Verkehrsunfallstatistik 2018 des Polizeipräsidiums Südosthessen: Zahl der Verletzten rückläufig

(pm/ea) – „Die Zahl der polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle, die sich im Jahr 2018 auf den Straßen in der Region ereignet haben, ist im Vergleich mit dem Vorjahr nahezu konstant“, teilten Polizeipräsident Roland Ullmann und der Leiter der Abteilung Einsatz, Claus Spinnler, anlässlich der Vorstellung der aktuellen Verkehrsunfallstatistik mit.

Die Schwerpunkte der Sicherheitsarbeit liegt bei Senioren und der Ablenkung der Verkehrsteilnehmer, zum Beispiel durch Handybenutzung.

Die Polizeistatistik für Stadt und Kreis Offenbach und den gesamten Main-Kinzig-Kreis weist gegenüber dem Vorjahr (14.244) mit 14.411 Unfällen ein leichtes Plus von 1,1 Prozentpunkten (+ 167) aus. In 80 Prozent der Fälle blieb es bei Blechschäden; es waren 11.593 Sachschadenunfälle (Vorjahr: 11.410).

Erfreulich: Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ging um 16 sogar leicht zurück (2.818 Unfälle). Zudem sank die Zahl der insgesamt bei Verkehrsunfällen verletzten Personen auf 3.698 Personen (- 116 im Vergleich zu 2017). In mehr als acht von zehn Fällen konnten die Beteiligten bereits nach kurzer Behandlung wieder nach Hause entlassen werden.

„Zur Realität gehört leider auch, dass in unserem Dienstgebiet 25 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren“, so Polizeipräsident Ullmann. „Die Verhinderung von Unfällen mit solch schweren Folgen hat für uns höchste Priorität, denn in den letzten fünf Jahren verstarben 123 Menschen auf unseren Straßen.“

Rückläufig ist hingegen die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens eine Person schwere Verletzungen erlitt, sie sank um 34 auf 473 Unfälle (- 6,71%); die Gesamtzahl der Schwerverletzten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 41 auf 549. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die registrierten Verkehrsunfälle entstand, betrug im Berichtsjahr 290 Millionen Euro.

Geschwindigkeitsunfälle

Eine positive Bilanz zog Claus Spinnler bei den Geschwindigkeitsunfällen: Hier haben sich die Unfallzahlen um 115 im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Insgesamt haben wir 1.135 Verkehrsunfälle aufgenommen, deren Ursache nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit war. Auch die Zahl der Verletzten bei solchen Unfällen ging um 20 zurück und liegt nun bei 322.

„Im Berichtsjahr wurden 520 Personen und damit 63 weniger Verkehrsteilnehmer verletzt, allerdings verstarben 12 Menschen“, sagte Spinnler weiter und fügte an: „überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptursachen für schwere Unfälle. Jedem sollte bewusst sein, dass innerhalb weniger Sekunden alles vorbei sein kann.“

„Die aktuellen Unfallzahlen belegen sehr deutlich, dass die Geschwindigkeitsmessungen auf den Straßen in unserer Region unverzichtbar sind“, so der Leitende Polizeidirektor. „Autofahrer müssen auch in diesem Jahr mit Kontrollen der Polizei rechnen“. Durchschnittlich zweimal täglich wird mobil gemessen; zudem wird der Spezial-Messanhänger an wechselnden Orten aufgestellt. Die Zahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren stieg von 25.477 auf 39.177 deutlich an und bedeutet ein Plus 54 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (446) drohte nur 394 Fahrern ein Fahrverbot.

Ebenfalls in Sachen Verkehrssicherheit waren die „Provida“-Teams der Polizeiautobahnstation Langenselbold unterwegs. Sie erstatteten 1.122 Anzeigen, davon 540 wegen Geschwindigkeits-, 162 wegen Abstands- und 79 wegen Überholverbotsverstößen (2017: ebenfalls 1.122 und insgesamt 781 der oben genannten Verstöße).

„Am Mittwoch haben wir zwischen 6 und 22 Uhr wieder an dem europaweiten Speed-Marathon teilgenommen. Für Hanau und den Main-Kinzig-Kreis hatten wir 13 und für Stadt und Kreis Offenbach 15 Messstellen eingerichtet. Des Weiteren waren jeweils ein Provida-Team und der Geschwindigkeitsmessanhänger im Einsatz“, sagte Claus Spinnler und ergänzte: „Der Großteil der Verkehrsteilnehmer hatte sich auf den Tag eingestellt und hielt sich an die Tempolimits.“

Ullmann und Spinnler appellieren an die Autofahrenden, stets ihre Geschwindigkeit den Straßen-und Sichtverhältnissen anzupassen, auf den Sicherheitsabstand zu achten, riskante Fahrmanöver zu vermeiden und sich rücksichtsvoll und vorausschauend im Straßenverkehr zu verhalten.

Verkehrsunfallfluchten

Die Statistik weist für das Jahr 2018 einen leichten Anstieg bei den Verkehrsunfallfluchten um 131 auf nunmehr 5.807 aus (2017: 5.676) Bei gut 40 Prozent der 14.411 Verkehrsunfälle im Jahr 2018 hat sich ein Beteiligter unerlaubt von der Unfallstelle entfernt. Erfreulich: Die Polizei konnte allerdings auch rund 40 Prozent der Fälle aufklären.Die Beamten der Unfallfluchtgruppe, die immer dann ermitteln, wenn Personen- oder Sachschaden (über 2.000 Euro) entstanden, konnten 1.197 und damit 44,53 Prozent der Unfallfluchten aufklären (2017 waren es 1.167 und gut 42 Prozent). Die Unfallfluchtermittler klärten zudem jeden zweiten Unfall, bei denen sich ein Beteiligter trotz verletzter Personen unberechtigt entfernt hatte.

„Ein Unfall ist für die Beteiligten meist ein einschneidendes Erlebnis und erfordert ein besonnenes und umsichtiges Verhalten“, sagte Polizeipräsident Roland Ullmann und ergänzte: „Die ersten Maßnahmen sind Anhalten, Absichern, Verletzten helfen, Straße bei geringem Schaden räumen, Personalien austauschen und die Polizei verständigen.“

Unfallbeteiligte haben nach Aussage von Claus Spinnler eine Warte- und Benachrichtigungspflicht, auch bei scheinbaren Bagatellschäden. Unfallflucht ist keine Kleinigkeit, sondern eine Straftat, bei der die Polizei Ermittlungen einleiten muss.

„Daran ändert sich auch nichts, sollten sich die Beteiligten am Ende einig werden“, so Spinnler weiter. Die Aufklärungsquote liegt bei fast 45 Prozent, das heißt, die Wahrscheinlichkeit, nach einer Verkehrsunfallflucht von der Polizei ermittelt zu werden, ist hoch.

Bei einer Verurteilung müssen die Beschuldigten mit der Entziehung der Fahrerlaubnis, mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen und mit Punkten im Verkehrszentralregister rechnen.

Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Drogen

Polizeipräsident Roland Ullmann sagte: „Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter zuvor Alkohol oder Drogen konsumiert hatte, sank von 534 im Jahr 2017 um 31 auf 503 im vergangenen Jahr. Erneut wurde bei jedem dritten Unfall eine Person verletzt. Zwei Menschen starben 2018 auf unseren Straßen“.

Bei 180 (2017: 183) Unfällen erlitten 254 (2017: 257) Beteiligte Verletzungen; 54 wurden schwer und 198 leicht verletzt. Im Jahr 2017 waren es 63 schwer und 191 leicht verletzte Personen; zudem waren drei Unfalltote zu beklagen.

Den größten Anteil hatten auch im Jahr 2018 die Alkoholunfälle: Von den 410 Unfällen wurden bei 146 insgesamt 195 Personen verletzt. Ein Mensch starb, 34 Personen erlitten schwere und 160 leichte Verletzungen.

Von den 48 Unfällen unter Drogeneinfluss kamen bei 17 Unfällen insgesamt 33 Verkehrsteilnehmer zu Schaden; kein Mensch starb. Allerdings erlitten zehn Menschen schwere und 23 leichte Verletzungen.

Darüber hinaus ereigneten sich 45 Verkehrsunfälle, bei denen ein Beteiligter sowohl Alkohol als auch Drogen intus hatte; eine Person verstarb. Bei 17 Unfällen wurden 26 Menschen verletzt – zehn von ihnen schwer.

„Im Jahr 2018 leiteten die Beamtinnen und Beamten bei gezielten Verkehrskontrollen gegen 2.075 Verkehrsteilnehmer, die offensichtlich Alkohol, Drogen oder beides konsumiert hatten, die entsprechenden Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und stellten etliche Führerscheine sicher“, betonte Spinnler.

920 Personen waren unter Alkohol- und 1.041 unter Drogeneinfluss unterwegs; 114 Kontrollierte hatten offensichtlich beides intus.

Junge Fahrer

Zur Gruppe „Junge Fahrer“ zählen Frauen und Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Auf den Straßen des Polizeipräsidiums Südosthessen waren die „Jungen Fahrer“ an 2.654 Unfällen beteiligt (2017: 2.648); dies entspricht einem Anteil von 18,41 (2017: 18,59) Prozent an der Gesamtunfallzahl. Ein Mensch starb, 63 wurden schwer und 496 leicht verletzt (2017: zwei Tote, 69 Schwer- und 494 Leichtverletzte). Die Verursacherquote der jungen Fahrer sank seit dem Jahr 2013 und erreichte in 2017 den bislang niedrigsten Stand der letzten fünf Jahre. Einen weiteren leichten Rückgang von 54 auf nunmehr 53,12 Prozent weist die Unfallstatistik im Jahr 2018 auf; von den 2.654 Verkehrsunfällen verschuldeten die 18- bis 24-Jährigen 1.410.

Pedelec-Unfälle

Pedelecs sind rechtlich gesehen Fahrräder und werden im Volksmund Elektrofahrrad genannt, wobei der Zusatzmotor nur läuft, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Ab 25 Stundenkilometern schaltet der elektrische Motor automatisch ab. Die Zahl der Unfälle mit Pedelecs ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. „Pedelecs erfreuen sich offensichtlich weiterhin großer Beliebtheit“, sagte Ullmann und ergänzte: „Bedauerlicherweise verzeichnen wir im Berichtsjahr einen erneuten Anstieg der Unfälle um acht auf nunmehr 37. Dabei erlitten acht Personen schwere und 24 leichte Verletzungen. Unter den 32 Verunglückten waren 13 Personen über 65 Jahre alt. “

Im Jahr 2017 waren es sieben Schwer- und 19 Leichtverletzte; 12 Pedelec-Radler waren über 65 Jahre alt.

Der Behördenleiter fügte an: „Wichtig ist, dass die Pedelec-Radler die Verkehrsregeln beachten. Allein sechs Unfälle ereigneten sich aufgrund der falschen Fahrbahnbenutzung. Damit ist unter anderem das Fahren auf dem Gehweg oder entgegen der Einbahnstraße gemeint. Darüber hinaus raten wir, einen Helm und geeignete Kleidung zu tragen.“

Motorradunfälle

Erneut gab es eine leichte positive Entwicklung bei den Motorradunfällen (über 125 Kubikzentimeter); so ereigneten sich 190 Unfälle mit Kradfahrern im Jahr 2018 und damit sieben weniger als im Vorjahr.

Zwei Kradfahrer verloren bedauerlicher Weise ihr Leben (Vorjahr: sieben), 53 erlitten schwere (Vorjahr: 52) und 91 leichte Verletzungen (Vorjahr: 100).

Die Ursache „Geschwindigkeit“ spielte hierbei – wie in den vergangenen Jahren – die Hauptrolle. „Am Sonntag, dem 28. April beteiligt sich das Polizeipräsidium Südosthessen wieder an der Veranstaltung Anlassen der Motoren in Gründau. Zudem dürfen sich die Biker auf gezielte Krad-Kontrollen, die landesweit zwischen dem 8. und 22. April stattfinden, einstellen.“ sagte Spinnler.

Wildunfälle

Bei den Wildunfällen weist die Statistik gegenüber dem Jahr 2017 mit 1.255 Verkehrsunfällen und dem Höchststand der letzten fünf Jahre endlich wieder einen Rückgang um 80 (- 6,37%) auf 1.175 im Berichtsjahr aus.

Nach derzeitigen Erkenntnissen dürften der heiße Sommer und ein Rückgang der Population Ursache dafür sein.

Wie in den Vorjahren verstarb bei den Zusammenstößen mit Wildtieren kein Mensch; vier wurden schwer verletzt (Vorjahr: neun) und 16 Beteiligte erlitten leichte Blessuren (Vorjahr: dito).

Weniger Wildunfälle verzeichnete das Polizeipräsidium Südosthessen sowohl in Stadt und Kreis Offenbach als auch im Main-Kinzig-Kreis und auf den Autobahnen. Im Bereich der Polizeidirektion Offenbach sanken die Wildunfälle von 398 in 2017 um 63 auf 335. An den geschwindigkeitsüberwachten Wildhäufungsstellen waren die Unfallzahlen größtenteils rückläufig. Im Bereich der Polizeidirektion Main-Kinzig ist die Zahl der Zusammenstöße mit Wildtieren leicht um sechs von 639 im Jahr 2017 auf nunmehr 633 im Jahr 2018 gesunken. Bei 11 Wildunfällen verunglückten 13 Menschen; elf erlitten leichte Blessuren, weitere zwei schwere Verletzungen. (12/14/sieben leichte, sieben schwere Verletzungen.

Auf den Autobahnen und Schnellstraßen im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen sank ebenfalls die Anzahl von 219 um 12 auf 207 Wildunfälle im Berichtsjahr. Drei Personen erlitten leichte Blessuren.

 

 

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