hierbei dem Zweckverband Fliegerhorst, der wiederum den beiden Städten gehört. Anfänglich wurde, bei der ersten Unterbreitung der Idee, von der Stadtspitze in Erlensee nur kurz mitgeteilt, dass kein Interesse an einer solchen Nutzung des Gebäudes bestehen würde; von der Rathausspitze in Bruchköbel wurde die Sache wenigstens grob angehört.

Später wurde der „alles blockierende“ Denkmalschutz und Brandschutz genannt, um eine Investition in die Gebäude als unsinnig zu erachten. Da ich selbst aber schon die Alte Wache auf dem Fliegerhorst besitze und saniert habe und hier einen guten und offenen Kontakt zu den Behörden kannte, konnte ich mir dies nicht vorstellen und fragte daher bei den Behörden des Main-Kinzig-Kreises nach, warum sie sich so gegen die Nutzung des hier betrachteten Gebäudes stellten.

Die Behörden wussten hiervon allerdings nichts und bestätigten nach gemeinsamen Gesprächen über die geplanten Maßnahmen, dass diese – soweit grob dargestellt – recht gut vorstellbar wären und würden diese versuchen zu unterstützen. Auch die Nutzungsidee wirkte aus Behördensicht recht gut.

Als den zuständigen Vertretern der Zweckverbandsversammlung dies auch mittels einer ausgearbeiteten Investitionsidee von mir mitgeteilt wurde, kam Interesse bei den Grünen aus Bruchköbel und Erlensee, der FDP Bruchköbel und dem Bürgerbund Bruchköbel auf. Es wurden kritische und interessierte Fragen gestellt. Die SPD Erlensee hörte zwar wenigstens nach Monaten mal zu, mag aber wohl leider derzeit lieber fremde Großunternehmen, die sich für Erlensee und Bruchköbel kaum interessieren, und LKW-Hallen. Vertreter der CDU Erlensee im Zweckverband und der Fraktionsspitze im Stadtparlament Erlensee interessierten sich überhaupt nicht für die Idee.

Der Vorstand des Zweckverbandes – bestehend aus den beiden Bürgermeistern von Bruchköbel und Erlensee – möchte nun ohne Not das hier interessante Gebäude abreißen, da, so das Argument, kein privates Interesse an einer Nutzung bestehen würde.

Dies kostet Millionen, da in dem Gesamtgebäude auch Asbest verbaut wurde. Gleichzeitig würde dies eine Investition in das gedachte Wirtschaftszentrum oder eine andere Nutzung und wirtschaftliche Entwicklung unterbinden, Geschichte und Heimat zerstören, ein tolles Gebäude mit seinen Werten zu Müll verwandeln, Ressourcen vergeuden und mangels Platz tolle Unternehmen aus Erlensee und Bruchköbel fernhalten. Am Ende soll die freie Fläche als Gewerbefläche verkauft werden. Vielleicht kämen hier später wieder ein paar schöne LKW dazu?

Durch die hohen Kosten des Abrisses, welche bei einem Abrissantrag wohl vorhanden sind, kommt im Ergebnis bestenfalls ein finanzielles Nullsummenspiel bei der Sache heraus. Es bringt somit nichts außer einen ökonomischen, ökologischen und sozialen Ausfall.

Nun mein Vorschlag an die beiden Kommunen: Nehmt die Million für den Abriss des Gebäudes auf dem Fliegerhorst, zahlt die Summe – soweit vorhanden – anteilig an die Städte aus und erhaltet damit das Hallenbad in Erlensee., bzw. finanziert die Haushalte der Städte. Lockt Unternehmen und Menschen mit einem Gründerzentrum auf dem Fliegerhorst an, damit auf mehr Schultern dauerhaft und nachhaltig die Kostenlast der Kommunen verteilt wird und nehmt noch einen guten Teil des Geldes ein, was später durch den Verkauf der Gelände auch erzielt werden kann. Verwaltet keinen teuren Stillstand oder vielmehr Rückschritt auf dem Fliegerhorst, sondern interessiert euch für tolle Investition in die Zukunft. Habt aber vor allem Vertrauen in die Unternehmen und Menschen der Region. Die Wahlkampfaussagen der Parteien von 2016 und 2021 geben dies her.

Harald Munk
Neuberg

 

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

 

Anzeige

Investition in nachhaltige Mobilität: Sparkasse Hanau schafft Lastenrad an

Die Sparkasse Hanau setzt ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Mobilität: Sie hat ein Lastenrad angeschafft, das die Haustechniker des Kreditinstituts für ihre Arbeit nutzen, um verschiedene Aufgaben im täglichen Betrieb zu erledigen.

Weiterlesen