(pm/ea) – Früher zogen die Störche in den Süden. Heute immer noch, aber dieser Süden ist nun nicht mehr ganz so weit weg wie früher, wie „Turmstorch“ Jürgen Von Paris berichtet.
Damals zogen unsere Weißstörche in großen Gruppen auf einem langen und strapaziösen Weg bis südlich der Sahara weit nach Afrika hinein. Sicher tun das immer noch ein paar.
Aber heutige Storchengenerationen haben sich angepasst. Schon seit vielen Jahren besuchen sie Winterquartiere in der Mittelmeerregion, vor allem in Spanien! Südöstlich von Madrid halten sich jedes Jahr Unmengen von Weißstörchen dort auf und leben ganz gut von dem was eine Mülldeponie für sie abwirft. Das ist einfacher und ungefählicher als der Weg über das Meer bei Gibraltar!
Winterstörche bei Büttelborn
Noch einfacher ist es, wenn man es sich aufgrund Erfahrung und mildem Winter leisten kann, ganz zu Hause zu bleiben, so wie unsere Rückinger Kaminstörche!
Oder aber, wenn man sich etwas südlicher, aber doch noch in der Nähe aufhält. Das ist praktisch und es erlaubt immer mal eine kurze Stippvisite zum heimischen Nest. So wie das unser Turmstorch macht, der seinen Storchenzug bereits nach nur 50 km Luftlinie im Hessischen Ried bei Büttelborn beendete.
Der Aufenthalt unseres Storchenmännchen mit der Ringnummer DEW 4 T 241 wurde dort per Fotobeweis dokumentiert. Horst Usinger und seine Mitstreiter haben dort im Hessischen Ried in diesem Jahr 250 Winterstörche registriert und die meisten Beringten abgelesen und dokumentieren können.
Demnach hielt sich unser Turmstorch dort sogar den ganzen Winter über auf. Mit ihm zusammen wurde auch einer der Rückinger Auenstörche mit der Ringnummer DER AL 750 dort gesichtet!
Also: Wenn sie nicht zu Hause bleiben, dann ziehen Erlenseer Störche ins Hessische Ried in den Winterurlaub!
Weitere Infos im Turmstorch Blog https://turmstorch.wordpress.com/
Auf dem Titelfoto: Unser Turmstorch mit seinen Überwinterungskollegen(Foto: Horst Usinger)
Fotos: Horst Usinger
