Leserbrief zum „Schwarzbuch der Erlenseer Absurditäten“

Hardy Däumer widmet einen Großteil seines Leserbriefs „Schwarzbuch der Erlenseer Absurditäten“ den „Wasserbüffeln in Bronze“.

Schnell mal einen Fehler machen; wenn Politiker sich nicht die nötige Zeit nehmen.

Kennen Sie Andy? Andy Scheuer – den Typus von Politiker, der unter Zeitdruck die tollsten Dinge machen kann. Z.B. mal eben schnell ganz viele Millionen Steuergeld in den Sand setzen, höchst undurchsichtig, völlig belehrungsresistent und im Zweifel immer Andere für eigene Fehler verantwortlich machend.

Aber diese unglückliche Kombination aus scheinbarem Zeitdruck und falsch agierenden Politikern gibt es nicht nur da oben. Sowas findet man auch weiter unten – ganz nah.

Das „Schwarzbuch der Erlenseer Absurditäten“ listet da ja auch so Einiges:

Da will man den schnellen Euro mit dem Kernstück des neuen Fliegerhorst-Gewerbegebietes mit dem ach so glaubwürdigen Investor machen – und schaut dann nachher in die Röhre. Da wäre für die Stadt wohl mehr drin gewesen!

Oder der Zeitdruck mit der Anmietung der 700 qm für ein tolles, großes Museum im Fliegerhorst-Tower. Schnell Expertisen und Gutachten einholen, Reisen zu vergleichbar weltbekannten Museen in Berlin getätigt, dies und das. Letztlich wohl mehr als zweihunderttausend Euro. Einfach mal so in den Sand gesetzt!

Ach ja, Sand und Setzen. Da baut man einen Bienenwall. Schnell mal zwischen Neubürger und Bienchen gesetzt. Jetzt sind die Bienchen bald weg, der Wall aber ist noch da. Obwohl, vielleicht nicht ganz so schlimm. Den haben ja auch noch andere mitbebezahlt.

Tja und jetzt der letzte Eintrag für dieses Jahr ins Schwarzbuch. Ein Kunstwerk „Wasserbüffel im Bassin“– aber bitte schnell, ganz schnell. Ein Geschenk an sich selbst zum Fünfzigsten. Ja richtig: „Rindviecher aus Bronze im Stadtbrunnen“. Schnell, schnell, bevor dann irgendwann der Rathausumbau anfängt. Gleiches Schema wie oben – überhastet, undurchsichtig, uneinsichtig und unbelehrbar.

Ach so … ja… alles gespendet ….keine Extrakosten für die Stadt. Ja, so wird es wohl kommen! Aber warum so überhastet? Steigen die Bronzepreise oder geht’s mit Bulle 007 zum Metzger und er kann nicht mehr Modell stehen? Und wenn die Objekte doch schon eigenständig bezahlt werden, könnten dann die Rindviecher – also die Skulpturen – nicht einfach vorm Rathaus stehen? Vier Beine werden sie doch wohl haben – bei aller künstlerischen Freiheit.

Das hätte dann auch den Vorteil, dass sie zum Zeitpunkt der Rathaussanierung verschoben werden könnten. Vielleich sogar auf Wanderausstellung gehen. So nach dem Motto „Zwei Rindviecher in der großen Stadt“, um dann letztlich ihren Standort im Weidegebiet zu finden, dort wo einst Bulle 007 graste, der zu dem Zeitpunkt wohl schon den Weg durch den Fleischwolf gegangen ist und auf manchem Erlenseer Grill lag.

Nun aber Schluss mit Satire und konkret gefragt, Herr Bürgermeister:

– Wer hat das wann initiiert?
– Wer hatte und hat da eigentlich ein Interesse dran?
– Wer hat wem Spendengelder in welcher Höhe dafür gegen?
– Wer hat das künstlerische Gesamtkonzept erstellt? Wer weiß wie es aussehen und wirken wird?
– Wer beauftragt oder gar beauftragte Künstler und Andere aus Mitteln, die doch wohl erst im Haushalt 2020 zur Verfügung stehen?
– Letztlich aber die zentrale Frage: „W A R U M S O W A S U N D J E T Z T ?“

So, bitte jetzt keine Autorenschellte oder Seitenhiebe und nicht nachprüfbare Unterstellungen gegen politisch Andersdenkende. Nur einfach klare Aussagen und Belege. Keine weitere Weihnachtsgeschichte!

Frohes Fest

Hardy Däumer
Erlensee

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