(pm/ea) – Hanau bekommt im Frühjahr 2022 ein weiteres Taubenhaus in der Innenstadt. Dies hat der Magistrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause entschieden und den Auftrag für den Bau einer solchen Einrichtung zum Preis von 78.837 Euro an einen darauf spezialisierten Systemanbieter vergeben.
Zuvor war laut Mitteilung der Stadt die Maßnahme im Rahmen einer freihändigen Vergabe ausgeschrieben worden, doch keine der fünf zur Angebotsabgabe aufgeforderten Firmen hatten innerhalb der gesetzten Frist reagiert.
Wie Stadtrat Thomas Morlock erläuterte, knüpft die Stadt damit an die guten Erfahrungen an, die man mit der Errichtung im Hafen gemacht hat. Dort besteht bereits seit 2013 ein Taubenhaus. Mit der Errichtung des Taubenhauses auf der Grünfläche am Kanaltorplatz würden, so Morlock, im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt. „Einerseits werden die Tauben aus der Innenstadt auf diesen Platz gelockt, was auch dazu führt, dass die Verschmutzung durch Taubenkot spürbar nachlässt“, rechnet der Dezernent vor, dass der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service für die Beseitigung des Taubendrecks jährlich rund 16.000 Euro aufwenden muss. Dabei werden einmal wöchentlich Sitz –und Pflasterflächen sowie Beetumrandungen mit dem Hochdruckreiniger dort gereinigt, wo Besucherinnen und Besucher der Innenstadt gern Platz nehmen.
Andrerseits, so will Morlock mit der Befürchtung aufräumen, dass ein Taubenhaus zu einer Zunahme der Anzahl der Tiere führt, lässt sich dort einer unkontrollierten Vermehrung am besten gegensteuern, indem man den brütenden Vögeln die eigenen Eier aus dem Nest nimmt und gegen künstliche Gipseier tauscht. „Auf diese Weise können wir die Zahl der Stadttauben tierschutzgerecht reduzieren.“ Dass diese Strategie aufgehe, habe das Taubenhaus im Hafen bereits bewiesen.
Damit der neue Standort auch angenommen wird, legen HIS und Tierschützer dort schon jetzt regelmäßig artgerechtes Futter aus. „In der Innenstadt besteht ansonsten ein Fütterungsverbot“, erinnert Morlock daran, dass das „wilde Füttern“ als nur ein Ärgernis darstellt. „Wenn das von sogenannten Taubenschützern ausgelegte Futter zu lange herumliegt, kann es Ratten anziehen. In den Beeten ausgebracht, kann es auskeimen, was auch nicht erwünscht ist.“
Auch das neue Taubenhaus wird vom Tierschutzverein Hanau unterhalten. Die Kosten dafür trägt die Stadt. „Wir rechnen hier aber mit einem sehr kleinen jährlichen Budget“, so Morlock abschließend.
