Wenn der „Enkel“ plötzlich anruft

(pm/ea) – Eigentlich sind ältere Menschen bedingt durch ihre Lebenserfahrung weniger durch Verbrechen gefährdet, als jüngere. Sie sind oft besonders vorsichtig und sicherheitsbewußt. Je höher jedoch das Alter wird, Mobilität und Reaktionsfähigkeit abnehmen, umso größer ist die Gefahr, dass diese Menschen Opfer von gezielt operierenden Trickdieben werden und oft ihres kompletten Vermögens beraubt werden.

Ein Beispiel: Bei der älteren Dame ruft ein junger Herr an und gibst sich als der auswärts wohnende Enkel aus, der Oma schon sehr lange nicht gesehen hat. Er bittet sie um Geld, da er sich kein neues Auto leisten kann. Er schickt seine Freundin vorbei, um das Geld zu holen. Oma kann natürlich nicht „nein“ sagen.

Oder Vorkommnisse, welche gerade zur Zeit an der Tagesordnung sind und sogar auf der KatWarnApp Alarm auslösten: Personen, die sich als „Polizei“ ausgeben (auf dem Telefon kann man sogar die Notrufnummer 110 erkennen) und vor Einbrechern warnen. Falsche Polizisten in echt aussehenden Uniformen klingeln an der Haustüre und holen das Vermögen ab um dieses „sicher zu stellen“.

Diese und ähnliche Vorfälle brachten den Ortsbeirat Kilianstädten und die Kilianstädter Landfrauen auf den Gedanken, für den potentiellen Opferkreis, ältere Menschen, einen Infoabend mit dem Themenfeld „ Prävention“ zu veranstalten. Als vortragender Rat konnte Polizeihauptkommissar Stefan Adelmann von der Polizeilichen Beratungsstelle der Polizeidirektion Hanau gewonnen werden.

Das Thema stieß auf großes Interesse: 120 ältere und jung gebliebene Zuhörer durfte Moderator Hans-Peter Loeb, Mitglied des Ortsbeirates Kilianstädten, im großen Saal des Bürgertreffs begrüßen. Den großen zusätzlichen Motivationsfaktor lieferten die Landfrauen mit einem unbeschreiblich leckeren Kuchenbuffet.

Mit seiner fesselnden Art brachte Herr Adelmann methodisch-didaktisch geschickt, den doch eher theoretisch anmutenden Themenkreis den Zuhörern näher, so dass sich Jedermann betroffen fühlte:

  • Gefahren an der Haustür: falsche Polizeibeamte, Handwerker, Mitarbeiter von Versorgungsbetrieben versuchen, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen.
  • Gefahren am Telefon: der oben geschilderte Enkeltrick, Schockanrufe, falsche Gewinn versprechen
  • Gefahren im Internet: fehlender Virenschutz, unsichere Passwörter, Bekanntgabe von Zugangsdaten bei Online-Banking, Gefahren in Sozialen Netzwerken
  • Gefahren unterwegs: Handtaschenraub, Taschen- und Trickdiebstahl, Kaffeefahrten,
  • Gefahren in der Pflege

Keine Gefahrenhinweise ohne Rat und Hilfe: Herr Adelmann bot seine kostenlose und individuelle Beratung an: (06181) 100 – 233 und appellierte dringend, keine Furcht zu haben und anzurufen. Eine kostenlose „Hotline“ stehe ebenfalls zur Verfügung: (0800) 3 110 110, ebenfalls eine Mailadresse: beratungsstelle.ppsoh@polizei.hessen.de.

Die 1. Vorsitzende der Landfrauen, Ellen Kurzweg und Hans-Peter Loeb bedankten sich sichtlich beindruckt bei Herrn Adelmann. Der Applaus der Gäste drückte dies ebenfalls aus.

Da der Tag der Veranstaltung auf den Tag der Altweiberfastnacht fiel, ließ Loeb es sich nicht nehmen, anlassorientiert auf den Gast ein donnerndes „Helau“ auszurufen.

Foto: PM

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