Mit dem Transporter auf dem Schottenring

(pm/ea) – Es war schon ein ungewöhnliches Fahrzeug, was die Zuschauer und Teilnehmer an diesem Wochenende auf der traditionellen Schottenring Rennstrecke beim 24 Stunden Eco Grand-Prix sehen konnten: Neben all den bekannten Elektroautos, die heute schon zum gewohnten Straßenbild zählen, startete das Team der BSSE GmbH aus Erlensee mit ihrem Opel Vivaro-e Cargo zur Marathon Challenge.

Insgesamt 18 Teams aus drei Ländern nahmen laut Mitteilung des BSSE-Teams an diesem Event teil. Am Samstag um 9:00 Uhr ging es an den Start zum Qualifying. Es war nicht einfach für Bernd Schneider mit dem Transporter in der Langversion, da es im Qualifying, anders als im 24 Stunden Grand-Prix selbst, um die Bestzeit in einem engen Slalom über 1000 Meter ging. Nach dem Slalom konnte das Team dann als Dreizehnte um 14:12 Uhr auf die historische Rennstrecke gehen, um in den verbleibenden Stunden bis Sonntag 14:00 Uhr so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen.
Hätte man bei der Veranstaltung leistungsstarke Schnelladesäulen zur Verfügung gehabt, dann wäre die Team-Strategie sehr einfach gewesen: Unter Ausnutzung aller erlaubten Geschwindigkeiten auf der Strecke diese mit maximalem Tempo zu befahren. Das ist aber nicht der Sinn des Eco Grand-Prix. Somit wurden alle Ladegeräte in der Boxengasse auf 22KW Ladeleistung begrenzt, was zu unterschiedlichen Strategien je Fahrzeug führte. Von nun an galt es, möglichst effizient über den Schottenring zu fahren, da das Nachladen des Fahrzeugs viel Zeit in Anspruch nimmt.

Beim Team der BSSE wurde gleich beim ersten Stint die Strategie zunichte gemacht. Hatte man zuvor noch erwartet, dass die Batterie recht schnell leer ist und somit die Fahrzeiten der drei Teammitglieder dadurch begrenzt sei. Die vielen Geschwindigkeitsbeschränkungen, das Streckenprofil und die Effizienz des Fahrzeugs führte jedoch dazu, dass Bernd Schneider erst nach vier Stunden seine Runden beendete, da er sonst die maximale Fahrzeit überschritten hätte. Zu diesem Zeitpunkt zeigte der Akku des Opel Vivaro-e noch 49% der 75Kw Batterie an. 171 Kilometer waren in neun Runden absolviert. Nach kurzem Nachladen ging Sebastian Petri auf die Strecke und absolvierte in den nächsten vier Stunden ebenfalls neun Runden. Die schwierigsten Runden hatte im Anschluss Nicole Oehm-Schneider vor sich. Sie startete wieder mit nachgeladener Batterie um 1:30 Uhr zu ihrer 4-Stunden Schicht. Konzentration war gefragt, um in der Dunkelheit keine Füchse, Marder oder anderes Wild zu erlegen und so effizient wie möglich die Runden zu absolvieren. Konzentration erforderten auch die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Strecke, die mittels GPS überwacht und bei Überschreitung mit Absitzen von Zeitstrafen in der Penalty-Zone bestraft würden: 10 km/h in der Boxengasse, dann 30, 70, 50, 70, 50, 100, 60, 100, 70, 100, 50, 100, 60, 50, 70, 50, 70, 50, 30 und wieder mit 10 km/h durch die Boxengasse! Dank leerer Straßen und immergrüner Ampeln schaffte sie diese Konzentrationsübung zehn Runden lang ohne Strafzeiten.

Am Ende der Veranstaltung freute sich das Team dann über 856 zurückgelegte Kilometer, den großen Beifall der anderen Teams, ein gelungenes Experiment und auf ein Bett.

Foto: BSSE

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