„Schockanrufe – Enkeltrickbetrug – Falsche Polizeibeamte“: Polizei informierte Senioren über aktuelle Betrugsmaschen

(ms/ea) – Am Montagnachmittag fand auf Anregung des Erlenseer Seniorenbeirats und in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro der Stadt Erlensee in der Erlenhalle eine Informationsveranstaltung der Polizei zu der gesamten Thematik Telefonbetrug statt. Dabei wurden auch Audio-Files von mitgeschnittenen Telefongesprächen vorgespielt, die bei den Zuhörern eine nachhaltige Wirkung zeigten.

Oft ist zu hören „Wie kann man nur einem Telefonbetrüger auf den Leim gehen?“. Allerdings fragte dies nach dem Anhören der original mitgeschnittenen Gespräche keiner mehr, die das überaus raffinierte Vorgehen der Betrüger mehr als deutlich zeigten. Die Senioren waren zwar Zielgruppe der Veranstaltung, dennoch ist für alle Altersgruppen Vorsicht angezeigt und zudem Wachsamkeit, wie oft leichtfertig private und familiäre Auskünfte an Fremde weitergegeben werden.

KHK Mike Klinge, POK Heike Lachmann (Mitte) und POK Julia Koch

Kriminalhauptkommissar Mike Klinge vom Bandenkriminalitätskommissariat im Polizeipräsidium Südosthessen informierte gemeinsam mit den Polizeioberkommissarinnen Julia Koch und Heike Lachmann vom Erlenseer Polizeiposten über das Vorgehen der Betrüger. Die überwiegend aus dem Ausland agierenden Täter wählen anhand von digitalen Telefonbüchern altdeutsch klingende Vornamen und auch die aus früheren Zeiten stammenden kurzen Telefonnummern aus, um gezielt für ihre Betrugsanrufe Senioren anzusprechen.

Die Betrüger melden sich dann als in Notlage befindliche Verwandte, als Anwälte oder als falsche Polizisten, um nur einige der möglichen falschen Identitäten zu nennen, und fordern das Opfer dann auf, Bargeld oder Wertgegenstände zu übergeben oder an einem bestimmten Ort zu deponieren. Neuerdings wird auch über WhatsApp zu Onlineüberweisungen aufgefordert.

Nach der detaillierten Schilderung des Vorgehens der Täter und der eindrucksvollen Präsentation der im Original mitgeschnittenen Audio-Files wurden den Teilnehmern wichtige Hinweise und Anregungen zum eigenen Selbstschutz gegeben:

  • Öffentlich einsehbare Daten, wie zum Beispiel ein Telefonbucheintrag, sollten gelöscht werden
  • Familiäre Verhältnisse sollten niemals am Telefon preisgegeben werden
  • Bei Anrufen sollte immer kritisch nachgefragt werden, wer der Anrufer ist
  • Angebliche Verwandte, Bekannte oder auch Polizisten sollte man immer selbst zurückrufen, bevor ein Gespräch geführt wird
  • Niemals sollte man Geld oder Wertgegenstände an Fremde übergeben

Der gut bestückte Infotisch

Jeder Telefonbetrug und jeder Versuch eines Telefonbetrugs sollte bei der Polizei angezeigt werden. Der Polizeiposten in Erlensee steht unter 06181-9010190 auch für weitere Auskünfte und Fragen gerne zur Verfügung. Die für Erlensee zuständige Polizeidienststelle ist unter 06181-90100 rund um die Uhr erreichbar.

Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld

 

Anzeige