Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz

(pm/ea) – Der Weltwassertag am 22. März ist ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ 1992 in Rio de Janeiro und wird seit 1993 jährlich begangen. Der Gedenktag erinnert an die elementare Bedeutung des Wassers und macht auf die Vorzüge und Herausforderungen rund um das kühle Nass aufmerksam.

In diesem Jahr steht der Tag des Wassers unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“.

Es sprudelt, fließt und rauscht überall: Trinkwasser. Wir drehen einfach den Hahn auf und schon fließt kühles Nass aus der Leitung. Doch um es zu gewinnen, aufzubereiten und zu den Kunden zu bringen, sind komplexe Abläufe erforderlich, über die die Kreiswerke Main-Kinzig GmbH in einer Pressemitteilung informiert.

Die meisten Prozesse der Wasserversorgung spielen sich unterirdisch oder in geschlossenen Anlagen ab. Zunächst muss das Wasser permanent aus der Tiefe gefördert werden – davon sieht man an der Oberfläche bloß eingezäunte Schachtabdeckungen. Doch darunter verbergen sich tiefe Brunnen mit leistungsstarken Pumpen, die das kostbare Grundwasser fördern.

Wasserschutzgebiete sollen das Grundwasser zudem vor schädlichen Verunreinigungen bewahren. In Hessen sind etwa 37 Prozent der Landesfläche als Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebiete ausgewiesen.

Grundwasser ist ein Teil des Wasserkreislaufs. Vereinfacht gesprochen stammt das Grundwasser überwiegend aus Regenwasser, das durch den Boden und den Untergrund bis in die so genannten Grundwasserleiter sickert. Unter einem Grundwasserleiter versteht man einen Gesteinskörper, der Hohlräume aufweist und daher geeignet ist, Grundwasser weiterzuleiten. Rund 74 Prozent unseres Trinkwassers stammen übrigens aus Grundwasser. Damit ist dies die wichtigste Trinkwasserressource Deutschlands.

Um Grundwasser entnehmen zu dürfen, benötigt man Wasserrechte. Sie werden in der Regel höchstens in der Menge erteilt, in der sich das „angezapfte“ Grundwasser auf natürlichem Weg wieder auffüllt. Man spricht hier von der Grundwasserneubildungsrate. Ziel ist es, auch über die oft mehrere Jahrzehnte geltenden Genehmigungsdauern eine nachhaltige Wassergewinnung sicherzustellen. Gleichzeitig muss sich ein Bewusstsein für den nachhaltigen Gebrauch der Ressource Wasser herausbilden.

Denn leider ist das Grundwasser zunehmend Belastungen ausgesetzt. Sei es durch menschliches Einwirken oder industrielle Prozesse. Zudem stellt sich die Wasserversorgungsbranche auf den Klimawandel ein: auf längere Trocken- beziehungsweise Hitzeperioden, in denen zeitweise ein sehr großer Wasserbedarf gedeckt werden muss. Das Versorgungsnetz ist dabei immer auf die Spitzenlasten auszulegen.

Klimawandel, Demografie und Instandhaltung steigern den Investitionsbedarf. Besonders in Sachen Infrastruktur. In den nächsten Jahren werden deshalb für die Wasserwirtschaft Investitionen in Millionenhöhe nötig sein, um die Wasserinfrastruktur zu ertüchtigen und auszubauen. Allein bei den Kreiswerken Main-Kinzig stehen für diese Herausforderungen in den nächsten Jahren Investitionen von jährlich rund 6 Millionen Euro an. Zudem werden Wassernetze und Abwasserkanäle für Generationen gebaut und brauchen gute Pflege. Dafür investiert die kommunale Wasserwirtschaft beständig auf hohem Niveau: acht Milliarden Euro pro Jahr.

Fast 90 Prozent des Wassers gewinnen die Kreiswerke Main-Kinzig durch ein aufwendiges Verfahren aus Tiefbrunnen. Und das geht weit hinunter: Der tiefste der insgesamt 34 Brunnen des Unternehmens reicht 150 Meter in die Erde. Eindrucksvoll: Würde dort ein Turm des Kölner Doms versenkt, ragte er nur wenige Meter aus dem Schacht heraus!

Übrigens: Nur einen Meter legt ein Regentropfen pro Tag in sandhaltigem Erdreich durchschnittlich zurück. Bei feineren Schichten wie Lehm dauert der Weg ins Grundwasser noch länger – nur etwa einen Zentimeter schafft der Tropfen pro Tag. Im Sommer kommt er gar nicht erst unten an, weil die Pflanzen ihn aufnehmen. Und auch wenn der vergangene Herbst und Winter gefühlt regenreich gewirkt hat, so füllen sich die natürlichen Wasserspeicher im tiefen Boden doch kaum noch auf.

Gerade bei der Gartenbewässerung wird bald wieder sehr viel Trinkwasser vergossen. Wasser, das eigentlich zum Trinken, Kochen, Duschen oder Wäschewaschen benötigt wird. Jeder Tropfen Trinkwasser, der verschwendet wird, wurde sinnlos dem Grundwasser und somit der Umwelt entnommen. Deshalb: Achtsam mit den Wasserressourcen umzugehen, ist die Devise.

Archivfoto aus dem Rückinger Wasserwerk: Wolfgang Racek

Grafiken: Kreiswerke

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