Sportsfield Housing wird für Geflüchtete geöffnet

(pm/ea) – Vor wenigen Tagen hatten Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, den Bund gebeten, seinen leerstehenden Teil von Sportsfield Housing an der Aschaffenburger Straße für Ukraine-Flüchtlinge zu öffnen. Jetzt liegt ein entsprechender Überlassungsvertrag der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) vor.

Damit können Stadt und Kreis kurzfristig auch in diesen Gebäuden der ehemaligen Wohnanlage der US-Army an der Aschaffenburger Straße Kriegsflüchtlinge unterbringen.

Bekanntlich nutzte und nutzt die Stadt mehrere Gebäude zur Aufnahme von Geflüchteten aus verschiedenen Krisengebieten. Die andere Hälfte steht leer, nachdem das Land die dort 2015 eingerichtete Erstaufnahme im Jahr 2019 geschlossen hatte. Die sieben zusätzlichen Mehrfamilienhäuser mit einer Gesamtnutzfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern stehen nunmehr der Stadt und dem Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung.

„Wir sind dankbar, dass die zuständige Bundesanstalt hier sehr schnell entschieden hat,“ so Claus Kaminsky. Dies sei eine große Hilfe für die Unterbringung der Menschen, die vor dem Krieg flüchten, erklärt Susanne Simmler in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Kreis.

In den letzten Tagen war auch in Stadt und Kreis die Zahl der Geflüchteten stetig angestiegen. Die sofort aktivierten Unterbringungsmöglichkeiten sind jedoch endlich. So hat die Stadt Hanau freie Kapazitäten in ihrer Erstaufnahmeeinrichtung sowie bei der Baugesellschaft genutzt. Der Main-Kinzig-Kreis hat unter anderem das Jugendzentrum Ronneburg zur Verfügung gestellt, Hotel-Kapazitäten genutzt und richtet derzeit die erste Turnhalle in Birstein für eine Erstaufnahme ein. In Hanau soll kurzfristig die Mehrzweckhalle Mittelbuchen als Aufnahmestelle genutzt werden. Außerdem haben Stadt und Kreis kurzfristig Kontakt- und Informationsstellen und über die Hilfsorganisationen zentrale Sammelstellen für Hilfsgüter eingerichtet.

Die Überlassung des leerstehenden Teils von Sportfields Housing durch die BIMA sei ein wichtiger Baustein für die akzeptable Unterbringung der Geflüchteten, so Claus Kaminsky. Die offizielle Schlüsselübergabe an die Stadt soll in den nächsten Tagen erfolgen, berichtet Hanaus Oberbürgermeister. Bereits im Vorfeld hatte die BIMA der Stadt eine Begehung der Anlage ermöglicht. Man arbeite jetzt mit Hochdruck daran, die Gebäude bewohnbar zu machen, berichtet dazu Sven Holzschuh, Leiter der Koordinierungsstelle Ukraine-Flüchtlinge. Strom, Gas und Wasser müssen wieder angeschlossen werden, baulicher Zustand und zum Beispiel der Brandschutz überprüft werden. Hier sei man bereits in engem Kontakt mit den Stadtwerken Hanau und zuständigen Handwerkern, so Holzschuh.

Genaue Zahlen kann man noch nicht nennen, aber die Stadt geht davon aus, dass bis zu 700 Geflüchtete in diesem Teil von Sportsfield Housing untergebracht werden können. Das hänge auch von der Größe der ankommenden Familien ab. Ein entscheidender Vorteil sei aber die räumliche Nähe zur städtischen Erstaufnahme-Einrichtung, wo die entsprechende behördliche Infrastruktur vorhanden sei und auch Fragen wie Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung und andere Dinge geregelt werden können. Die Stadt hat hier auch allgemeine Sprechstunden mit Dolmetschern eingerichtet.

Die Stadt weist in diesem Zusammenhang noch auf die Registrierungsmöglichkeit hin. Diese wird auch Geflüchteten empfohlen, die privat Unterkunft gefunden haben. Zwar gibt es wegen des besonderen Status´ der Menschen aus der Ukraine keine Pflicht, allerdings ermöglicht die offizielle Registrierung unter anderem den Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Versorgung. Die Meldung kann formlos bei der Ausländerbehörde der Stadt Hanau unter Angabe der Daten aus den biometrischen Pässen oder Ausweisen erfolgen, zum Beispiel unter auslaenderbehörde@hanau.de per Mail. Der Main-Kinzig-Kreis bietet Informationen gebündelt auf seiner Internetseite unter www.mkk.de an, ebenso wie die Stadt auf der wieder aktivierten Homepage www.hanau-engagiert.de

 

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