2019 drittwärmstes Jahr an der Wetterstation Erlensee

(ms/ea) – Mit 12,0 °C war das Jahr 2019 nach 2018 (12,5 °C) und 2014 (12,2 °C) das drittwärmste Jahr an der Wetterstation Erlensee seit Messbeginn 1985 und damit um 2,3 °C gegenüber dem Klimamittel zu warm.

Die Niederschlagssumme von 632 l/m² erreichte 96 % des Solls.

Am 25. Juli wurde mit der Tageshöchsttemperatur von 39,2 °C ein neuer Rekord in Erlensee aufgestellt. Die tiefste Temperatur des Jahres wurde am 22. Januar mit minus 9,6 °C registriert.

Insgesamt traten 27 Tage mit einer Höchsttemperatur von 30 °C oder höher auf (im Jahr 2018 waren es 42). Frosttage gab es 46.

Der 20. Mai war mit der Tagessumme von 26 l/m² der niederschlagsreichste Tag des Jahres 2019.

Erlensee blieb 2019 von nennenswerten Unwetterereignissen verschont.

Im Deutschland-Überblick vermeldet der Deutsche Wetterdienst das drittwärmste Jahr seit 1881

Wie bereits die meisten der vorangegangenen Jahre, so verlief auch 2019 in Deutschland wieder zu trocken, mit mehr Sonnenschein als üblich und vor allem deutlich zu warm. Es war sogar das drittwärmste Jahr seit dem Beginn von regelmäßigen Messungen 1881. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

2019 begann mit einem niederschlagsreichen Januar. Wolken stauten sich an den Nordrändern der Berge und führten dort zu lange nicht erlebten Schneemassen. Der Februar zeigte sich dagegen als sonnenscheinreichster Monat seit Messbeginn und mit sehr hohen Temperaturen bereits richtig frühlingshaft. Im März fegte eine ganze Reihe von schweren Stürmen über das Land, bevor der April mit trockenem und häufig sehr warmem Wetter schon einen Vorgeschmack auf den Sommer brachte. Völlig anders der Mai: Nach 13 zu warmen Monaten hintereinander verlief er sehr kühl und nass. Doch folgte der wärmste und sonnigste Juni seit Messbeginn. Dies war der Auftakt eines weiteren erheblich zu trockenen und extrem heißen Sommers, der alle vorangegangenen noch an Hitze übertraf. Flüsse trockneten aus und auch die Wälder litten unter der großen Trockenheit. Im September begann eine Periode mit mehr Niederschlag, die mit kurzen Unterbrechungen bis Weihnachten anhielt und die Dürre allmählich beendete.

Der Temperaturdurchschnitt lag im Jahr 2019 mit 10,2 Grad Celsius (°C) um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,3 Grad. Damit gehört 2019 neben 2018 mit 10,5 °C und 2014 mit 10,3 °C zu den drei wärmsten Jahren seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen 1881. Großen Anteil daran hatten elf zu warme Monate, sowie die extreme Hitze Ende Juli, als die Temperatur an 23 Messstellen auf 40,0 °C oder darüber kletterte. Am höchsten stieg die Temperatur dabei am 25. Juli in Lingen im Emsland mit dem neuen deutschen Rekord von 42,6 °C. Den kältesten Wert meldete Deutschneudorf-Brüderwiese am 21. Januar mit -18,6 °C.

Mit rund 730 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte 2019 nur 93 Prozent des Solls von 789 l/m². Der wenigste Niederschlag fiel vom Thüringer Becken bis zur Leipziger Tieflandsbucht, wo lokal nur etwa 350 l/m² zustande kamen. Den meisten Regen und Schnee erhielt das Allgäu mit bis zu 2450 l/m². Die größte Tagessumme meldete Kreuth-Glashütte bei Bad Tölz am 28. Juli mit 138,9 l/m², die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel Anger-Stoißberg bei Bad Reichenhall am 13. Januar mit 240 cm.

Mit etwa 1800 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 1544 Stunden um 18 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne am Hochrhein mit rund 2120 Stunden, am wenigsten im Norden und im Sauerland mit örtlich unter 1500 Stunden.

Rückblick für Hessen:

Hessen war mit 10,1 °C (8,2 °C) ein vergleichsweise kühles Bundesland. Die Niederschlagsmenge lag bei rund 730 l/m² (793 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei gut 1765 Stunden (1459 Stunden). Am 4. März warfen die Sturmböen des Tiefs „Bennet“ bei Heusenstamm einen Baum um, der eine Joggerin schwer verletzte. Schwere Gewitter und Dauerregen suchten Ende der zweiten Maidekade vor allem Osthessen heim. Am 19. Mai fielen in Lieblos, nordöstlich von Hanau, Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle. Diese lagen noch Stunden später auf den Wiesen. Schotten im Vogelsberg meldete am 20. Mai eine Tagessumme von 91 l/m², Hessisch-Lichtenau in Nordhessen und Schlüchtern im Südosten sogar jeweils 95 l/m². Der Juni erreichte mit 306 Stunden in Hessen einen neuen Sonnenscheinrekord. Am 12. Juli entstanden während eines Tornados der Stärke F1, das sind 117 bis 180 km/h, bei Wetzlar-Naunheim größere Schäden. Die Temperatur erreichte am 25. Juli in Frankfurt-Westend mit 40,2 °C einen neuen hessischen Rekord. Ein schweres Gewitter sorgte am späten Nachmittag des 18. August von Mörfelden-Walldorf über Langen bis nach Seligenstadt für katastrophale Schäden: Hagel zerschlug Dachfenster und verbeulte Autos, Orkanböen ließen in manchen Waldgebieten keinen einzigen Baum mehr stehen.

Erläuterung zur Grafik: Tagesmitteltemperaturen und Tagesniederschlagssummen

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

 

 

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