Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis e.V. bezieht Stellung zu aktuellen Entwicklungen in der katholischen Kirche

(pm/ea) – „Not sehen und lindern“ – unter diesem Motto engagiert sich die Caritas tagtäglich, um Menschen in schwierigen Lebensumständen zur Seite zu stehen. Als fester Teil dieser Kirche blickt auch der Caritas-Verband mit großer Betroffenheit auf die derzeitige Lage der katholischen Kirche. Er bezieht Stellung zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und möchte zeigen, dass Kirche auch andere Seiten hat.

Diese Seiten zeichnen sich vor allem durch das soziale Engagement aus. Die Caritas ist hierfür ein lebendiges Beispiel, wie Ludwig Borowik, der Vorsitzende des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, betont: „Caritas ist mehr als nur eine Organisation – sie ist eine Grundhaltung gegen-über allen Menschen, besonders gegenüber Menschen in Notlagen.“ Die vielfältigen Angebote des Verbandes richten sich ausdrücklich an Menschen, die Hilfe und Unterstützung suchen, unabhängig von Nationalität, Herkunft oder Religion. „Für uns ist Caritas Kirche im Dienst am Nächsten.“ Dafür setzen sich im Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis fast 300 hauptamtliche und ehrenamtliche Mitar-beiter*innen ein. Egal ob diese in der ambulante Pflege, der Familien- und Jugendhilfe, bei den verschiedenen Beratungsdiensten, in der Verwaltung, im ambulanten Hospizdienst oder in der Wohnungslosenhilfe aktiv sind: Sie alle stehen für eine Kirche, die niemanden ausgrenzt, sondern auf Menschen zugeht und diese in schwierigen Situationen unterstützt. Das große soziale Engagement und die wertvolle Arbeit, die hier geleistet werden, geraten in der aktuellen Debatte und in der medialen Aufregung aber leider vermehrt in den Hintergrund. Im Gegenteil: Immer häufiger sehen sich hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter mit der Frage konfrontiert, warum sie hier in einem kirchlichen Rahmen tätig sind.

Umso wichtiger sei es gerade jetzt, Gesicht zu zeigen und Stellung zu beziehen, findet der Vorsitzende: „In der Debatte um die Auseinandersetzung und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs stellen wir uns klar auf die Seite der Opfer“, betont Borowik. Deren Erfahrungen und Leid müsse im Zentrum des Aufklärungsprozesses stehen. Die vorhandenen Strukturen, die einen solchen Missbrauch begünstigen, müssen im Rahmen des Prozesses kritisch beleuchtet und verändert werden. Nur durch eine gründliche externe und schonungslose Aufklärung und dadurch dass juristische Gutachten ausschließlich von der unabhängigen Aufarbeitungskommission vergeben werden, könne die Kirche wieder neues Vertrauen gewinnen. Robert Flörchinger, Geschäftsführer des Verbandes, führt aus, dass niemand auf Grund seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert werden dürfe. Dies gelte auch für Menschen, die in der katholischen Kirche tätig sind. „Wir sind überzeugt, dass ein institutioneller Neuanfang stattfinden muss, der insbesondere eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts enthält.“ Es gilt, die eigentliche Kernbotschaft des christlichen Glaubens wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken, fasst Ludwig Borowik die Meinung des Vorstandes zusammen. Mit einem Schreiben an Bischof Dr. Michael Gerber habe der Verband seine Sorgen, Forderungen aber auch seine Unterstützung dabei zum Ausdruck gebracht. Alleine ist der regionale Caritas-Verband mit dieser Haltung nicht. Hier gelte es, sich zusammen zu positionieren und den Forderungen entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Denn gemeinsam kann man mehr erreichen: „Wir wollen mit gleichgesinnten Menschen guten Willens das System von innen heraus ändern, so wie es vom eigentlichen Ziel der Botschaft Jesu Christi her gedacht ist.“ Eine solche Kirche dürfe weder Missbrauch dulden noch der Unterdrückung dienen. Und sie dürfe den Menschen nicht noch mehr Last aufbürden, als diese sowieso schon zu tragen haben.

„Eine erneuerte Kirche muss dem Mehr an Leben, der Freiheit und Ermutigung dienen“, fasst der Vorsitzende zusammen. Sie müsse die Menschen stärken und ihnen geistliche Tiefe schenken. Zusammen mit der Bewahrung der Schöpfung, dem Aufbau gerechter Strukturen, die niemanden ausgrenzen, seien diese Werte und Ziele eine gute Grundlage auf die man hinarbeiten wolle. „Mit diesen Zielen können wir als Kirche gemeinsam Gesicht zeigen.“

Auf dem Foto: Der Vorstand des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis: Michael Wolff, Prof. Dr. Holger Kaesemann, Vorsitzender Ludwig Borowik, Gerti Brünn-Betz, Hans-Albert Link, Ingrid Behrendt, Jochen Honikel und Manfred Goldbach

Foto: PM

 

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