„Ausbildungsbetrieb der Freiwilligen Feuerwehren in der COVID-19 Pandemie“: Stadtbrandinspektor Björn Winterhalter nimmt Stellung

(pm/ea) – In den letzten Tagen gab es in sozialen Medien und im Landkreis einige kritische Stimmen in Bezug auf die in Präsenz durchgeführte praktische und theoretische Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren während der Pandemie. Dazu gibt der Erlenseer Stadtbrandinspektor Björn Winterhalter eine Stellungnahme ab, in der er sich klar für Präsenz-Ausbildung mit einem entsprechenden Hygienekonzept in Kombination mit Online-Ausbildung ausspricht.

„Innerhalb kürzester Zeit wurden während des ersten Lockdowns im Frühjahr Alternativen im Bereich der Onlineausbildung geschaffen. Wissen, das jahrzehntelang vor Ort im persönlichen Kontakt vermittelt wurde, musste an neue Formate angepasst werden. Einsatzkräfte, die teilweise wenig Erfahrung im Bereich der Online-Meetings hatten, wurden für die Nutzung geschult und eingewiesen. Eine weitere Herausforderung war es, eine Plattform zu finden, die stabil und auf allen Smartphones, Tablets und PC lauffähig und einfach zu nutzen ist. Wir haben, gemeinsam mit den Einsatz- und Führungskräften, für die Freiwillige Feuerwehr Erlensee einen guten Kompromiss zwischen Online- und praktischer Ausbildung gefunden. Neben dem theoretischen Wissen ist bei Feuerwehren die Praxis entscheidend. Handgriffe und Abläufe müssen für den Notfall sitzen und dafür ständig trainiert werden,“ resümiert Björn Winterhalter.

„Warum muss die Feuerwehr noch üben?” “Was soll das denn?” bekommen die Feuerwehrleute allerdings auch immer wieder zu hören.

„Generell ist die Frage nach der Notwendigkeit praktischer Ausbildung mit einem klaren „JA“ zu beantworten. Anders als Sport-, Turn-, Musik- oder sonstige Vereine nehmen Freiwillige Feuerwehren in Hessen hoheitliche Aufgaben war. Diese Aufgaben sind in Hessen in einem eigenen Gesetz, dem Hessisches Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (Hessisches Brand- und Katastrophenschutzgesetz – HBKG, geregelt. Freiwillige Feuerwehren sind daher nicht wie vielerorts irrtümlich angenommen Vereine, sondern wesentlicher Bestandteil einer jeden Kommune, die diese zu unterhalten und aufzustellen hat.

Daher leitet sich auch die Notwendigkeit ab, jederzeit einsatzbereit zu sein, um Schaden für Leib, Leben und Sachwerten abzuwenden. Der Feuerwehrverein, in dem viele Bürgerinnen und Bürger Erlensee Mitglied sind, ist ein Förderverein mit dem Zweck, den Brandschutz der Kommune zu unterstützen. Mit diesen Mitteln werden dann Ausrüstungsgegenstände und Gerätschaften beschafft, die mit den Mitteln der Stadt Erlensee allein nicht realisierbar wären. Die Aktivitäten der Vereine, wie z.B. die Sommerfete in Rückingen oder dem Vatertagstreffen in Langendiebach, wurden wie bei allen anderen Vereinen auch abgesagt. Alle Bürger unserer Stadt haben einen gesetzlichen Anspruch auf professionelle Hilfe durch die Feuerwehr. Dafür müssen wir unseren Ausbildungsstand auf dem gewohnt hohen und professionellen Niveau aufrechterhalten”, berichtet der Stadtbrandinspektor weiter.

“Wir behalten die Entwicklung der Pandemie genau im Blick. Mit einem Hygienekonzept, das Abstands- und Hygieneregeln für den Ausbildungs- und Einsatzdienst festlegt, sind wir gut aufgestellt. Es wird dokumentiert, wer in welcher Gruppe geübt oder einen Einsatz absolviert hat. Mit Online-Abfragen zur Teilnahme an Ausbildungen vorab ist der Teilnehmerkreis im Vorfeld planbar. Ausbildungen können individuell an die Teilnehmeranzahl angepasst werden. Das ständige Tragen eines Mund- und Nasenschutzes während des Einsatz- und Ausbildungsdienstes ist seit Monaten gelebte Praxis. Die Hände der Einsatzkräfte werden beim Betreten der Feuerwehrhäuser desinfiziert und benutztes Material und Gerätschaften ordentlich desinfiziert” führt Björn Winterhalter fort.

Das Hygienekonzept wurde in Zusammenarbeit mit Kreisbrandinspektor Markus Busanni, seinem Stellvertreter Christian Hinrichs und den Stadt- und Gemeindebrandinspektoren des Main-Kinzig-Kreises erarbeitet, an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst und auf kommunale Anforderungen adaptiert.

„Nachbesprechungen nach den Übungsdiensten oder Einsätzen finden mit ausreichend Abstand je nach Witterungsverhältnissen im Freien oder mit ausreichender und regelmäßiger Belüftung in den Feuerwehrhäusern statt“, so Björn Winterhalter abschließend.

 

 

Anzeige

PASECON Unternehmensgruppe auf der Messe Wächtersbach vom 9. bis 12. Mai

Wir sind mit unseren Firmen Security GmbH, Facility GmbH, Mobility GmbH und Energy GmbH vor Ort und freuen uns auf Ihren Besuch.

Weiterlesen