„Trockenheit und Baumsterben“: SPD-Landtagsabgeordneter Christoph Degen bei Praxistag im Wald

(pm/ea) – Beim kürzlich stattgefundenen Praxistag der SPD-Landtagsfraktion ging es für den SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Degen in den Wald. Einen Tag begleitete er Revierförster Hans-Holger Rittershauß bei seiner Arbeit, um sich über den aktuellen Zustand der Wälder im Revierbezirk, zu dem Erlensee, Langenselbold, Hasselroth, Ronneburg und Rodenbach gehören, zu informieren.

„Dass die beiden vergangenen Dürresommer den Wald in Mitleidenschaft gezogen haben, war mir zwar bewusst, wie schlecht es um eine Vielzahl von Bäumen tatsächlich steht, ist für einen Laien aber nur schwer zu erkennen“, so Degen, der sich mit Rittershauß zunächst am Wald in Erlensee traf. Wie er erfuhr, wird dort etwa Hälfte des Altbuchenbestandes absterben. Dabei gilt die Buche als ein sehr robuster Baum. „Die Bäume sind durch den Wassermangel geschwächt, wodurch sich der natürliche Pilzbefall überproportional vermehren kann. Letztendlich können diese Bäume dann bestenfalls noch als Brennholz verwertet werden“, wie der Revierförster erklärte. „Das gestörte Waldklima macht eine klimaresistente Waldumbildung notwendig. Doch die Wiederaufforstung stellt eine große Herausforderung dar. Es gibt nicht die eine Wunderbaumart und auch nicht überall gedeihen alle Baumarten gleich“, so Degen. „Daher muss bei der Aufforstung und Pflege des Waldes viel intensiver hingeschaut werden, wie der Wald reagiert. Dafür brauchen wir in Hessen ausreichend ortskundiges Fachpersonal in der Fläche und für die Forschung.“

In seinem Revier bewirtschaftet Rittershauß 1500 Hektar Wald. Sind absterbende oder kranke Bäume erkannt, werden sie meist gefällt und sofern sie noch nutzbar sind zum Verkauf aufbereitet. Anschließend steht eine Neubepflanzung an, die oftmals sehr aufwendig und teuer ist, denn auch die jungen Bäume brauchen Licht und Platz zum Gedeihen. Ein großes Thema, das Rittershauß und andere Förster derzeit nur schlecht schlafen lässt, ist die Gewährleistung der Verkehrssicherheit vor herabbrechenden Ästen aus den Kronen geschädigter Bäume, vor allem an Straßen und Waldwegen. Das ist im Moment kaum zu leisten, da es zahlreiche Probleme gibt, die Kapazitäten, um diese auszumachen und zu beseitigen, sind jedoch begrenzt.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von HessenForst und die Revierförster nehmen eine Vielzahl von Aufgaben wahr. Ihnen gilt ein großer Dank für den Einsatz zum Erhalt unserer Wälder“, sagte Degen. „Die Waldwirtschaft der Zukunft steht derzeit vor vielen Fragen: Wo wachsen welche Bäume, welche Mischung macht Sinn, wie Pflegen wir die Mischwälder, sind nur einige davon.“ Er sprach sich daher für einen gesamtgesellschaftlichen Pakt für den Wald mit allen Beteiligten aus, damit die große Herausforderung der Zukunft auch gemeistert werden könne.

Im Rahmen der Praxistage besuchen die SPD-Abgeordneten regelmäßig Betriebe und Institutionen, um einen direkten Einblick in deren Arbeitsalltag zu bekommen. So absolvierte Degen schon Nachtschichten auf Streife mit der Polizei, in einer Bäckerei, im Altenzentrum oder tagsüber beispielsweise in der Kindertagesstätte oder im Kiosk an der Ecke.

Auf dem Foto: Welche Anzeichen für Pilzbefall es gibt, zeigte Revierförster Rittershauß dem SPD-Landtagsabgeordneten Degen beim Praxistag im Wald

Foto: PM

 

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