Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 für den Main-Kinzig-Kreis (ohne Stadt Hanau)

(pm/ea) – Die Kriminalitätsbelastung ist im Jahr 2021 im Main-Kinzig-Kreis erstmals unter die 10.000er-Marke gesunken. Mit 9.798 Fällen wurden die wenigsten Straftaten seit Bestehen des Polizeipräsidiums Südosthessen 2001 registriert, wie das Polizeipräsidium Südosthessen berichtet.

Im Jahr 2020 lag die Belastung noch bei 10.105 Fällen – ein Rückgang von 3,0 Prozent. Zugleich konnte die Aufklärungsquote auf einen Spitzenwert von 69,1 Punkten verbessert werden. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 66,4 Prozent.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Häufigkeitszahl (HZ) mit 3.019 Straftaten (Vorjahr 3.118) wieder. Die HZ gibt die Anzahl an Straftaten pro 100.000 Einwohnern innerhalb eines Jahres wieder.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität ist im Main-Kinzig-Kreis im vierten Jahr in Folge zurückgegangen und liegt mit 1.554 Fällen auf dem niedrigsten je gemessen Wert. Im Jahr 2020 wurden noch 1.673 Straftaten bei der Polizei erfasst. Der deutliche Rückgang zum Vorjahr beträgt 7,1 Prozentpunkte.

In die Kategorie Straßenkriminalität fällt eine Vielzahl von Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden. Hier hat sich insbesondere beim Straßenraub ein Rückgang von 10,0 Prozent ergeben, was 3 Fällen entspricht. Der Straßendiebstahl (747 erfasste Fälle) ging ebenfalls um 2,1 Prozentpunkte (Minus 16 Fälle) gegenüber dem Vorjahr zurück (763 Fälle).

Wohnungseinbrüche

Im Bereich der Wohnungseinbrüche zeichnet sich im Main-Kinzig-Kreis die landesweite Entwicklung ab. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Fallzahlen um 44,6 Prozent zurück auf nunmehr 133 Fälle (2020: 240 Fälle). In beiden Jahren kamen die Einbrecher oftmals über das Versuchsstadium nicht hinaus: in 44,4 Prozent aller Fälle mussten die Täter ihr Vorhaben aufgeben und verschwanden ohne Beute – für uns ein Indiz für eine gute Präventionsarbeit.

Ebenso erfreulich: in diesem Sektor konnte die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr auf 23,3 Prozentpunkte gesteigert werden, ein Plus von 3,3%. Im Jahr 2020 lag sie noch bei 20,0 Prozent.

Diebstahl gesamt

Eine ähnliche Entwicklung wie im Bereich der Wohnungseinbrüche ließ sich im Bereich des Diebstahls insgesamt beobachten: ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen bei gleichzeitigem Anstieg der Aufklärungsquote. Mit 2.457 erfassten Fällen in 2021 sank die Zahl um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem 2.727 Diebstähle bei der Polizei registriert wurden. Zielgerichtete Einsatzstrategien, die zu einem erhöhten Kontrolldruck führen in Verbindung mit täterorientierten Ermittlungen und speziellen Konzepten zur Bekämpfung des Taschendiebstahls dürften zu dieser erfreulichen Entwicklung geführt haben.

Raub und räuberische Erpressung

Ein Rückgang bei den Raubstraftaten, bzw. räuberische Erpressungen ließ sich im Jahr 2021 auch im Main-Kinzig-Kreis beobachten. Die Fallzahlen gingen von 63 auf 59 zurück – der zweitniedrigste Wert seit dem Gründungsjahr des Polizeipräsidiums Südosthessen in 2001. Zugleich erreicht die Aufklärungsquote mit 72,9 Prozent den ebenfalls zweithöchsten Wert in diesem Zeitraum.

Zielgerichtete Einsatzstrategien in Verbindung mit täterorientierten Ermittlungen und speziellen Konzepten zur Bekämpfung von Raub und räuberischer Erpressung dürften zu dieser erfreulichen Entwicklung geführt haben. Gleichzeitig wurden polizeiliche Beratungen mit Blick auf den Ausbau von Sicherungstechnik und einer Reduzierung von Bargeldbeständen, trotz Pandemie-Beschränkungen, fortgeführt.

Rauschgiftkriminalität

Ein leichter Rückgang bei der Betäubungsmittelkriminalität war im Jahr 2021 zu verzeichnen. Wurden im Vorjahr noch 734 Fälle zur Anzeige gebracht, waren es im Betrachtungszeitraum noch 680 Straftaten, ein Minus von 7,4 Prozent. Da es sich bei diesem Deliktsfeld um ein klassisches Kontrolldelikt handelt, erklärt sich auch die anhaltend hohe Aufklärungsquote von 96,3 Prozent (im Vorjahr lag diese bei 95,1%).

Körperverletzung gesamt

Verstärkte Polizeipräsenz und ein damit einhergehender erhöhter Kontrolldruck dürfte auch für den Rückgang bei den Körperverletzungsdelikten ursächlich sein. Mit 997 erfassten Straftaten gingen die Fallzahlen im diesem Bereich im Jahr 2021 zurück (Minus 5,0 Prozent). Im Jahr zuvor wurden noch 1.049 Körperverletzungen registriert. Rund drei Viertel aller Fälle (716) sind leichte Körperverletzungen. Mit einer Aufklärungsquote von 94,8 Prozent konnte im Main-Kinzig-Kreis der beste jemals gemessene Wert erreicht werden.

Auf den Bereich der öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen entfielen davon 87 Fälle, von denen immerhin 82,8 Prozent aufgeklärt werden konnte. Von 128 ermittelten Tatverdächtigen war der Großteil (108) männlich.

Internetkriminalität

Seit dem mittlerweile fünften Jahr in Folge ist ein Anstieg im Bereich der Internet-Kriminalität zu vermelden. Die Fallzahlen stiegen von 1.026 im Jahr 2020 auf nunmehr 1.132 an. Im Jahr 2017 wurden in diesem Deliktsbereich noch 616 Straftaten erfasst. Insofern lässt sich nur bedingt ein Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen ableiten. Die vermehrte Nutzung des Internets dürfte hier eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung spielen. Erfreulicherweise befindet sich die Aufklärungsquote seit mehreren Jahren auf einem hohen Niveau und liegt nun bei 91,9 Prozent (Vorjahr 93,1%).

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Ein Anstieg von 118 Straftaten im Vergleich zur Vorjahr war in 2021 im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Wurden in 2020 noch 233 Fälle erfasst, liegt die Zahl nunmehr bei 351. Durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2017 werden nun auch sexuelle Belästigungen strafrechtliche gesondert erfasst; hier liegt der Anteil bei 41 Fällen (Vorjahr 31 Fälle).

Jugendkriminalität

Mit einem Bündel an Maßnahmen begegnet die Polizei dem Bereich der Jugendkriminalität. Besonderer Wert wird hier auf die Prävention gelegt. Im Programm „PiT – Prävention
m Team“ werden Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, individuell und gewaltfrei zu reagieren und angemessen zu handeln. Im Jahr 2021 wurden im Main-Kinzig-Kreis 1.334 Fälle von Jugendkriminalität erfasst (Vorjahr 1.362 Fälle); die niedrigste Zahl seit den Erhebungen im Jahr 2001.

Kriminalität im Kontext Zuwanderung

Eine deutliche Zunahme war im Jahr 2021 bei der Kriminalität im Kontext von Zuwanderung. Wurden im Jahr zuvor noch 340 Fälle erfasst, liegt die Zahl bei Straftaten, bei denen mindestens ein Zuwanderer als Tatverdächtiger ermittelt wurde, nun bei 541 Fällen – ein Plus von 59,1 Prozent. Der Schwerpunkt liegt wie in den Jahren zuvor auch bei Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetzt (383 Fälle – Vorjahr 143), gefolgt von Beförderungserschleichung (42 Fälle – Vorjahr 41)

 

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