Leserbrief: „Aus dem Leben eines jungen Baumes in Erlensee“

In einem Leserbrief schreibt Marina Hampel aus der Sicht eines jungen Baumes.


Mit letzter Kraft möchte ich mich heute an die Öffentlichkeit wenden. Zuerst muss ich mich wohl einmal vorstellen: Ich bin ein kleiner, junger Baum, der seit ca. 1,5 Jahren in Erlensee lebt.

Eigentlich dachte ich mir, als ich meinen neuen Standort damals sah, dass ich es nicht hätte besser treffen können. Ich wurde vom Bauhof-Team direkt vor die Einfahrt des städtischen Bauhofes in Erlensee gepflanzt.

Super, jeden Tag fahren an mir die Bauhof-Fahrzeuge vorbei…..da ist bestimmt mal jemand dabei, der mir etwas Wasser gibt. Leider habe ich mich getäuscht. Nix, kein Wasser weit und breit.

Ich bin wirklich ein Kämpfer, aber langsam geht mir die Kraft aus.

Vor ein paar Wochen dann kamen dann doch Menschen und haben irgendetwas an meinem Standort befestigt. Prima, dachte ich, endlich Wasser. Fehlanzeige – jetzt werde ich noch als Plakatbefestigung benutzt, aber kein Schluck Wasser.


Seit letzter Woche , als ich gar nicht mehr damit gerechnet habe und meine Blätter schon alle verwelkt waren, kam eine Anwohnerin und hat meine Erde um meinen Stamm gelockert, mich etwas vom Unkraut befreit und mir ENDLICH Wasser gebracht.

Ob ich es noch schaffe, keine Ahnung…aber ich versuche es.

Marina Hampel, Erlensee

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder, die ebenfalls darüber entscheiden, ob diese auch auf der Facebookseite von Erlensee Aktuell veröffentlicht werden sollen. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

 

 

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