Leserbrief zur bevorstehenden Bürgerversammlung

Zur bevorstehenden Bürgerversammlung zum Thema „Schließung des Hallenbades“ wendet sich Marcus Stickler-Jäger mit einem Leserbrief an die Öffentlichkeit.

Liebe Bürger von Erlensee, liebe Stadtverordneten, liebe Politiker in Kreis, Land und Bund.

Am 28.11. findet bekanntlich eine Bürgerversammlung bezüglich der geplanten Schließung des Hallenbades Erlensee statt. Ich möchte ihnen gerne meine Gedanken und Fragen mitteilen.

Was erwarte ich von der Bürgerversammlung?

Nun in erster Linie hoffe ich, dass viele Bürger Erlensees, denen das Hallenbad genauso am Herzen liegt wie mir, anwesend sein werden. Die Bürger müssen einmal mehr ein Zeichen setzen, wie wichtig ihnen das Hallenbad Erlensee ist. Dies geht am Besten mit Präsenz bei öffentlichen Versammlungen und insbesondere bei einer Bürgerversammlung.

Ich hoffe, dass sich viele Gespräche mit Personen ergeben, die meine Initiative unterstützen möchten. Insbesondere hoffe ich, das sich Leute bei mir melden, die bereit wären, mit mir zusammen einen Hallenbadverein zu gründen und mich zu unterstützen, die Bürger von der Idee eines Vereins zu überzeugen.

Weiterhin erhoffe ich mir, dass die Stadtverordneten auf mich und uns Bürger zukommen und eine Arbeitsgruppe bilden, um nach weiteren Alternativen zum Erhalt des Hallenbades zu suchen.

Die zwei wichtigsten Fragen sind, ob es jetzt schon absehbar ist, dass am 15.12.2022 zumindest ein Aufschub über die Entscheidung erziehlt werden kann. Und auch wichtig wäre zu erfahren, welche Möglichkeiten es gäbe, einen Beschluss im Nachgang noch einmal zu ändern.

Eine genaue Erläuterung des Haushaltes und wie es dazu kommt, dass nach 1,3 Millionen Euro Überschuss in 2022 nun in 2023 vorraussichtlich 1,5 Millionen Euro Defizit entstehen, wäre wünschenswert. Und ich möchte keine stumpfen Erklärungen, wie ein Haushalt funktioniert, dass man keine Schulden machen dürfe. Ich verlange absolute Transparenz seitens der Politik. Wir leben in einer Demokratie und dort sollte es keine Geheimnisse geben, damit man auch wissentlich die hoffentlich richtigen Entscheidungen treffen kann.

Vielleicht wäre es auch angebracht, aufgrund der Tragweite der Entscheidung zur Schließung des Hallenbades einen Bürgerentscheid zu beantragen und letztlich auch durchzuführen. Hierzu würde ich mir wünschen, dass im Vorfeld die Bürger ein deutliches Signal setzen, dass sie gegen die Schließung des Hallenbades stimmen werden.

Natürlich müssen alternative Lösungen gefunden werden.

Daher würde ich gerne die Bürgerversammlung erneut nutzen, um alle Anwesenden zu fragen, ob sie bereit sind, in einen Verein einzutreten. Wir bräuchten geschätzt mindestens 6000 Mitglieder, die im Schnitt 200 € im Jahr an Beitrag – und das über Jahre hinweg – bereit wären zu zahlen. Dies entspricht einer Summe von 1,2 Millionen Euro und ist immer noch nicht über Betrag, der zum Erhalt des Hallenbades benötigt wird.

Auch würde ich mir wünschen, dass große Firmen, Dachser, Heinemann, Honda, DHL, Lidl und andere mit einem Vertreter zur Bürgerversammlung kommen und in den Dialog mit mir bzw. dem Arbeitskreis „Rettet Hallenbad Erlensee“, der aus derzeit hauptsächlich aus Markus Täufer, David Lanecki (DLRG), Sabrina Schäfer und mir besteht, treten, um die Möglichkeiten zu erörtern, dass die Firmen das Hallenbad Erlensee unterstützen – wieder für den Fall, das ein Verein gegründet wird.

Auch wäre es schön, wenn Politiker aus dem Kreis entweder bei der Bürgerversammlung oder davor oder danach mit uns in den direkten Dialog treten und uns Unterstützung zusagen. Wie berichtet wurde, sagte Bundestagsabgeordneter Oehl Unterstützung zu. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn er an der Bürgerversammlung teilnehmen würde. Der persönliche Kontakt ist in solchen Situationen besonders wichtig, damit man merkt, dass das Thema allen Beteiligten tatsächlich wichtig ist.

Ich möchte abschließend noch einmal wiederholen: Nur mit vielen Säulen ist es möglich, das Hallenbad Erlensee jetzt noch zu retten. Gemeinsam und damit meine ich nicht nur die Bürger sondern auch die Politik aus Stadt, Kreis, Land und Bund, sind wir stark und können unmöglich Geglaubtes möglich machen.

Eine Aussage, eine einmal vorgeschlagene Entscheidung sei alternativlos, stimmt mich sehr trauig. Daher hoffe ich, dass diese Aussage möglichst bald revidiert werden kann, wenn alle Instanzen ihr Möglichstes tun.

Ich lade alle Bürger von Erlensee und auch der ganzen Region weiterhin dazu ein, an der Umfrage zum Thema Hallenbadverein teilzunehmen: hallenbad-erlensee.csweb.de/umfrage-hallenbadverein

Marcus Stickler-Jäger
Erlensee

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

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