„Wir haben nur ein Leben“

(pm/ea) – In einer Mitteilung wendet sich der Vorstandsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig, Jörg Mair, an die Öffentlichkeit.

Wir haben nur ein Leben

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger des Main-Kinzig-Kreises,

die Überschrift habe ich nicht erfunden. Diesen Satz werden Sie immer mal wieder gehört oder selbst gesagt haben. In meinem Umfeld wird er häufig von unserer Geschäftsführerin Nicole Freitag verwendet. Hintergrund der Verwendung ist, dass man sich der Verantwortung für sich und anderer bewusst sein muss.

Deswegen wende ich mich erneut in Sachen Pandemie an Sie. Meine Einschätzung im Januar 2021 ‚Das Virus ist unberechenbar‘ hat sich leider bestätigt. Die bisher verwendeten Impfstoffe stellen sich als eine Art Airbag heraus, nicht aber als die erhofften Heilsbringer.

Deshalb ist es bis auf Weiteres unklar, wann diese Pandemie ihr wirkliches Ende findet. Verantwortliche in Regierungen und Behörden können Maßnahmen beschließen und verändern, aber eine Garantie auf nachhaltige Gesundheit wird es nicht geben.

Und es bringt wenig, bei allen fehlerhaften Versuchen, die unternommen wurden, als Reaktion andere Menschen zu beschimpfen und zu beleidigen. Es bringt genauso wenig, montags als „Spaziergänger“ durch Städte und Gemeinden zu laufen in dem Irrglauben, nur gegen die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen zu demonstrieren.

In Wirklichkeit sind die, die mitlaufen zum großen Teil ‚Mitläufer‘, die offenbar nicht erkennen (wollen), dass diese Veranstaltungen von Menschen organisiert werden, die aus dem rechtsextremen Lager oder aus den Reihen der sogenannten Querdenker stammen.

Zur Erinnerung: Zwischen 1933 und 1945 wurden allein 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens ermordet, am 19. Februar 2020 erschoß ein Mann mit identischen politischen Motiven 9 junge Menschen in Hanau.

Im Rahmen von Rettungsmaßnahmen im Ahrtal wurde Hilfskräfte von Querdenkern angegriffen. Es gibt nun mal Menschen, die entweder psychisch schwer krank oder hochgradig kriminell sind und denen das Leben anderer Menschen egal ist. Jeder der Menschen, die montags mitlaufen, laufen solchen Menschen hinterher.

Das Virus ist nur durch eine Waffe nachhaltig zu besiegen: Solidarität. Gesellschaftliche Spaltung ist der Motor der Pandemie.

Deshalb meine Bitte an alle, die noch nicht geimpft sind: Lassen Sie sich impfen. Das ist Solidarität.

Mir ist bewusst, dass das keine Garantie ist und das Einzelne dadurch einen gesundheitlichen Nachteil haben können. Dahingehend sprechen Sie bitte ausführlich mit Ihren Ärzten und holen sich ggf. eine zweite ärztliche Meinung ein. Denn dieser Brief hat am Ende aber nur ein Ziel: Bleiben Sie gesund. Wir haben nur ein Leben.

Herzliche Grüße im Namen der Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig

Jörg Mair
Vorstandsvorsitzender

 

Auf dem Foto: Der Kreisvorstand der AWO Main-Kinzig

Foto: PM

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