„Begleitung unter besonderen Bedingungen“: Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst blickt auf ereignisreiches Jahr zurück

(pm/ea) – Zusammenkommen, sich austauschen, einen gemeinsamen Blick zurück werfen: Sehr gerne hätten Annette Böhmer und Dr. Tobias Kämpf ihre Gäste beim Jahresempfang der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) begrüßt. Auf Grund der Corona-Pandemie findet diese Veranstaltung jedoch nicht statt. Trotzdem möchten die Leiterin der AGH und der Vorstandsvorsitzende die Gelegenheit nutzen, auf ein außergewöhnliches Jahr für den ehrenamtlichen Hospizdienst zu blicken.

„Das Wichtigste zu Anfang: Unsere ureigenen Aufgaben, die Palliativberatung und die Sterbebegleitung haben wir zu jeder Zeit uneingeschränkt erfüllt“, stellt die Leiterin der AGH, Annette Böhmer, fest. Insgesamt 144 Menschen haben die Hospizbegleiter der AGH seit Anfang des Jahres begleitet. 106 Patienten wurde in diesem Jahr neu aufgenommen. Mit dem Lockdown seien die Anfragen zwar zunächst etwas zurückgegangen, mit der Einkehr einer gewissen Routine in der Corona-Krise habe sich das aber wieder geändert. Derzeit werden von den ehrenamtlichen Hospizbegleitern der AGH 31 Menschen im gesamten Main-Kinzig-Kreis auf ihrem letzten Lebensweg begleitet, gut die Hälfte davon zu Hause. Allerdings in den ersten Wochen der Pandemie unter veränderten Bedingungen. „Mit dem Stuhl in 1,5 Meter Abstand vom Bett, mit Maske, manchmal Handschuhen, Kittel und Häubchen wurde Sterbebegleitung wieder zum Neuland“, berichtet Böhmer. Denn gerade in der Hospizbegleitung spielt Nähe sonst eine wichtige Rolle. „Diese distanzierte Form der Hospizbegleitung ist für uns ein bisschen wie eine Fremdsprache.“ Gerade in den stationären Einrichtungen, in denen die Bewohner oft auf alle sozialen Beziehungen verzichten mussten, sei die Corona-Krise eine große Belastung gewesen.

Dafür, dass sich auch in dieser besonderen Situation immer Ehrenamtliche gefunden haben, die den schwerstkranken und sterbenden Menschen im Main-Kinzig-Kreis zur Seite standen, bedankt sich auch der Vorsitzende des AGH-Vorstandes, Dr. Tobias Kämpf, herzlich: „Unsere Arbeit wäre ohne das große Engagement unserer Ehrenamtlichen nicht möglich.“ Alle, sowohl im Ehrenamt als auch im Hauptamt, seien aus voller Überzeugung im Einsatz. Das unterstreicht auch Böhmer. Sie erinnert sich, wie sie an einem Montagmorgen um 5:00 Uhr eine 78-jährige Hospizbegleiterin am Bett einer 94-jährigen, alleinstehenden Dame ablöste. Die ganze Nacht hatte die Ehrenamtliche hier gesessen, Wasser angereicht, geredet, gebetet, Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt. „Fröhlich und voller Energie packte sie ihre Wolldecke und ihre Thermoskanne ein und bot mir auch für die kommende Nacht ihren Dienst an.“

Gleichzeitig sei in den Medien die Diskussion geführt worden, dass den Mannschaften der Fußballbundesliga bei den Geisterspielen die Unterstützung der Fans fehle, um ihre volle Leistung bringen zu können. Mit Blick auf den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizbegleiter, die auch unter Corona-Bedingungen zu jeder Tages- und Nachtzeit vollen Einsatz gebracht hätten, stellt Böhmer fest: „Unser Dienst ist ein stiller, unentgeltlicher, leiser Dienst: Ohne Berichterstattung, Fernsehübertragung, Anfeuerungsrufe und Applaus.“ Für die hoch engagierten Ehrenamtlichen der AGH sei dies nicht wichtig, um auch unter ungewöhnlichen Bedingungen ganzen Einsatz zu bringen. „Aber manchmal wünsche ich es Ihnen.“

Viele öffentliche Veranstaltungen und Aktionen, bei der die AGH ihre Arbeit in der Öffentlichkeit präsentiert, sind in diesem Jahr coronabedingt ausgefallen. Der traditionelle Jahresempfang ist nur eine davon. Auch Mitgliederversammlung, Sommerfest und die die große Spendenaktion „Becher(n) für den guten Zweck“ im Hanauer Amphitheater fanden nicht statt. Damit einher geht auch ein deutlicher Spendeneinbruch. Doch genau diese Spenden sind wichtig, um die für die Betroffenen selbstverständlich kostenlose Arbeit der Hospizbegleiter auch weiter möglich zu machen. „Wir wünschen uns, dass die Menschen in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis uns trotz der Corona-Krise weiter unterstützen“, bitten Kämpf und Böhmer in einem eindringlichen Appell. Gemeinsam mit dem gesamten Vorstand hoffen beide, im kommenden Jahr wieder persönlich die zahlreiche Gäste beim Jahresempfang begrüßen zu dürfen.

Die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis begleitet schwerstkranke und sterbende Erwachsene und deren Angehörige seit mehr als 20 Jahren auf diesem schwierigen Weg. Das qualifizierte Team ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist dabei in Hanau und dem gesamten Main-Kinzig-Kreis aktiv.

Weitere Informationen zur Arbeit der AGH unter www.caritas-mkk.de unter der Rubrik Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst.

Spendenkonto: Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst, Sparkasse Hanau, IBAN: DE18506500230000040279, Swift-BIC: HELADEF1HAN

Auf dem Foto: Der Vorsitzende der AGH, Dr. Tobias Kämpf, und die Fachbereichsleiterin Annette Böhmer blicken gemeinsam auf ein herausforderndes Jahr

Foto: PM

Anzeige

Was wäre ein Muttertag ohne Flowers?

Jede Mama freut sich an diesem Tag auf ein schönes Blumenarrangement von ihren Lieben. Ich werde wie jedes Jahr eine große Auswahl an Schnittblumen, fertig gebundene Sträuße, Gestecke, Pflanzen und Geschenke für Sie bereithalten. Muttertags-Öffnungszeiten: Freitag und Samstag durchgehend von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 8 bis 13 Uhr.

Weiterlesen