Bruchköbeler Stadtbibliothek hat zweites Pandemie-Jahr trotz Lockdown gut gemeistert

(pm/ea) – Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen waren die Ausleih- und Besucherzahlen der Stadtbibliothek Bruchköbel das zweite Jahr in Folge rückläufig. Dies betraf vor allem die ersten fünf Monate, in denen die Stadtbibliothek nur nach Terminvergabe besucht werden konnte.

Wie die Stadt Bruchköbel weiter berichtet, wurde in dieser Zeit zuerst ein Abholservice angeboten, später waren auch Rückgabe sowie Click & Meet möglich. Erst als die Stadtbibliothek Anfang Juni wieder zu den üblichen Zeiten öffnen konnte, nahmen die Ausleihzahlen stetig zu, insgesamt sind sie im vergangenen Jahr jedoch um 23% auf 79.276 entliehene Medien gesunken. Betrachtet man die Medienarten getrennt, ergibt sich ein geteiltes Bild: Die Ausleihe der physischen Medien wie Bücher, Filme, Hörbücher und Spiele hat um 32 % abgenommen, die der Onleihe-Medien ist hingegen um 12 % auf fast 25.300 Downloads gestiegen.

Noch deutlicher fällt der Rückgang mit 45% bei den Besuchern aus. Langfristig wird sich bemerkbar machen, dass keine Klassenführungen stattfanden und somit inzwischen zwei Jahrgänge nicht in die Bibliotheknutzung eingeführt werden konnten. Dies lässt sich ebenso an den Neuanmeldungen ablesen, da diese Zahl vor allem bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Elterngeneration deutlich niedriger war als in Vor-Corona-Zeiten. Stärker nachgefragt wurde der Regionale Bibliotheksausweis, denn mit Gelnhausen, Großkrotzenburg und Nidderau hat sich die Zahl der teilnehmenden Bibliotheken im vergangenen Jahr verdoppelt; Erlensee ist Anfang 2022 beigetreten.

Die Stadtbibliothek hatte ihr digitales Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Dies erwies sich in der Pandemie als Vorteil, da hierdurch eine ortsunabhängige Mediennutzung während des Lockdowns problemlos möglich war. 453 Leser*innen haben E-Medien heruntergeladen und gestreamt, darunter 28 % zum ersten Mal. Seit Mai bietet die Stadtbibliothek außerdem einen Online-Zugang zum Brockhaus mit Enzyklopädie, Jugend- und Kinderlexikon, Schülertraining und dem Online-Kurs „Sicher im Web“. Die Kinderbuch-Lese-Apps Tigerbooks und eKidz sowie das Duden Basiswissen Schule und das Bibliotheksportal Main-Kinzig ergänzen das digitale Portfolio der Stadtbibliothek.

Erfreulich ist, dass die Stadtbibliothek im vergangenen Jahr verschiedene Fördermittel akquirieren konnte. Über das Digitalprogramm Wissenswandel des Deutschen Bibliotheks-verbandes erhielt die Stadtbibliothek 11.700 Euro aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, um den Online-Brockhaus zu lizenzieren sowie einen Makerspace und eine Bibliothek der Dinge einzurichten. Im Makerspace stehen nun Geräte wie 3D-Drucker und Schneideplotter zur Vor-Ort-Nutzung zur Verfügung. Die Bibliothek der Dinge umfasst über 60 Alltagsgegenstände und Geräte von A wie Akku-Schrauber bis U wie Ukulele, die man ausleihen kann. Eine praktische Sache, vor allem, wenn man sie nur einmal braucht oder einfach mal ausprobieren möchte.

Darüber hinaus wurde ein Landeszuschuss in Höhe von 12.500 Euro für den allgemeinen Bestandsaufbau bewilligt und über das Programm „Digitales Hessen“ konnten bereits bestehende Lizenzen für einen längeren Zeitraum finanziert werden. Während das digitale Angebot weiter ausgebaut wurde, verliert der physische Bestand an Bedeutung: Er umfasst zurzeit rund 23.200 Kinderbücher, Romane, Sachbücher, Filme, Tonträger und Spiele.

Veranstaltungen in Präsenz waren nur wenige möglich. In den Maker-Workshops in den Herbstferien drehten die Kinder mit LEGO-Figuren Stop-motion-Filme, falteten aus alten Büchern tolle Kunstwerke und häkelten dicke Mützen für den Herbst. Der Vorlesetag mit Bürgermeisterin Sylvia Braun wurde im November angesichts der steigenden Inzidenzen kurzerhand ins Freie verlegt. Andere Veranstaltungen wiederum fanden gleich im virtuellen Raum statt: Mehrere 15-minütige Videos mit Buchtipps auf Youtube ersetzten das literarische Frühstück „Book & Breakfast“ und die Bilderbuchkinos für die Kindertagesstätten wurden mittels Videokonferenz präsentiert.

Und nicht zuletzt hat das Team der Stadtbibliothek die Lockdown-Zeit genutzt, um das Bibliothekskonzept grundlegend zu überarbeiten. Für die Handlungsfelder Dritter Ort, Digitalisierung, Leseförderung und Lebenslanges Lernen wurden für die kommenden fünf Jahre konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert, sodass die Stadtbibliothek mit ihrem Medien- und Programmangebot sowie als nichkommerzieller Aufenthalts- und Lernort auch nach der Pandemie gut gerüstet ist. Die Stadtbibliothek ist und bleibt eine unverzichtbare städtische Bildungseinrichtung, die die Grundlage für eine effektive Leseförderung bietet, und sich darüber hinaus zum Wohnzimmer der Stadt weiter entwickeln wird.

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