„Erlensee fährt Rad“ fordert statt „Verlängerung Anne Frank Straße/Limesbrücke“ großzügigen Rad- und Fußweg

(pm/ea) – „In den Köpfen der Verkehrsplaner in Erlensee scheint die Verkehrswende noch nicht angekommen zu sein“, so die Initiative „Erlensee fährt Rad“ in einer Pressemitteilung.

Darin heißt es:

„Seit 20. Juni liegt der B-Plan Limesbrücke / Bruchacker / Grüner Weg offen. Dieser B-Plan soll Baurecht für eine Straße von der Kleingartenanlage bis zur Konrad-Adenauer-Straße schaffen. Außerdem ist ein großer PKW Parkplatz “Am Bruchacker“ geplant. Fahrradfahrer und zu Fuß Gehende sollen sich einen 2,5 m breiten Streifen an der Nordseite teilen. Für Autoverkehr ist eine Breite von 7-8 m vorgesehen. An der südlichen Fahrbahnseite ist kein Geh-Radweg geplant.

In ganz Hessen sind die Themen Verkehrswende, Flächenversiegelung, sinkender Grundwasserspiegel, Biodiversität, Insektensterben, Ausbau des Radwegenetztes, sichere Schulwege, 9 Euro Ticket, Verminderung der Abhängigkeit von Energieimporten präsent. In den Köpfen der Verkehrsplaner in Erlensee scheinen diese noch nicht angekommen zu sein. Vielmehr sollen die rechtlichen Grundlagen für weiteren Straßenbau, weitere Verkehrsflächen für den Pkw (großzügige Parkplätze) und weitere Flächenversiegelung geschaffen werden. Was wir bekommen sollen, sind 15.000 m2 betroffene Fläche, die zum überwiegenden Teil als Verkehrsfläche und Parkplatz versiegelt wird (Quelle: B Plan).

Ja, der PKW Verkehr stößt in Erlensee – besonders in den alten Ortskernen und zu bestimmten Zeiten vor Schulen und Kitas – an seine Grenzen. Es ist aber ein naiver Irrglaube, dass mehr Straßen und eine Stärkung der PKW-Infrastruktur Verkehrsprobleme löst. Vielmehr führen mehr Straßen in aller Regel zu mehr Verkehr. Eine leistungsfähige, bequeme und sichere Fahrrad- und Fußgänger Infrastruktur kann hingegen zu einer deutlichen Entlastung der Straßen vom PKW Verkehr führen.

„Erlensee fährt Rad“ fordert eine derartige Rad- und Fußwegverbindung vom Neubaugebiet Büchensaal über die Kita Friedenstraße, Kita Sandweg bis zur Naturkita. Getreu dem Grundsatz, dass es immer sinnvoll ist, derartige Projekte bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen und nicht erst, wenn in die falsche Richtung gebaut wurde mit viel Aufwand umzubauen, ist genau jetzt der Zeitpunkt, im B-Plan einen Fahrradweg anstelle einer Straße vorzusehen. Dies ist auch aus finanzieller und ökologischer Sicht einfacher umzusetzen. Die Finanzierung der Straße ist im Angesicht leerer Kassen durchaus nicht gesichert, die im Umweltbericht zum B-Plan beschriebenen Ausgleichsmaßnahmen zeigen, wie stark dieser in die Ökologie eingreift.

„Es geht nicht darum, den PKW-Verkehr einzubremsen“ sagt Werner Scherer von „Erlensee fährt Rad“ „aber weitere Flächenversieglung zugunsten des PKW-Verkehrs ist nicht mehr zeitgemäß. Wir lösen die Verkehrsprobleme im Kleinen, wie im Großen nicht dadurch, dass wir einseitig immer nur den PKW-Verkehr fördern.“ „Es wird Zeit, den Fahrradverkehr als leistungsfähige, ressourcenschonende und preiswertes Instrument des Individualverkehrs zu sehen“, führt Dieter Nentwig von „Erlensee fährt Rad“ aus.

Im Neubaugebiet Beune 2 ist es gelungen, einen Fahrradweg gleich bei der Planung zu berücksichtigen. Im Bereich Limesbrücke/Bruchacker kann Erlensee zeigen, dass ein vernünftig geplanter Fahrradweg eine Straße ersetzen kann, zumal diese teuer, umstritten und ökologisch sehr fragwürdig ist.“

Auf dem Foto: Fahrradinfrastuktur in Holland

Foto: ADFC

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