Zum Tode von Dieter Bien, Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren – „Wir haben einen besonderen Menschen verloren“

(pm/ea) – „Mit Dieter Bien haben wir einen Vordenker für die Pflege und die Sorgekultur im Main-Kinzig-Kreis verloren“, trauert Susanne Simmler, Aufsichtsratsvorsitzende der Alten- und Pflegezentren in einem Nachruf über den verstorbenen Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren, Dieter Bien.

„Er war nicht nur über viele Jahre der innovative Kopf der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises, Dieter Bien war vor allen Dingen ein Mensch, der für andere Menschen da war. Ich bin tief traurig, dass er mit nur 60 Jahren nach kurzer und schwerer Krankheit viel zu früh aus dem Leben geschieden ist“. Gleichzeitig spricht Susanne Simmler der Frau von Dieter Bien, seinen Kindern und der Familie ihr Beileid aus. „Dieter Bien war ein besonderer Mensch, der trotz seiner verantwortungsvollen Position nie viel Aufhebens um die eigene Person gemacht hat. Ihm ging es immer um die Sache und es ging ihm immer dann besonders gut, wenn es den Menschen in seinem Umfeld gut ging“, beschreibt Susanne Simmler einen bescheidenen und bodenständigen Menschen, der sich stets sozial und für andere engagiert hat.

Mit Dieter Bien verlieren die Alten- und Pflegezentren, vor allem aber auch der gesamte Main-Kinzig-Kreis einen Menschen, für den das Kümmern um andere stets an erster Stelle stand. In rund 30 Jahren formte der aus dem Jossgrund stammende soziale Vordenker vom Altenzentrum Rodenbach ausgehend ein Unternehmen, das heute über 14 Standorte im gesamten Main-Kinzig-Kreis verfügt. „Dabei war Dieter Bien seiner Zeit stets voraus, wenn es um neue Entwicklungen in der Pflege ging“, erinnert Reinhold Walz, stellvertretender Geschäftsführer und langjähriger Freund von Dieter Bien. So erkannte der begeisterte Hobby-Tischtennisspieler bereits frühzeitig, dass Pflegeeinrichtungen mit kleinen Wohngruppen, dezentral und wohnortnah dem Ideal vom Leben im Alter in vertrauter Umgebung am ehesten entsprechen. In der Folge bauten die Alten- und Pflegezentren die ersten Senioren-Dependancen in Neuberg, Limeshain, Ronneburg und Hammersbach. Heute kommen in seiner Heimat Jossgrund und in Wächtersbach weitere hinzu.

In seiner täglichen Arbeit war Dieter Bien stets auf der Suche nach der bestmöglichen Pflege für die Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegezentren. Mit tiefster Sorge und lautstarker Kritik hingegen begleitete er die Zwänge, die sich für Mitarbeiter, Bewohner und das Unternehmen aus dem unterfinanzierten System der Pflegeversicherung ergaben. Zeit seines Lebens kämpfte er dafür, in der Pflege den Menschen in den Vordergrund zu stellen. Deshalb engagierte er sich auch nachhaltig und zeitweise als Bundesvorsitzender der Vereinigung kommunaler Senioren- und Behinderteneinrichtungen. „Wir sind oft zusammen nach Berlin gefahren, um direkt im Sozial- und Gesundheitsministerium für eine Reform der Pflegesysteme zu kämpfen“, erinnert die Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Simmler. Auf kommunaler Ebene seien manche Dinge einfach im Interesse der pflegebedürftigen Menschen umgesetzt worden. So habe Dieter Bien unter anderem maßgeblich dafür gesorgt, dass in Hanau eine Pflege Oase eingerichtet worden sei, in der Menschen am Ende ihres Weges eine besondere Form der palliativen Versorgung erfahren dürfen. Die Qualität der der palliativen Versorgung von Menschen in Pflegeeinrichtungen habe er maßgeblich verbessert. Zudem habe er einen Anteil daran, dass heute in Gelnhausen ein Hospiz stehe, weil er den Standort als Idee ins Gespräch gebracht habe.

Neben seinem hohen beruflichen Engagement war Dieter Bien jedoch immer daran gelegen, für seine Mitmenschen da zu sein. „Er hat sich immer um andere Menschen, für die er sich verantwortlich fühlte, gekümmert“, beschreibt Reinhold Walz einen wesentlichen Charakterzug des In Hanau wohnhaften Geschäftsführers, der eine Fußball-Leidenschaft für Schalke 04 hatte.

Diese soziale Art ermöglichte auch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsführer und dem Betriebsrat. „Dieter Bien war ein Geschäftsführer, der sich stark für die Interessen der Mitarbeiter der Alten- und Pflegezentren eingesetzt hat“, unterstreicht Dariusz Kantorski, Betriebsratsvorsitzender der APZ. Dank dieser Grundausrichtung und der sachlichen Art seien auch unterschiedliche Standpunkte von Geschäftsführung und Betriebsrat lösungsorientiert besprochen worden.

„Dieter Bien war das Gesicht der Alten- und Pflegezentren, er war innovativer Motor und Kämpfer für Veränderungen im Pflegesystem“, fasst die Aufsichtsratsvorsitzende zusammen. „Vor allem aber haben wir einen ganz besonderen Menschen verloren.“

Dieter Bien hat sich eine Beisetzung im engsten Familienkreis gewünscht. Anstelle von Kranz- oder Blumenspenden hat er zudem eine Spende an die Onkologie des Klinikums Hanau erbeten. Wer spenden möchte, kann dies unter dem Verwendungszweck „Dieter Bien, 59201 Onkologie“ an das Klinikum Hanau, IBAN: DE94 5065 0023 0000 0502 60, tun.

Foto: PM

 

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