„Ich gehe mit zwei weinenden Augen von Erlensee weg“

(ms/ea) – Pfarrer Dieter Wichihowski wird am 1. März in der Ev. Kirche Langendiebach in einem Gottesdienst um 14 Uhr verabschiedet. Im Gespräch mit Erlensee Aktuell erläutert er noch einmal die Beweggründe für seinen Weggang, der auch für ihn vor einem Jahr noch undenkbar schien.

Im November 2002 begann Dieter Wichihowski seinen Dienst in Erlensee, der aufgeteilt war in eine halbe Stelle als Schulpfarrer an der Georg-Büchner Schule und eine halbe Stelle als Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde. Viele Erlenseer – unabhängig ihrer Konfession – bedauern sehr, dass, wie sehr oft zu hören ist, „unser Wichi“ geht.

„Wenn man mich vor einem Jahr gefragt hätte, wie ich mir meine Zukunft vorstelle, dann hätte ich geantwortet, dass ich in einigen Jahren im Alter von 66 Jahren in Erlensee in Rente gehen werde. Dann wäre ich der erste Pfarrer, der in Erlensee-Langendiebach in Rente geht, nach Pfarrer Wilhelm Wibbeling im Jahr 1962. Dies wäre mein aufrichtiger Wunsch gewesen“, so Dieter Wichihowski.

Doch es kam anders: Auf der Frühjahrssynode 2019 wurde beschlossen, dass im Kirchenkreis bis 2023 zwei Pfarrstellen gestrichen würden, so auch die halbe Stelle in Erlensee, und das vier Jahre vor Dieter Wichihowski’s Ruhestand. Es öffnete sich für ihn jedoch zur gleichen Zeit ein anderes Fenster, denn kurz nach der Synode wurde an ihn der Wunsch herangetragen, in Altenstadt in den Ortsteilen Höchst, Oberau und Waldsiedlung drei kleine selbstständige Kirchengemeinden als volle Stelle zu übernehmen, da dort der Pfarrer in Kürze in den Ruhestand gehen würde.

„Da ich in Nidderau wohne, ist für mich dieses Angebot natürlich genau passend, die fehlenden Jahre bis zu meinem Renteneintritt auszufüllen“, so Dieter Wichihowski. Nach der Bewerbung und Vorstellung wurde dies auch von der Landeskirche und der Gemeinde in Altenstadt positiv beschieden. „Es ist eine Chance, die ich nicht ausschlagen konnte“.

Wirft man einen Blick auf die Mitgliederzahlen der Ev. Kirchengemeinde Erlensee, so ist in der Zeit von 2002 bis heute ein Schwund von rund 1000 Gemeindemitgliedern festzustellen. „Dies reicht dann nicht mehr für 2,5 Stellen“, so Dieter Wichihowski, “obwohl die Arbeit natürlich nicht weniger wurde“.

An der Georg-Büchner-Schule wird er seine zwei Abgangsklassen 9 und 10 bis Schuljahresende noch betreuen, auch zugesagte Trauungen wird Dieter Wichihowski selbstverständlich vornehmen. Aber es werden natürlich nicht alle Brücken nach Erlensee abgebrochen, denn er wird auch weiterhin beim DLRG Schwimmtraining mitmachen.

Über Erlensee hat er nur Positives zu berichten: „Toleranz und Offenheit gegenüber Fremden durfte ich erfahren und das prägt die Erlenseer Gesellschaft insgesamt. Man muss auch nicht einem eng vorgegebenen Bild entsprechen. Wichtig ist nur, dass man seine Arbeit macht. Ich gehe mit zwei weinenden Augen, freue mich aber auch gleichzeitig auf die neue Herausforderung, als Einzelkämpfer für die gesamte kirchliche Gemeindearbeit in den drei genannten Ortsteilen von Altenstadt zuständig zu sein“.

Der Abschiedsgottesdienst findet am 1. März um 14 Uhr in der Ev. Kirche Langendiebach statt. Danach besteht die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen persönlich von „unserem Wichi“ zu verabschieden.

Auf dem Foto: Pfarrer Dieter Wichihowski in der Ev. Kirche Langendiebach

Bericht: Markus Sommerfeld, Foto: Mike Bender

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