(ms/ea) – Nach den Osterferien wurden Corona-Schnelltests an den Schulen Pflicht. Zweimal pro Woche muss jeder Schüler, der an einem Präsenzunterricht teilnimmt, einen negativen Test nachweisen. Erlensee Aktuell hat bei der Kreispressestelle nach ersten Ergebnissen gefragt.
Ein Sprecher des Kreises weist zunächst darauf hin, dass Jedem positiven Befund nach einem Antigen-Schnelltest ein PCR-Test nachzufolgen hat, denn nur so lassen sich falsch-positive Ergebnisse erkennen. Nach ersten Rückmeldungen fielen die auf einen positiven Schnelltest erfolgten PCR-Tests in weit überwiegendem Maße aber positiv aus.
Sehr viele Schüler und Lehrer haben schon am Samstag und Sonntag vor Ende der Osterferien eine Schnellteststelle aufgesucht, um sich testen zu lassen. Mögliche Covid-Positive, selbst wenn sie unterrichtet werden oder in der Schule arbeiten, tauchen dann jedoch in der Schul-Statistik ausdifferenziert nicht auf, da sie keinen Kontakt zu Klassenkameraden hatten und sich nirgendwo mit der Kategorie „Mitglied der Schulgemeinde XY“ in den Testzentren registrieren lassen mussten. Ermittlungen im Schulumfeld sind für das Gesundheitsamt ebenfalls, zum Ende der Osterferien, nicht notwendig geworden. Zudem nehmen Lehrer unter Umständen auch unter der Woche alternative Testmöglichkeiten wahr (Selbsttests zu Hause, dezentrale Testzentren). Insofern ist der Aussagekraft der Testreihen in den Schulgebäuden und daraus sich ergebenden „Funden vor Ort“ zunächst noch mit etwas Zurückhaltung zu begegnen.
Etwa 68% der Schnelltests fallen auch beim nachfolgenden PCR-Test positiv aus
An zwei Test-Tagen, für die eine genauere Aufschlüsselung vorliegt, nämlich Montag und Dienstag (19. und 20. April), wurden 33 positive Schnelltest-Ergebnisse festgestellt. 20 davon sind am Ende auch PCR-positiv getestet worden. 7 Personen wurden PCR-negativ getestet. Von den restlichen sechs liegen dem Gesundheitsamt (noch) keine Ergebnisse vor. Unter den folgenden PCR-Tests wurden also drei von vier Personen tatsächlich positiv getestet. Das deckt sich mit den Zahlen, die das RKI benennt: Demnach fallen etwa 68% der Schnelltests auch beim PCR-Test positiv aus.
Weniger als ein Prozent der Testungen erbringen ein positives Ergebnis
Wie viele Tests tatsächlich in den Schulen vorgenommen werden, ist dem Gesundheitsamt nicht bekannt. Die Schulen übermitteln dazu keine Gesamtzahlen. Für die Schulen, in denen es positive Schnelltests gegeben hat, kann festhalten werden: Weniger als ein Prozent der Testungen erbringen ein positives Ergebnis.
Ob alle positiven Schnelltestergebnisse gemeldet werden, kann das Gesundheitsamt leider nicht beantworten, das liegt in der Hand der Schulen und der Eltern. Der Main-Kinzig-Kreis kann nur appellieren, das positive Schnelltest-Ergebnis als zwingenden Auftrag zu verstehen, es zu melden, ein PCR-Testangebot anzunehmen, schnell Kontaktpersonen aus dem privaten Umfeld zu informieren und sich häuslich zu isolieren. Zudem muss man bedenken, dass Kinder wie Erwachsene auch privat Tests durchführen, etwa im Selbsttest oder in einem Testzentrum. Für die Grundgesamtheit müsste man diese noch mit einberechnen, aber sie werden nicht erfasst – in den Testzentren wird das nicht abgefragt und auch zentral nicht erfasst.
Nach Osterferien (Stand: 28. April) 58 Personen aus dem Schulbereich bestätigt positiv auf Corona getestet
Nach anderthalb Wochen sind (Stand 28. April) aus dem Bereich Schulen 58 Personen positiv und laborbestätigt auf das Coronavirus getestet worden, also mittels PCR-Test. Bei den allermeisten ging ein positiver Schnelltest voraus (allerdings ist nicht klar, ob dieser jeweilige Test auf dem Schulgelände durchgeführt worden ist). Das Gesundheitsamt konnte von den 58 Coronavirus-Fällen in etwa der Hälfte der Fälle eine Ansteckung im privaten Umfeld ermitteln, in der anderen Hälfte ist der Ansteckungsweg noch nicht ermittelt oder nicht herauszufinden gewesen. Ein Ausbruch in einer Schule – mit mehreren tatsächlichen Ansteckungen in einer Einrichtung – ist bisher nicht ermittelt worden.
