Landrat a.D. Karl Eyerkaufer feiert 80. Geburtstag im fernen Beruwala – Kreisspitze übermittelt große Anerkennung und herzliche Glückwünsche

(pm/ea) – Vor knapp 15 Jahren ist er aus der aktiven Politik ausgeschieden, bis dahin stand er unter anderem 18 Jahre lang als Landrat an der Spitze des Main-Kinzig-Kreises. Am 3. März feiert Karl Eyerkaufer nun seinen 80. Geburtstag im fernen Beruwala (Sri Lanka).

Stellvertretend für den Kreisausschuss und weitere Kreisgremien übermitteln Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann die herzlichsten Grüße und besten Wünsche zu diesem besonderen Ehrentag. „Karl Eyerkaufer war nicht nur ein erfolgreicher und sehr beliebter Landrat des Main-Kinzig-Kreises, mich beeindruckt auch sein bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement. Seit seiner Pensionierung ist er in vielfältigen Bereichen unseres Main-Kinzig-Kreises für die Menschen vor Ort tätig. Er engagiert sich beispielsweise für Menschen mit Beeinträchtigungen, setzt sich für soziale Projekte ein und ist im sportlichen und kulturellen Leben unseres Landkreises nach wie vor aktiv“, sagt Thorsten Stolz.

Aber Karl Eyerkaufer schaut auch über den Tellerrand hinaus. „Es ist beeindruckend, mit welcher Leidenschaft er sich für die Menschen in Beruwala engagiert und persönlich vor Ort präsent ist“, würdigt die Kreisspitze diesen Einsatz. Es sei maßgeblich der Überzeugungsarbeit von Karl Eyerkaufer zu verdanken, dass aus der spontanen Hilfe anlässlich der Tsunami-Katastrophe 2004 ein nachhaltiges Aufbauprojekt geworden ist. Dieser Weitblick gilt auch für Eyerkaufers Einsatz für die Stiftung Kinderzukunft.

„Er nutzt seine Kontakte dazu, um etwas zu bewegen, anderen Menschen zu helfen, Gutes zu tun und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, beschreibt der Landrat seine Eindrücke. Karl Eyerkaufer sei eine Persönlichkeit, die andere Menschen zusammenführt und für die gemeinsame Sache begeistert. Solche Mutmacher brauchen wir in der heutigen Zeit mehr denn je, sagt Thorsten Stolz.

Mit seiner Energie und Ausdauer sei Karl Eyerkaufer auch heute ein Vorbild für viele Menschen, erklärt Thorsten Stolz. Halbe Sachen gibt es für den studierten Pädagogen nicht und so ist die Bilanz seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als beispielhaft zu bewerten und ein Aushängeschild auch für den Main-Kinzig-Kreis. Als amtierender Landrat hat er sich vorrangig für die Bereiche Bildung, Ehrenamt Kultur und Sport engagiert und Veranstaltungen wie Kinzigtal total und den Brüder-Grimm-Lauf ins Leben gerufen. Außerdem hat er erfolgreich die Modernisierung der Verwaltung vorangetrieben mit dem Neubau eines zentralen Landratsamtes in Gelnhausen.

Angesichts des enormen Arbeitspensums haben seine langjährigen Wegbegleiter nicht erwartet, dass sich der ehemalige Mittelstreckenläufer nach seinem Ausscheiden aus dem Amt im Sommer 2005 tatsächlich „zur Ruhe setzen“ würde. Zwar hat er sich – wie angekündigt – aus der aktiven Politik verabschiedet, aber er wirkt weiterhin an verantwortlicher Position mit in rund zehn Vereinen, Stiftungen und anderen Gremien. Er ist Vorsitzender der Bürgerstiftung der Sparkasse Hanau, engagiert sich in der Sportstiftung und sitzt an der Spitze des Beirates der Stiftung Kinderzukunft. Ebenso engagiert er sich im Kuratorium der Gelnhäuser Tafel und der Bürgerstiftung Maintal.

„Diese Tätigkeit in den gemeinnützigen Einrichtungen und Verbänden macht mir große Freude und füllt mich auch heute noch aus“, sagt Eyerkaufer, dem das Wohl der Menschen im Main-Kinzig-Kreis sehr am Herzen liegt. Daher sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit, seine Erfahrung und seine Verbindungen in diesem Sinne einzubringen.

Einen besonderen Stellenwert hat für ihn seit der Flutkatastrophe im Dezember 2004 die Hilfsaktion für die betroffene Region Beruwala auf der Insel Sri Lanka, wo er als Vertreter des Main-Kinzig-Kreises die Aufbauarbeit seitdem organisiert und dokumentiert. Dabei bringt er nicht nur seine Erfahrung und seine Zeit zum Wohle der Menschen ein, sondern trägt auch sämtliche Kosten seines persönlichen Engagements. Die treibende Kraft vor Ort ist sein langjähriger Freund Mohamed Irsan. Er hatte auch bereits vor zehn Jahren den runden Geburtstag von Karl Eyerkaufer würdevoll gestaltet. Angesichts der zahlreichen Glückwünsche und der großen Dankbarkeit zeigte sich der ehemalige Landrat berührt von der „großartigen Herzlichkeit der Menschen in Beruwala“.

Anlässlich seines 80. Geburtstages ist Karl Eyerkaufer mit seiner Frau Marion und weiteren Angehörigen und Freunden nun wieder in Beruwala. Dorthin übermittelt die Kreisspitze auch im Namen aller Bürgerinnen und Bürger zwischen Maintal und Sinntal für das neue Lebensjahrzehnt den Wunsch für Gesundheit und weiterhin viel Tat- und Schaffenskraft. „Verbunden mit dem Wunsch, dass er und seine Frau Marion uns allen noch sehr lange erhalten bleiben mögen“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann.

Zur Person

Karl Eyerkaufer wird am 3. März 1940 im bayerischen Landshut geboren. Seine Kindheit steht unter den Eindrücken der Nachkriegszeit. Die Familie bewohnt zusammen ein Zimmer im Haus der Großeltern. 1948 fasst der Vater wieder Fuß in seinem Beruf als Bankdirektor, wird zwei Jahre später in das 70 Kilometer entfernte München versetzt. 1959 stirbt seine Mutter mit 44 Jahren. Ein schwerer Schlag. „Die Wärme und Güte meiner Mutter war ein wichtiger Ausgleich zur Strenge meines Vaters“, erinnert sich Karl Eyerkaufer heute. Wenig später verlässt er gegen den Willen seines Vaters die bayerische Heimat, um in Frankfurt Mathematik und Politik zu studieren. 1963 lernt er als einer der schnellsten Mittelstreckenläufer der Welt auf einem Sportfest in Heidelberg seine heutige Frau Marion Jehn kennen. Ein Jahr darauf beziehen sie ihr Domizil in Maintal-Hochstadt, wo er sich über viele Jahre im örtlichen Fußballclub erfolgreich engagiert.

Als Athlet holt er fünf deutsche Meisterschaften, erstmals 1961 über die 1.500 Meter. Er reist mit der Nationalmannschaft um die Welt und im Studium geht es trotzdem zügig voran. Das Wissen über Kulturen und Weltreligionen betrachtet Karl Eyerkaufer noch heute als wertvoll für seine Arbeit. Mit 28 Jahren beendet er seine sportliche Laufbahn und beginnt seine Tätigkeit als Lehrer an der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Bruchköbel. Als das Angebot kommt, die heutige Albert-Einstein-Schule in Dörnigheim aufzubauen, war Eyerkaufer erst sechs Jahre Lehrer. Weitere vier Jahre später ist er Leiter des Gymnasiums. Trotz aller organisatorischen Aufgaben unterrichtet er am liebsten selbst. Es fällt ihm schwer, diese Tätigkeit aufzugeben, als 1987 die Politik zum Beruf wird. Auch in seinem neuen Amt vertritt er die Maxime: „Der pädagogische Erfolg liegt in der beständigen Wiederholung.“

Schon 1965 tritt Karl Eyerkaufer in die SPD ein. 1968 zieht er in die Gemeindevertretung seines Heimatortes Hochstadt ein, gleichzeitig in den Kreistag des damaligen Kreises Hanau. Er gehört zu den jüngsten Abgeordneten in Hessen. 1969 wählt ihn die SPD-Kreistagsfraktion zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden. 1976, zwei Jahre nach der Gebietsreform, wird er Oppositionsführer im neuen Main-Kinzig-Kreis. Im Jahr 1985 holt die SPD mit Eyerkaufer als Spitzenkandidat – nach zwei vergeblichen Anläufen – mehr Stimmen als die CDU. Das ist der Moment, in dem Karl Eyerkaufer mit ganzem Ehrgeiz Landrat werden will. Zwei Jahre (1987) später ist er es. 1993 gewinnt Karl Eyerkaufer dann die erste Direktwahl eines Landrates in Hessen im ersten Wahlgang. Er wiederholt diesen Sieg 1999 und absolviert somit drei volle Amtszeiten.

Auf dem Foto: Landrat Thorsten Stolz und Karl Eyerkaufer

Foto: PM

Anzeige

Hessischer Frühschoppen im Haus Rosengarten

In hessischer Mundart wurde die Geschichte Hessens erzählt. Dazu gab es landestypische Häppchen und Getränke.

Weiterlesen