Neue Ausstellung im Rathaus zu den Themen Talent und Autismus

(pm/ea) – Zwei sehr unterschiedliche Künstlerinnen stellen derzeit ihre Werke im Erlenseer Rathaus aus. Die Erlenseerin Renate Viel und die aus Nidderau stammende Evelyne Jenkin haben in und mit ihren Werken ihre ganz persönlichen Erfahrungen verarbeitet.

Einem Publikum von rund 40 Besuchern wurden sie am Donnerstag während der Vernissage von Bürgermeister Stefan Erb vorgestellt.

Die Malerin Renate Viel aus Erlensee präsentiert ihre Werke unter dem Titel „Quer-Beet“ in chronologischer Abfolge von Anfang ihrer Schaffenszeit im Jahr 2000 bis heute. Darin möchte die Rentnerin zeigen, dass es möglich ist, mit Begeisterung und Ehrgeiz viel Schönes zu schaffen. In mehreren Kursen und sogar in einem Fernstudium habe sie ihre Fähigkeiten innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte weiterentwickelt. Begonnen habe das alles in einer Reha-Einrichtung, wo sie die Freude am Malen für sich entdeckte und weiter ausbaute. Ihre Eindrücke von Landschaften, Tiere und Stilleben sind in ihren Aquarellmalereien zu sehen. „Ich wünschte, mein Kunstlehrer könnte das heute sehen, denn der hat in der Schulzeit nicht an mein Talent geglaubt“, sagt die Künstlerin.

In „Eigenwelten“ – so der Titel ihrer Wanderausstellung – sendet Evelyne Jenkin sehr gesellschaftskritische Botschaften aus. Ihre großformatigen Collagen ziehen im Rathaus-Foyer das Auge der Betrachter auf sich. Überschriften wie „Du kannst mir Brücken bauen“ oder „Ach, das ist ja schrecklich mit dem Autismus, du Arme“ und Schnipsel aus Medikamenten-Beipackzetteln setzt sie sich bei ihrer Arbeit mit der differenzierten Problematik des Autismus auseinander. Die Nidderauerin, die hauptberuflich als Grafik-Designerin im Hessischen Rundfunk arbeitet, hat als Mutter eines Kindes im Autismus-Sektor ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit den damit verbundenen Vorurteilen und Ausgrenzungen im Alltag verarbeitet.


Im feierlichen Rahmen der Vernissage nahm auch Kai Goll die Gelegenheit wahr, die „Selbsthilfegruppe Eltern autistischer Schulkinder“ als deren Sprecher kurz vorzustellen. Rund 10 Mitglieder treffen sich regelmäßig zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch. „Autisten nehmen unsere Welt anders wahr“, erklärte er.

Die Werke der Künstlerinnen sind bis 15. November im Rathaus Erlensee zu sehen.

Auf dem Titelfoto: Bürgermeister Stefan Erb, Künstlerin Renate Viel, Kai Goll (Selbsthilfe Gruppe Eltern autistischer
Schulkinder) und die Grafik-Designerin und Künstlerin Evelyne Jenkin

Fotos: PM

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