Reha-Sport-Legende Hubert Bretz übergibt Gruppenstab an Nachfolger

(pm/ea) – Fast jeder kennt Hubert Bretz im Seniorensport- und Förderverein e.V. Bruchköbel (Sespo). Die meisten erlebten ihn als Übungsleiter, seine Dienstag-Gruppe ist die älteste im Verein. Aber Hubert Bretz ist auch noch in anderen Vereinen tätig. Dabei darf man nicht vergessen, dass er bereits 93 Jahre alt und somit Deutschlands ältester noch aktiver Reha-Übungsleiter ist.

Der gebürtige Pfälzer erlebte den 2. Weltkrieg und leidet noch heute unter den Folgen seiner Verletzung, die ihm eine Granate zufügte. Im Lazarett kam er dann erstmals mit dem Versehrtensport in Kontakt. Hier schwor er sich, dass er – der immer sportlich war – „Wenn ich das überlebe, will ich Gott danken und mein Leben lang anderen Kranken und Versehrten helfen!“ Zum Ende seiner Zeit im Lazarett gab ihm der Arzt mit auf den Weg: „Ob du je wieder auf die Beine kommst, hängt ganz alleine von dir ab“. Obwohl er die schwere Kriegsverletzung hatte, humpelte Hubert Bretz mit eisernem Willen auf einer selbstgebauten Krücke heim zu seinen Eltern nach Höhr-Grenzhausen. Trotz verlorenem rechten Auge und den Verletzungen durch Granatsplitter kämpfte er sich zurück ins Leben, studierte in Friedberg und kam danach nach Hanau. Er heiratete, gründete eine Familie und arbeitete als Ingenieur bei Heraeus.

Seinen Schwur vergisst er niemals. Er engagiert sich früh beim Verein für Sport und Gesundheit in Hanau (VSG) als Übungsleiter. So kam auch der Kontakt zum Sespo Bruchköbel zustande, wo er auch Pionierarbeit leistete. Er leitete zum Herzsport an ebenso wie in Reha- und reinen Gymnastikgruppen.

Sein Engagement brachte ihm viele Auszeichnungen, von denen hier exemplarisch nur der August-Schärttner-Preis und das Bundesverdienstkreuz erwähnt seien.

„Egal welche Behinderung du hast, glaub an dich selbst und bleib in Bewegung“ sagt er und plädiert gleichzeitig für den Gruppensport. „Neben dem Sport hat man dort auch die Möglichkeit sich auszutauschen. Dies ist gerade im Alter wichtig. In der Gemeinschaft ist vieles leichter.“

Deshalb war Hubert Bretz in früheren Jahren fast täglich unterwegs, um mit seinen Gruppen Sport zu machen. Von montags bis donnerstags hatte er täglich Reha-Sportgruppen in Hanau, Bruchköbel, Maintal, Seligenstadt und Rodenbach zu leiten. Und freitags ging es dann ins Hanauer Wohnstift und in die Steinheimer Mainterassen, um dort mit deren Bewohnern Sitzsport zu praktizieren.

Sollte jemals jemand hinterfragen, ob der Sport mit ihm hilfreich war, dann wird man nur Gutes hören. Negatives über seine Arbeit? Gibt es nicht! Vielmehr wurde er gelobt, dass seine Gymnastik weitergeholfen hat, denn oftmals wurden dadurch die Schmerzen gelindert. Sein Engagement verhalf, die Lebensqualität fast aller zu steigern. Im Sespo gibt es Mitglieder, die an mehreren Tagen in der Woche bei Hubert Bretz Gymnastik betrieben haben und es tat ihnen gut, denn er hat ihnen gesundheitlich geholfen.

Daneben hatte er immer ein offenes Ohr für die großen und kleinen Sorgen seiner Gruppenmitglieder.

Jetzt – im stolzen Alter von 93 Jahren – übergibt er der Gruppenstab an seine Nachfolger. „Aber, sollte es mal eng sein“, sagt er, „dann ruft mich an, ich übernehme die Vertretung“. Er war sein Leben lang dem Sport verbunden und wird es auch weiterhin bleiben, auch wenn Hubert Bretz nun etwas kürzer tritt.

Auf dem Foto: Hubert Bretz wird mit einem Präsentkorb vom Vorsitzenden Wolfgang Richter verabschiedet

Foto: PM

⇒www.bruchkoebel-aktuell.de

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