Thema Umwelt: Neuer FSME-Höchststand 2020 – Experten befürchten langfristig steigenden Trend

(pm/ea) – Das Krisenjahr Jahr 2020 hält einen weiteren dramatischen Rekord: Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als 700 Menschen an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt. Dies ist der höchste Wert, seit die Erkrankung im Jahr 2001 meldepflichtig wurde.

Es zeigt sich jedoch auch in den europäischen Nachbarländern kein einheitliches Bild: Während in den südlich angrenzenden Ländern Rekordzahlen gemeldet und neue Risikogebiete ausgewiesen wurden, ist in den nördlichen Nachbarländern die Erkrankungshäufigkeit sogar zurückgegangen. Noch ist zwar nicht ganz klar, ob es sich bei den neuesten Entwicklungen nur um einen kurzfristigen Trend handelt, aber Experten der Universität Hohenheim in Stuttgart rechnen langfristig mit einer steigenden FSME-Gefahr ‒ auch außerhalb der bekannten Risikogebiete. Weitere Infos, Bild- und Videomaterial auch auf https://zecken.uni-hohenheim.de.

Schon seit mehreren Jahren beobachten Fachleute in Deutschland eine Zunahme der FSME-Erkrankungen beim Menschen. So wurden 2018 insgesamt 583 Fälle gemeldet. Zwar traten 2019 nur 443 bekannte Krankheitsfälle auf, aber 2020 wurde mit über 700 Fällen wieder ein trauriger Rekord erreicht. Dabei traten die meisten Erkrankungen nach wie vor im Süden Deutschlands auf.

Zweigeteiltes Land – Grenze auf Höhe der deutschen Mittelgebirge

„Auch die angrenzenden Nachbarländer Österreich, Schweiz und Tschechien weisen für letztes Jahr extrem hohe Fallzahlen aus“, so Prof. Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.

Auf Höhe der deutschen Mittelgebirge zieht sich quasi eine Grenze durch Mitteleuropa. Südlich dieser gedachten Linie sind im Jahr 2020 die FSME-Zahlen zum Teil dramatisch angestiegen, während nördlich davon die Erkrankungshäufigkeit praktisch unverändert geblieben ist.

„So sind die Zahlen in Skandinavien, den baltischen Staaten und Polen nahezu konstant geblieben und in Schweden haben sie sogar abgenommen. Das heißt aber nicht, dass nicht auch im Norden Hotspots auftreten können“, warnt Prof. Dr. Dobler. „So wurde 2019 das Emsland als erstes Gebiet in Niedersachsen zum Risikogebiet erklärt. Man kann dem FSME-Risiko in Deutschland praktisch nicht mehr ausweichen. Nahezu überall muss mit Infektionen gerechnet werden.“

Der Experte sieht aber deshalb keinen Grund zur Panik: „Mit einer Impfung kann man sich gut schützen. Vor allem in den Risikogebieten könnten dadurch die Krankheitszahlen drastisch gesenkt werden, denn leider sind in Deutschland schätzungsweise nur rund 20 Prozent der Bevölkerung geimpft, und die Tendenz ist eher stagnierend. Dabei wird die Impfung von den Krankenkassen bezahlt und ist gut verträglich.“

 

Auf dem Foto: Zecken-Expertin Prof. Dr. Ute Mackenstedt begutachtet ein Exemplar der eingewanderten Hyalomma-Zecke, das ihr zugesandt wurde

Foto: PM

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