Katholische Pfarrgemeinden Erlensee und Bruchköbel künftig in „Pfarrei der Zukunft 27“

(pm/ea) – Das Bistum Fulda stellt seine Pfarreien neu auf: Bis in die 2030er Jahre hinein entstehen aus bisher rund 200 Gemeinden 28 neue Pfarreien. Erlensee und Bruchköbel werden in der „Pfarrei der Zukunft 27“ abgebildet.

Die neuen Pfarreien werden mit veränderten Aufgaben und Verantwortlichkeiten den organisatorischen Rahmen für den Kernauftrag der Kirche bilden: Die Glaubensvermittlung und die Seelsorge. Nun veröffentlicht das Bistum Fulda die Karten der künftigen Pfarreien. Bischof Dr. Michael Gerber und Generalvikar Prälat Christof Steinert erläutern Gründe, Ziele und Haltungen, die hinter dem Entwicklungs-Prozess stehen. Eine Serie von Videos begleitet den Weg.

„Gesellschaft und Kirche haben sich stark verändert in den vergangenen Jahrzehnten“, betont Generalvikar Prälat Christof Steinert. „Wir stellen uns den Herausforderungen und nehmen sie aktiv an.“

Die Herausforderungen sind bekannt: Weniger Pfarrer, weniger Gläubige, zurückgehende Einnahmen. Dazu eine moderne, säkulare Gesellschaft, in der die Wege zum Glauben und tiefer in die Beziehung zu Jesus Christus und seiner Botschaft hinein anders verlaufen als bisher. Auf dem Weg dorthin hat jede Pfarrei ihren individuellen, auf die örtliche Situation zugeschnittenen Zeitablauf: Die neuen Pfarreien sollen sich perspektivisch bis in die 2030er Jahre hinein zusammenfinden.

Der nun gesetzte Rahmen bietet dafür Orientierung: Größere Investitionsentscheidungen etwa können nun schon mit Blick auf ihre Wirkung und Bedeutung für die künftige Pfarrei getroffen, pfarrei-übergreifende Angebote so entwickelt werden, dass sie auch in der neuen Struktur ihre Heimat finden.

Zu den Prozessen wird es Informationen, Anregungen und Hinweise geben, wie sich diese neuen, größeren Pfarreien mit Inhalt und Leben füllen lassen und wie die Gemeinde der Zukunft aussehen kann. Diese inhaltliche Dimension wird das Bistum Fulda organisatorisch und kommunikativ begleiten, den Verantwortlichen vor Ort werden dabei aber vor allem große Gestaltungsspielräume überlassen.

Schon jetzt ist klar: Eine zentrale Antwort auf die Fragen der Zeit ist eine stärkere Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Angebote über Pfarreigrenzen hinweg. „Von so einem Netzwerk der ersten christlichen Gemeinden berichten uns bereits die Schriften des neuen Testaments“, sagt Bischof Gerber. Unterschiedliche Kontakte und Erfahrungen mit dem Glauben sind heute wichtiger als je zuvor, ist der Fuldaer Bischof überzeugt.

„Selbst wenn wir genügend Priester hätten, wenn wir genügend Hauptamtliche hätten, wenn wir genügend Geld hätten, müssten wir dennoch den Weg einer deutlich stärkeren, verbindlichen Vernetzung gehen“, betont Gerber in einem Video zur Pfarreientwicklung auf der Homepage und dem YouTube-Kanal des Bistums Fulda. „Ich beobachte vor allem bei jungen Menschen, dass der Glaube dort wächst, wo Erfahrungen des Heimatortes ergänzt werden durch Erfahrungen bei überörtlichen Veranstaltungen“, berichtet Gerber. „Die Begegnungen mit anderen, bislang unbekannten suchenden Menschen können die Qualität von Schlüsselerlebnissen haben: Momente, in denen Menschen einen tieferen Zugang zu sich selbst und zu Gott finden.“

In einem pfarrei-übergreifenden Netzwerk können dann auch Angebote und Aufgaben geteilt werden, betonen Bischof Gerber und Generalvikar Steinert: Nicht alles muss demnach zu jeder Zeit an jedem Ort angeboten werden – die Kirche der Zukunft lebt auch von der Vielfalt und vom Austausch.

Das gilt auch für die innere Organisation der einzelnen Pfarreien, in denen Haupt- und Ehrenamtliche sich Aufgaben und Verantwortungen noch stärker als bisher teilen werden und wo neben der Gesamtpfarrei auch einzelne Kirchorte eigenen Gestaltungsspielraum haben sollen.

Dabei heißt es auch Abschied von Gewohntem zu nehmen. Dass das auch mit Trauer und Enttäuschung verbunden ist, ist Bischof Gerber sehr bewusst: „Viele Menschen haben in die bisherigen Strukturen sehr viel an persönlichem Engagement, an Vision und Emotion investiert. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt er.

Doch nun stellen sich viele Fragen noch einmal neu. Vor allem für jene Generationen, die in einer modernen, säkularen Gesellschaft neu in den Glauben hineinwachsen. Aufgabe und Ziel sei es zuallererst, „dass in möglichst unterschiedlichen Menschen der Glaube möglichst lebendig ist“, betont Bischof Gerber die hinter dem Prozess stehende Haltung. „Dieser Glaube kann eine entscheidende Kraft sein, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.“

Der Neubeschreibung der Pfarreikarten ging ein langer und intensiver Weg mit vielen Informationsveranstaltungen und Gesprächen mit den Beteiligten voraus. Dabei sind zahlreiche Anregungen, Vorschläge und Wünsche aus den heutigen Pfarreien in die Entwicklung eingeflossen.

„Wir danken allen Beteiligten für ihr engagiertes Mitdenken und Ringen um gute Lösungen“, betonen Bischof Gerber und Generalvikar Steinert. „Nun wollen wir auch den weiteren Prozess gemeinsamen mit den vielen engagierten Menschen im Bistum Fulda gestalten.“

 

Weitere Infos zur Pfarreientwicklung stellt das Bistum Fulda auf einer eigenen Homepage zur Verfügung. Dort finden sich neben den Karten der künftigen Pfarreien auch einordnende Texte und vor allem Videos. In den ersten beiden Folgen sprechen Bischof Dr. Michael Gerber und Generalvikar Prälat Christof Steinert über Gründe und Ziele der Pfarreientwicklung, über ihre Motivationen und Haltungen und darüber, was ihnen Hoffnung macht.
Weitere Videos mit Akteuren aus den Gemeinden vor Ort werden im Rahmen dieser Serie folgen.

⇒ www.pfarreientwicklung.bistum-fulda.de

 

 

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