„Wir brauchen viele tapfere Schneiderlein“ – Marie-Luise Marjan bei der Eröffnung der Brüder Grimm Festspiele in Hanau

(pm/ea) – Für Marie-Luise Marjan ist die Sache ganz klar: „Wir brauchen in Zeiten wie diesen viele tapfere Schneiderlein“ meinte die bekannte Schauspielerin („Mutter Beimer“) nach der Premiere des bekannten Märchens zur Eröffnung der „Brüder Grimm Festspiele“ in Hanau.

Die „Märchenbotschafterin“ der Geburtsstadt der berühmten Erzähler und Sprachforscher sieht in der Wiederaufnahme der Festspielreihe nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr ein „Zeichen der Hoffnung und Zuversicht“ nach einer schwierigen Zeit.

Marie-Luise Marjan, die seit einigen Jahren die Festspiele und die Stadt Hanau unterstützt, hatte zum Auftakt einen Auszug aus dem Originaltext der in Hanau geborenen Märchensammler gelesen. Was dann folgte, war aber nicht das einfache Nachspielen des Grimm’schen Märchens. Traditionell werden für die Hanauer Festspiele die Originalgeschichten neu interpretiert, oft mit aktuellen Bezügen versehen und fantasievoll ausgestaltet. So erleben die Hanauer und ihre Gäste stets „Uraufführungen“, die jährlich rund 80.000 Besucher ins Amphitheater am märchenhaften „Schloss Philippsruhe“ locken.

In diesem Jahr werden es erheblich weniger sein, denn aufgrund der Hygienebestimmungen sind die zugelassenen Besucherzahlen stark reduziert worden. „Aber wir sind froh, dass wir endlich überhaupt wieder vor Publikum spielen dürfen“, meinte Intendant Frank-Lorenz Engel bei der Saisoneröffnung. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte daran, dass die Stadt nicht nur Corona, sondern auch das schreckliche Attentat vom 19. Februar verkraften musste. Da sei die Kernbotschaft aller Märchen, dass am Ende alles gut wird, besonders wohltuend.

Und natürlich ging auch bei der Hanauer Fassung des „tapferen Schneiderlein“ alles gut, die Werner Bauer als Musical inszeniert hatte. Dennis Hupka gab einen anrührenden jungen Schneider, der trotz mancher Selbstzweifel und Ungewissheiten zum strahlenden Helden aufsteigt und natürlich am Ende auch seine Prinzessin bekommt. Niemals aufgeben, sich auf die eigene Kraft besinnen und bereit sein, Neues zu wagen – die Botschaften des Musicals passten genau in diese aufwühlenden Zeiten. Bewegende Musikstücke ,ein großartiges Ensemble, kreative Ideen und grandiose Kostüme aus der mehrfach prämiierten Schneiderwerkstatt der Festspiele sorgten am Ende für stehende Ovationen beim begeisterten Publikum.

Die Geschichte vom tapferen Schneiderlein sollten sich die Menschen als Beispiel nehmen, meinte Marie-Luise Marjan, und weiter mit Vorsicht aber nicht ängstlich und verzagt auf das Virus und seine Folgen reagieren. Dabei hatte die Schauspielerin, die sich seit Jahrzehnten in verschiedenen Organisationen für Kinder einsetzt, unter anderem als Unicef-Botschafterin, im Vorfeld der Festspiele durchaus auch Kritik an der Pandemie-Politik geübt. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen seien ihr in den schweren Monaten zu kurz gekommen, meinte sie.
Am Ende der Eröffnungs-Premiere der Festspiele, die in dieser Saison auch noch „Schneeweißchen und Rosenrot“, den „Rattenfänger von Hameln“ und in der Reihe „Grimm Zeitgenossen“ den „Zerbrochenen Krug“ auf die Bühne bringen, gab es aber sehr versöhnliche Töne von einem „Stammgast“ der Brüder Grimm Festspiele: Trainer-Legende Dragoslav Stepanovic kommentierte nicht nur die schwierigen Zeiten sondern auch das Ausscheiden des deutschen Teams bei der Europameisterschaft lächelnd mit seinem legendären Spruch „Lebbe geht weider“. So wie die Brüder Grimm Festspiele, die noch bis zum 29. August im Amphitheater Hanau stattfinden.

Auf dem Foto: „Märchenbotschafterin“ Marie-Luise Marjan eröffnete stilecht die Brüder Grimm Festspiele in Hanau mit einer Lesung aus dem Grimm’schen Originaltext

Foto:metropress

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