Mehrkosten und Statik der Fallbachhalle sorgen für Diskussionsbedarf

(mb/ea) – Die Zeit ist eine andere, die Themen weitestgehend die gleichen. Am vergangen Donnerstag trafen sich die Stadtverordneten in der Erlenhalle, um mit reichlich Abstand über zukunftsweisende Entscheidungen zu beraten. Trotz Diskussionsbedarf einigte man sich in vielen Punkten einstimmig.

So war man sich einig, die grundlegende Neuplanung und Mittelveranschlagung der Kindertagesstätte Fröbelstraße für weitere Beratungen erneut in den Bauausschuss zu verweisen. Bürgermeister Stefan Erb hatte zuvor im Detail erläutert, wie es zur Kostensteigerung von ursprünglich 2,2 Mio. Euro auf nun 4,7 Mio. gekommen war. Ursprünglich hatte man das Grundstück mit Gebäuden für 1,7 Mio. Euro gekauft und weitere 2,2 Mio. für den Umbau von einer zwei- in eine vierzügige Kita veranschlagt. Nicht nur eine allgemeine Preissteigerung und veränderte Normen, sondern auch die Gebäudesubstanz die sich vor Ort anders dargestellt hatte als in den Plänen, hatten die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Der Kirche als Verkäufer sei dabei jedoch kein Vorwurf zu machen, sagte Erb, da es scheinbar Gang und Gäbe gewesen sei, damals spontane Änderungen in der Bauausführung nicht in den Plänen festzuhalten, wie man bereits beim Hallenbad gesehen hatte. Nach einem Vor-Ort Termin und zahlreichen Beratungen war man schließlich zum Ergebnis gekommen, dass eine Sanierung aller Gebäude unmöglich ist. So lautet die Variante nun: Der Gebäudeteil aus den 60ern wird abgerissen und neu aufgebaut, der Teil aus den 70ern stehen gelassen und saniert. Für Bürgermeister Erb sind die Gesamtkosten von 6,4 Mio. Euro für Kita und Jugendzentrum zusammen zwar nicht preiswert, aber auch nicht erschreckend und im Rahmen. Zumal die Fröbelstraße ein über viele Jahre gewachsener und angenommener Standort ist, was auch die Suche nach einem neuen Standort und den Verkauf des Grundstücks ausschließt.

Ungewiss könnten jedoch die Kosten werden, die für die Sanierung der Fallbachhalle auf die Stadt zukommen könnten. Deshalb einigte man sich mit einer Stimme Enthaltung vorerst auf die außerplanmäßige Bewilligung von 100.000 Euro zur Begutachtung der Statik, nachdem ein Sachverständiger ernsthafte Bedenken an der Tragwerkskonstruktion geäußert hatte – derzeit liegt keine Abnahme für die Statik vor. Der Betrag soll nun dazu dienen, mit Hilfe eines Gerüsts auch hinter die abgehängte Akustikdecke blicken zu können um so den Zustand der Halle detailliert begutachten zu können. Zwar fehle die Halle den Vereinen schmerzlich, aber er hoffe auch darauf, dass die Nebenräume, die man bereits für den Umzug des TKJE umgebaut hatte, von den Schäden nicht betroffen seien und weiter genutzt werden können, so Erb.

Ebenso einigte man sich mit zwei Enthaltungen, den ersten Abschnitt des neuen Bürgerparks auf den Weg zu bringen, der zu 200.000 Euro aus dem Haushalt und zu 100.000 Euro vom Treuhandkonto des Entwicklungsprojekts Neue Mitte II finanziert wird. Das insgesamt 2 Mio. Euro teure Projekt soll in insgesamt 5 Abschnitten entstehen, wobei jeder Abschnitt in sich funktioniert, sodass es weder zu einer Dauerbaustelle kommt, noch zu einem unvollendeten Bau im Falle eines Abbruchs.

Gegen Kritik aus den Reihen der Stadtverordneten, in Zeiten von Corona ein solches Projekt auf den Weg zu bringen, entgegnete Stefan Erb: „Als öffentliche Hand sind wir gehalten, gerade dann, wenn es der Wirtschaft schlecht geht, zu investieren. Das ist eine ganz klare Aussage, die sich auch in allen Förderprogrammen der Bundesregierung oder des Landes Hessen wiederfindet. Das ist die Aufforderung an uns, genau an solchen Plänen festzuhalten, weil wir hier ein wesentlicher Motor für die Wirtschaft sind. Wenn es aber dann halt nicht geht und dann geht es nicht“, sagte Erb weiter. Genau deswegen habe man sich entschieden den Bürgerpark langsam wachsen zu lassen.

Damit auch die Erlenseer Wälder weiterhin ein Naherholungsgebiet bleiben, bewilligte man zusätzlich weitere Mittel für die Arbeit von Hessenforst, deren Bewirtschaftung sich nach einem 10-Jahresplan richtet. Während 2018/19 ganze Bestände auf Grund von Trockenheit entfernt werden mussten, sollen so dieses Jahr nicht nur Notfallarbeiten erledigt werden können, sondern auch geplante Neupflanzungen durchgeführt werden, um den Wald nachhaltig zu stärken.

Ebenso gab Bürgermeister Stefan Erb im Rahmen der Versammlung Auskunft über Anfragen der Fraktionen, so auch zur „Versiegelung“ des neuen Kreisels Bruchköbler Straße / Bogenstraße und die damit verbundene Erwärmung des Stadtklimas. Erb erklärte, dass die Ausführung des Kreisels entsprechend der Vorschriften so gewählt wurden, dass sie auch von einem 3-achsigen Fahrzeug mit Anhänger überfahren werden kann. Mit den neu angelegten Beeten am Rand seien jetzt sogar mehr entsiegelte Flächen als vorher vorhanden, zumal die Kreiselfläche auch vor dem Umbau Straßenfläche war. Die Bepflanzung im Zentrum hätte Mehrkosten von rund 50.-70.000 Euro verursacht und wäre schon alleine wegen darunter verlaufender Versorgungsleitungen nicht möglich gewesen.

Bericht: Mike Bender

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