Thema „Wahlbeteiligung in Erlensee“: Was sagen die Parteien dazu?

(ms/ea) – Bei der Kommunalwahl haben in Erlensee gerade einmal 41 % der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Mehr als die Hälfte blieb demzufolge den Wahlurnen fern. Erlensee Aktuell hat die Parteivorsitzenden der drei in Erlensee zur Wahl angetretenen Parteien nach ihrer Meinung dazu befragt.

In Erlensee wird nach dem Bekanntwerden der ersten Trendergebnisse die Wahlbeteilugung von 41 % kontrovers debattiert und über Ursachen diskutiert. Wie sehen die Parteivorsitzenden die Situation?

Dieter Nentwig und Renate Tonecker-Bös, Bündnis90/Die Grünen:

Demokratie lebt von Mitmachen: Natürlich ist für uns Grüne die Wahlbeteiligung ein wichtiges Thema. Wir allen hätten uns ein regeres Interesse und damit auch eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. Liegt es an der Politikmüdigkeit? Liegt es an Corona? Diese Fragen sind schwer zu beantworten.

Zunächst freuen wir Grünen uns, dass so viele Bürger und Bürgerinnen uns ihre Stimme gegeben haben. Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern ein Angebot gemacht, wie Erlensee grüner und lebenswerter werden kann. Vielen hat dies zugesagt. Mit fast 22 % und somit 7 Sitzen im Parlament können wir sehr zufrieden sein und haben unser selbst gesetztes Ziel übertroffen.
Dafür bedanken wir uns alle bei den Bürgerinnen und Bürgern!!

Demokratie lebt vom Mitmachen. Wir bitten alle, auch die, die dieses Mal vielleicht nicht gewählt haben, sich in der kommunalen Politik und in den kommenden Jahren zu engagieren.

Birgit Behr, CDU:

In Zeiten von Corona, einer desaströsen Impfpolitik und Verfehlungen einzelner Abgeordneter des Bundes, ist die Wahlbeteiligung meines Erachtens angemessen. Ich freue mich deshalb besonders, dass sich hier in Erlensee die Bundespolitik nicht auf das Wahlergebnis der CDU ausgewirkt hat. Wir konnten unser Wahlergebnis im Vergleich zur letzten Kommunalwahl um 3,6% verbessern. In den meisten der Kommunen des Main-Kinzig-Kreises haben sich CDU und auch SPD im Ergebnis zu Gunsten der Grünen verschlechtert.

Ich denke, es lag daran, dass unsere Sachpolitik gewürdigt wurde , an neuen Gesichtern und ein ausgewogenes Verhältnis von Jung und Alt, Wirtschaft, Medizin, Studenten, Beamten, Handwerkern, Rentnern und Pensionären.

Wir sind mit dem Wahlergebnis zufrieden, nehmen es aber auch zum Anlass, zukünftig Bürgerinnen und Bürger mit einer sachlichen und reaslistischen Vorgehensweise zum Wohl Aller noch mehr zu unterstützen.

Birgit Reuhl, SPD:

Leider war bei reinen Kommunalwahlen die Wahlbeteiligung in der Vergangenheit oft auch nicht viel höher. Die SPD Main-Kinzig hatte einmal den Slogan „Kommunal ist nicht egal“, was wir nur betonen können. Die Einflussmöglichkeit der örtlichen Parlamente auf weitreichende und grundlegende Entscheidungen im Allgemeinen (Öko-/Klimafragen, Wirtschaftspolitik, Regionale Entwicklungen wie ÖPNV usw) sind gegeben.

Die Dauer-Verdrossenen hätten sicher gerne AfD oder TEZ gewählt, doch ist es nicht in der Verantwortung von uns etablierten Parteien, zu allem „Protest“ zu schreien.

Wir machen unsere ehrenamtliche Arbeit im besten demokratischen Sinne, sind stolz auf unser Tun und lassen uns auch nicht von Vorurteilen den Parteien gegenüber abschrecken. Die Anpassung an populistisches Gehabe ist für uns jedenfalls ausgeschlossen. Wünschenswert wäre mehr Teilnahme an den Wahlen (auch durch Kandidatur!), aber für ein allgemeines Wehklagen sehen wir keinen Grund.

 

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